Gestern, 21:59
(Gestern, 18:25)DopePopeUrban schrieb: Das ist schwierig zu sagen. Ich gehe davon aus, dass das so eine Art "Tod durch tausend Stiche" sein wird. Viele kleine Mängel in allen möglichen Bereichen, die zusammengenommen großen Einfluss wirken.Welches EU-Ausland System behindert den deutschen Marineschiffbau?
Der Planungs- und Beschaffungsprozess wird darin eine Rolle spielen. BAAINBw, BMVg usw mit ihren komplizierten und langwierigen Prozessen, Wertschöpfungsanforderungen, fehlender organisatorischer Kompetenz und Aufsichtswillen usw.
Die Marine wird darin eine Rolle spielen, Stichwort DMS, Eigenarten, fehlendes Beschaffungs- und Flottenkonzept.
Die Werften werden darin eine Rolle spiele. Sei es Gier, Stolz, Selbstüberschätzung in Deadlines/Projektkosten, fragliche Firmenpolitik, fehlende digitale Kompetenzen die oft auf externe Unternehmen zurückgreifen müssen.
Die Politik wird darin eine Rolle spielen, dessen Interessen mit denen der Marine und Werften teilweise kollidieren.
Und die Schiffe selber werden auch eine Rolle spielen. Seien es ihre Natur als Prototypen (da Schiffe der Marine üblicherweise nicht auf einer Baseline oder Design-Familie basieren), die Verwendung von Komponenten die außerhalb des EU-Binnenraums beschafft werden, die DMS bedingte Größe und die daraus resultierenden baulichen Herausforderungen usw.
Und diese ganzen Probleme sind meistens nicht einfach mal eben so zu beheben. Auf den DMS zu verzichten ist leicht, aber da müsste deutlich mehr kommen. Beschaffungsprozesse in BAAINBw zu reformieren wird wie die DB zu sanieren. Die Marine auf leichter/schneller zugängliche Komponenten umzustellen (bspw aus dem EU-Binnenland oder (noch einfacher) aus DE selber) braucht Zeit, Geld und Nerven. Die Situation in den Werften hingegen ist etwas, was sich von Staatsseite her kaum beheben lässt. Da hilft nur Pleite gehen lassen oder Verstaatlichen, was auch wieder mit Probleme kommt.
Kurzum: die Welt brennt und uns läuft die Zeit davon.
