Meckern über Deutsch-französische Rüstungsprojekte
(30.10.2025, 18:37)Helios schrieb: Was den zweiten Punkt angeht, du kennst weder die Kosten, die eine solche Variante erfordert, noch die Leistung, die damit erzielt wird. Ich bemühe noch einmal die Vergangenheit, da waren die niedrigeren Kosten immer eines der wichtigsten Argumente für die auf Firmeninitiative parallel zu den Auftragsarbeiten erstellten Entwürfe. Und die Leistungsfrage kann nicht sinnvoll geklärt werden, weil dafür ein konkretes Konzept fehlt. Bisher war zwar zu vernehmen, dass Dassault eine Rafale NG in Aussicht stellt, mit leistungsgesteigerten Triebwerken, einer neuen Zelle und einem Fokus auf die Netzwerkfähigkeiten. Der Rest würde dann über die zusätzlichen Systemkomponenten erfolgen. Das klingt für mich nicht zufriedenstellend im Vergleich zu der bisherigen NGF-Planung, nur ist das alles so auch erstmal Spekulation.
Und was Punkt Eins betrifft, Exportvarianten mit reduzierter Leistungsfähigkeit und ohne kritische Komponenten wären nichts grundsätzlich neues, insofern kann das mit der richtigen Ausgestaltung durchaus funktionieren. Ich persönlich bin generell gegen jeden Rüstungsexport abseits von wirklich engen Verbündeten, nur ist es halt ein Mittel der Sicherheitspolitik.


Und wie ist der jeweilige Wertschöpfungsanteil der beteiligten Unternehmen und deren Umsatz und Gewinn aus den genannten Verkäufen? Denn das ist aus Sicht von Dassault der für sie negative Punkt, die bspw. 500 Verkäufe an die beteiligten Nationen ohne darüber hinausgehendes Exportpotenzial erzeugen bei der entsprechenden Arbeitsteilung eine Wertschöpfung von unter 200 Flugzeugen für den Hersteller, während mit einem eigenen exportorientierten Model selbst bei nur 400 Verkäufen eine Wertschöpfung von 400 Flugzeugen erzielt wird. Diese Denkweise ist aus industrieller Sicht verständlich, auch wenn sich die entsprechenden Zahlen letztlich erst bestätigen müssen, für eine Kooperation aber natürlich absolutes Gift. In meinen Augen ist sie das auch für das französische Militär und die französische Politik.

Es ist natürlich so eine Sache wenn ich mich selbst in eine Situation bringe wo ich für einen großen Deal ein groß angelegten Technologietransfer zustimmen muss. Sagen wir FCAS kostet in der Entwicklung 100 Milliarden, bei 3 gleich große Partner sind, sind wir bei 33 Milliarden für jeden. Ein Alleingang würde bedeuten man müsste allein 77 Milliarden einnehmen durch direkte und indirekte Steuergelder (Inflation und den ganzen Quark mal abgesehen), damit wir bei einem Nullsummenspiel wären.
Es gibt durchaus sehr große kulturelle Unterschiede zwischen Frankreich mit dem Ziel der, unter anderem durch Exporte finanzierte, strategische Autonomie oder Deutschland, mit der weitaus größeren Flexibilität multinationale Projekte einzugehen.
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