18.10.2025, 15:40
@Broensen
Wir haben also nur den Footprint des Starters, mit dem wir realistisch arbeiten könnten. Dafür müsst rein platztechnisch allerdings nur die Hydraulik gehen, der Rest kann fast unverändert bestehen bleiben. Alleine das schafft bereits Platz für 4x8 (32x) SLM/SLX Container mit ordentlich Luft.
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@Jason77
Der Hartpunkt Artikel folg grob folgender Argumentation:
Die SLM Tests seien nun abgeschlossen. Ein nächster Schritt könnte sein, das CMS330 auf der F125 zu integrieren was die Möglichkeit eröffnen würde, die Kurzstreckenvariante der CAMM im Vorschiff zu verwenden, weil dieser Lfk ja bereits ins CMS330 integriert ist.
Was, gelinde gesagt, vollkommener Humbug ist. CAMM ist kein "bolt on" System (bzw wohl eher "bolt in" System), dass man einfach irgendwo hinstellt, anschließt und dann verwenden kann. Der Autor versteht nicht, dass dieser Lfk keine fire-and-forget weapon ist sondern, genauso wie die SLM, uplink benötigt um zum Ziel geleitet zu werden. Uplink den die F125 selber aktuell weder für die SLM noch für die CAMM übertragen kann, weil sie nicht über Arrays verfügt, die das können.
Man scheint hier seitens Hartpunkt dahingehend argumentieren zu wollen, dass man CAMM hier im Gegensatz zur SLM aufgrund des CMS330 fest im Schiff installieren könnte, womit man sich dann entweder eine Containerlösung sparen könnte oder mehr Lfk mitführen könnte. Was nicht der Fall ist, weil die F125 wie gesagt nicht selber Uplink Guidance leisten kann und entsprechend so oder so auf Komponenten der Landstarter angewiesen ist, die das können.
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@spooky
Das Aufgabenprofil beider Lfk ist im maritimen Bereich weitgehend identisch. Beide Lfk dienen primär als Selbstverteidigungseffektor gegen sub- und supersonische Ziele auf der Nah- und Mittelstrecke im Höhenbereich SeaSkimmer bis in Höhen von etwa 20km. Besondere Eignung für die Abwehr von Saturationsangriffen auf Distanzen des Radarhorizonts, daher auch Quadpackbar.
Doktrinal ist der Unterschied zwischen beiden non-Existent.
Es gibt durchaus Unterschiede in der Performance und der Technik. Bspw ist die ESSM b2 gegen Ziele bis auf 55km gerated, die SLM hingegen nur bis etwa 40km. Die ESSM b2 ist auch schneller als die SLM, >Mach4 (ESSM) vs Mach3 (SLM). Dazu ist die ESSM ARH/SARH gelenkt, die SLM hingegen verwendet einen IR Suchkopf.
Diese Unterschiede haben mMn aber nur dann Relevanz, wenn sie bedeuten, dass sich beide Lfk gravierende in ihrer Leistung in diesem Aufgabenprofil unterscheiden. Was ich nicht erkennen kann.
In massierten Saturationsangriffen ist es völlig egal, ob ein Lfk 55km oder 40km weit fliegt, wenn der Radarhorizont bei 25km schon erreicht ist (was schon relativ weit für einen RH ist). Die Briten sind da sogar den extremen Weg gegangen und haben die Base Version der CAMM auch nur bis zum Radarhorizont befähigt.
Beide Lfk sind kampferprobt und weisen hohe Abfangraten auf. Die Vorbehalte der SLM bezüglich der Leistung des IR Suchkopfes haben sich nicht bewahrheitet. Auch Ziele wie Kalibr und Oniks wurden in der Ukraine mWn bereits mit der SLM erfolgreich bekämpft.
Die ESSM verfügt darüber hinaus jedoch durchaus über Fähigkeiten, über die die SLM nicht verfügt. Einerseits eine ASuW capability, andererseits eine SARH capability. MMn vernachlässigbar aber Kritik diesbezüglich ist meinetwegen valide, wenn man auf einen 1zu1 Ersatz pocht.
Daher sehe ich jetzt nicht, dass die SLM kein ESSM Ersatz sein kann. Noch unverständlicher ist für mich eine Komplementierung der ESSM. Ganz im Gegenteil, die nationale Produktion, die Kommunalität mit dem Landsystem und das von mir erwartete Exportpotenzial sowie der deutlich geringe Stückpreis des Lfk verglichen mit der ESSM sprechen für mich eher deutlich dafür als dagegen.
Zitat:Trotzdem nutzt ein ASW-Kit nix auf einer Einheit, die sich nur mit RAM schützen kann. Man braucht also beides.Korrekt.
Und Verbandsflugabwehr ist mit IRIS-T-SL sowieso nicht zu machen, damit kann man höchstens Geleitschutz fahren.
Zitat:Nach dieser Schlankheitskur verbleiben vermutlich ein paar Komponenten für den Uplink, die zwischen den beidseitigen Startern angeordnet bleiben müssen, dort aber sehr viel weniger Platz einnehmen als das beim Landstarter der Fall ist. Und für alles, was dann noch verbleibt, gilt das gleiche wie für die Komponenten des TOC, die über die erforderlichen Bedienerkonsolen hinaus gehen: Die können auch im Unterbau des Starters angeordnet werden, der dann einfach etwas höher ausfällt. Durch den Verzicht auf die Absenkbarkeit der FK gewinnt man aber auch viel Platz, da muss der "Klotz" auch gar nicht so sehr reduziert werden. Ich hab' da wenig Platzsorgen.Sagen wir mal so, alles wofür man am Schiff selber großartige Umbauten durchführen müsste, wird tabu sein. Das würde sich nicht im Rahmen der regulären Liegezeiten realisieren lassen.
Wir haben also nur den Footprint des Starters, mit dem wir realistisch arbeiten könnten. Dafür müsst rein platztechnisch allerdings nur die Hydraulik gehen, der Rest kann fast unverändert bestehen bleiben. Alleine das schafft bereits Platz für 4x8 (32x) SLM/SLX Container mit ordentlich Luft.
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@Jason77
Zitat:Ich versteh deine Kritik an dem Artikel nicht ganz, steck allerdings wahrscheinlich auch nicht so tief im Thema drin…Meine Kritik an dem Artikel ist, dass der Autor nicht versteht, über was er eigentlich schreibt.
Also mit IRIS-T hat das ja scheinbar funktioniert, woher die Updates für den Midcourse kamen weiß ich nicht, vielleicht vom den Teilen des Landsystem die an Bord gebracht wurden, oder eben vom Boot selbst.
Gleiches sollte mit CAMM doch auch möglich sein, oder? Die werden doch normalerweise genau so vom Laster verschoßen wie IRIS-T. Und ob ich die Raketen jetzt von einem Modifizierten Landstarter aus abschieße oder wie bei CAMM aus einem VLS/MLS spielt doch für die Übertragung des Midcourses keine Rolle... Dazu wird ja auch auf die Cointainer-Variante verwiesen.
Der Hartpunkt Artikel folg grob folgender Argumentation:
Die SLM Tests seien nun abgeschlossen. Ein nächster Schritt könnte sein, das CMS330 auf der F125 zu integrieren was die Möglichkeit eröffnen würde, die Kurzstreckenvariante der CAMM im Vorschiff zu verwenden, weil dieser Lfk ja bereits ins CMS330 integriert ist.
Was, gelinde gesagt, vollkommener Humbug ist. CAMM ist kein "bolt on" System (bzw wohl eher "bolt in" System), dass man einfach irgendwo hinstellt, anschließt und dann verwenden kann. Der Autor versteht nicht, dass dieser Lfk keine fire-and-forget weapon ist sondern, genauso wie die SLM, uplink benötigt um zum Ziel geleitet zu werden. Uplink den die F125 selber aktuell weder für die SLM noch für die CAMM übertragen kann, weil sie nicht über Arrays verfügt, die das können.
Man scheint hier seitens Hartpunkt dahingehend argumentieren zu wollen, dass man CAMM hier im Gegensatz zur SLM aufgrund des CMS330 fest im Schiff installieren könnte, womit man sich dann entweder eine Containerlösung sparen könnte oder mehr Lfk mitführen könnte. Was nicht der Fall ist, weil die F125 wie gesagt nicht selber Uplink Guidance leisten kann und entsprechend so oder so auf Komponenten der Landstarter angewiesen ist, die das können.
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@spooky
Zitat:F123, F124, F126 und F127 können ESSM einsetzen und da sehe ich es wie Helios, das IRIS-T SLM ggf. zwar eine sinnvolle Ergänzung sein kann aber ESSM eben nicht ersetzen wird. ESSM ist best-in-class "quad-packed" und daran wird sich absehbar nichts ändern (zumal man ESSM ja auch noch mal weiterentwickeln will und auch schon über einen Nachfolger mit vergleichbarem Footprint nachdenkt). Eine Ergänzung kan sinnvoll sein wenn sie günstiger ist und um die Versorgungssicherheit zu erhöhen.Auf die Gefahr nochmal zu Fragen: Warum sollte die SLM aus Performancesicht her kein ESSM Ersatz sein?
Das Aufgabenprofil beider Lfk ist im maritimen Bereich weitgehend identisch. Beide Lfk dienen primär als Selbstverteidigungseffektor gegen sub- und supersonische Ziele auf der Nah- und Mittelstrecke im Höhenbereich SeaSkimmer bis in Höhen von etwa 20km. Besondere Eignung für die Abwehr von Saturationsangriffen auf Distanzen des Radarhorizonts, daher auch Quadpackbar.
Doktrinal ist der Unterschied zwischen beiden non-Existent.
Es gibt durchaus Unterschiede in der Performance und der Technik. Bspw ist die ESSM b2 gegen Ziele bis auf 55km gerated, die SLM hingegen nur bis etwa 40km. Die ESSM b2 ist auch schneller als die SLM, >Mach4 (ESSM) vs Mach3 (SLM). Dazu ist die ESSM ARH/SARH gelenkt, die SLM hingegen verwendet einen IR Suchkopf.
Diese Unterschiede haben mMn aber nur dann Relevanz, wenn sie bedeuten, dass sich beide Lfk gravierende in ihrer Leistung in diesem Aufgabenprofil unterscheiden. Was ich nicht erkennen kann.
In massierten Saturationsangriffen ist es völlig egal, ob ein Lfk 55km oder 40km weit fliegt, wenn der Radarhorizont bei 25km schon erreicht ist (was schon relativ weit für einen RH ist). Die Briten sind da sogar den extremen Weg gegangen und haben die Base Version der CAMM auch nur bis zum Radarhorizont befähigt.
Beide Lfk sind kampferprobt und weisen hohe Abfangraten auf. Die Vorbehalte der SLM bezüglich der Leistung des IR Suchkopfes haben sich nicht bewahrheitet. Auch Ziele wie Kalibr und Oniks wurden in der Ukraine mWn bereits mit der SLM erfolgreich bekämpft.
Die ESSM verfügt darüber hinaus jedoch durchaus über Fähigkeiten, über die die SLM nicht verfügt. Einerseits eine ASuW capability, andererseits eine SARH capability. MMn vernachlässigbar aber Kritik diesbezüglich ist meinetwegen valide, wenn man auf einen 1zu1 Ersatz pocht.
Daher sehe ich jetzt nicht, dass die SLM kein ESSM Ersatz sein kann. Noch unverständlicher ist für mich eine Komplementierung der ESSM. Ganz im Gegenteil, die nationale Produktion, die Kommunalität mit dem Landsystem und das von mir erwartete Exportpotenzial sowie der deutlich geringe Stückpreis des Lfk verglichen mit der ESSM sprechen für mich eher deutlich dafür als dagegen.
