18.10.2025, 18:30
(18.10.2025, 11:50)lime schrieb: Die werden schnell herausbekommen dass sehr viele einheimische Ärzte in die westliche Welt gelockt wurden und nun in Marokko fehlen. ...das Problem sieht anders aus:
Zitat:Die wenigen Jobs, die es gibt, bekommen immer nur die, die der Regierung nahestehen. Oder die, die dafür Geld zahlen.zitiert ZDF HEUTE einen Vertreter der Bewegung "GenZ 212".
Zitat:Das nordafrikanische Land hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Es verzeichnet zwar seit Jahren ein stabiles Wirtschaftswachstum, aber die Einkommensschere ist groß und gerade die Kaufkraft der niedrigen und mittleren Einkommen leidet.
Die Jugendarbeitslosigkeit liegt laut marokkanischer Statistikbehörde bei gut 36 Prozent. "Die jungen Leute sehen keine Zukunft mehr", erklärt Khadija Ryadi von der marokkanischen Menschenrechtsorganisation AMDH.
Zitat:Sie fordern das Recht, über die Verwendung öffentlicher Mittel mitzubestimmen. Etwa für Schulen und Krankenhäuser, statt für prestigeträchtige Großprojekte.
„Khadija Ryadi, Menschenrechtlerin
Damit sind unter anderem Baumaßnahmen gemeint, die die Regierung mit Blick auf die Fußball-Weltmeisterschaft, die 2030 unter anderem in Marokko ausgetragen wird, vorantreibt.
Es geht also nicht um's "weglocken", sondern darum, dass es im Land keine ausreichende Anzahl von stabilen Arbeitsplätzen gibt. Und die "herrschende Gruppe" verkennt die Problematik, weil sie selbst davon nicht betroffen ist.
Wer Geld verdienen will, der hat - soweit er eben nicht zu einem privilegierten Personenkreis gehört - gar keine andere Chance, als "ins Ausland" zu gehen. Und dort trifft das Interesse der marokkanischen Arbeitsinteressenten auf einen ausgesprochenen Fachkräftemangel. Das betrifft auch nicht nur die Ärzte, sondern durchgehend alle Berufsfelder. Mir persönlich ist das für die Pflege persönlich bekannt.
Und meine persönliche Erfahrung ist auch, dass unser deutscher Bürokratismus diese Arbeitsmigration nicht etwa fördert, sondern mit allen möglichen Hürden blockiert.