17.10.2025, 09:43
@muck
Da steht ja auch eine politische Komponente hinter. In Frankreich herrscht seit Jahren ein innenpolitischer Bürgerkrieg und da ist FCAS ebenfalls ein Schlachtfeld von verschiedenen politischen Kräften. MMn ist das auch der Grund, warum Dassault sich überhaupt erst traut, darin aktiv seine Meinung preiszugeben. Obgleich die französische Politik weit weniger hinter Dassault steht, als es den Anschein hat.
Ultimativ gehen Dassault und andere Player aber davon aus, dass Frankreich dieses Programm alleine entwickeln und finanzieren kann und sollte. Alles andere (bspw die fehlende Finanzierung) ist dann Sache der Politik, Firmen haben im 21. schließlich keinerlei Auswirkung ihres eigenen Handelns zu fürchten.
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@Falli75
Ob das auch generell der Standpunkt der französischen Rüstungsszene ist kann ich schlecht beurteilen, wage ich aber anzuzweifeln, da besagte Communitymitglieder zu der Sorte gehörten die sich kategorisch weigert im Internet Englisch zu sprechen so wie es jeder normale Mensch tut. Denke das wird nur das Bild des radikaleren Lagers sein.
Obgleich der Grundtenor insgesamt vermutlich ähnlich sein wird.
Dassault ist eine fähige Firma, Frankreich hat Jahrzehnte an Erfahrung im nationalen Flugzeugbau und Deutschland bekleckert sich bezüglich der Europäisierung seiner Streitkräfte nun wirklich nicht mit rum. Zweifel und Vorbehalte der französischen Seite dieses Projekts kann ich also durchaus nachvollziehen.
Aber statt berechtigten Zweifeln scheint das immer mehr in unbegründete und fast schon panische Paranoia auszuarten in der Ansichten realistisch diskutiert werden die schon Verschwörungstheorien nahe kommen.
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Grundsätzlich bin ich aber inzwischen auch der Meinung, dass ein Abbruch dieses Projekts sinnvoll wäre. Es hätte nicht so kommen müssen, aber Situation ist nunmal so wie sie ist.
Nicht nur in Bezug auf eine eventuelle 6th gen Plattform für die Bundeswehr, auch im generellen Kontext von Kooperationen zwischen Frankreich und Deutschland, halte ich einen solchen Ausstieg für Nötig. Sowohl in Frankreich wie auch in Deutschland gibt es nicht wenige, die Rüstungskooperationen beider Staaten bis aufs Blut verabscheuen und nach jedem Strohhalm greifen um solche Projekte zu verhindern. Wir sehen bereits jetzt, dass die Geschehnisse der FCAS-Thematik auch bei völlig fremden Themen angewandt werden in denen es gar keine Probleme dieser Natur gibt, je mehr Probleme sich also hier auftun, desto mehr Probleme werden bei jeglicher zukünftigen Kooperation mit Frankreich erfunden. Das vergiftet den Entwicklungsdialog mit dem wichtigsten europäischen Verbündeten den wir haben und sollten wir nach Möglichkeit vermeiden.
Zitat:Wie stellt sich Trappier das vor? Warum sollte Deutschland Dassault auf Deutschlands Kosten ein auf französische Bedürfnisse zugeschnittenes Flugzeug bauen lassen wollen?Es gibt keinen Grund ich denke er und die Gegner dieses Programms in der französischen Politik bauen darauf. Ziel dieser Aktionen wird es überhaupt nicht sein, die Zusammenarbeit mit besseren Konditionen für Frankreich fortzuführen, sondern die Zusammenarbeit generell zu beenden. Man kann ja schlecht einfach absagen und dann darstehen wie der Initiator, stattdessen „ekelt“ man lieber die Beteiligten Partner heraus.
Da steht ja auch eine politische Komponente hinter. In Frankreich herrscht seit Jahren ein innenpolitischer Bürgerkrieg und da ist FCAS ebenfalls ein Schlachtfeld von verschiedenen politischen Kräften. MMn ist das auch der Grund, warum Dassault sich überhaupt erst traut, darin aktiv seine Meinung preiszugeben. Obgleich die französische Politik weit weniger hinter Dassault steht, als es den Anschein hat.
Ultimativ gehen Dassault und andere Player aber davon aus, dass Frankreich dieses Programm alleine entwickeln und finanzieren kann und sollte. Alles andere (bspw die fehlende Finanzierung) ist dann Sache der Politik, Firmen haben im 21. schließlich keinerlei Auswirkung ihres eigenen Handelns zu fürchten.
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@Falli75
Zitat:Glaubt Dassault dass Airbus Dinge wie Avionik o.ä. für einen kleinen Airbus oder einer Drohne braucht oder das alles nicht auch selbst kann ( die beherrschen Vektorsteuerung, Dassault auch)? Glaubt man dort das Triebwerk ist so fortgeschritten, dass RollsRoyce damit etwas lernt?Nach dem, was mir empörte französische Communitymitglieder auf Nachfrage geschrieben haben, ja. Airbus scheint da allgemein als inhärenter „Erbfeind“ Dassaults gesehen zu werden der nur deshalb bei dem Projekt mitmachen würde, weil er an der Technologie Dassaults interessiert sei um diese für seine eigenen Projekte, inklusive eines eventuellen FCAS-Konkurrenten, zu verwenden. Dazu wirft man Spanien grundsätzliche Inkompetenz vor und ist in Bezug auf Deutschland besorgt, dass wir eines der Flugzeuge an die USA verkaufen.
Ob das auch generell der Standpunkt der französischen Rüstungsszene ist kann ich schlecht beurteilen, wage ich aber anzuzweifeln, da besagte Communitymitglieder zu der Sorte gehörten die sich kategorisch weigert im Internet Englisch zu sprechen so wie es jeder normale Mensch tut. Denke das wird nur das Bild des radikaleren Lagers sein.
Obgleich der Grundtenor insgesamt vermutlich ähnlich sein wird.
Dassault ist eine fähige Firma, Frankreich hat Jahrzehnte an Erfahrung im nationalen Flugzeugbau und Deutschland bekleckert sich bezüglich der Europäisierung seiner Streitkräfte nun wirklich nicht mit rum. Zweifel und Vorbehalte der französischen Seite dieses Projekts kann ich also durchaus nachvollziehen.
Aber statt berechtigten Zweifeln scheint das immer mehr in unbegründete und fast schon panische Paranoia auszuarten in der Ansichten realistisch diskutiert werden die schon Verschwörungstheorien nahe kommen.
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Grundsätzlich bin ich aber inzwischen auch der Meinung, dass ein Abbruch dieses Projekts sinnvoll wäre. Es hätte nicht so kommen müssen, aber Situation ist nunmal so wie sie ist.
Nicht nur in Bezug auf eine eventuelle 6th gen Plattform für die Bundeswehr, auch im generellen Kontext von Kooperationen zwischen Frankreich und Deutschland, halte ich einen solchen Ausstieg für Nötig. Sowohl in Frankreich wie auch in Deutschland gibt es nicht wenige, die Rüstungskooperationen beider Staaten bis aufs Blut verabscheuen und nach jedem Strohhalm greifen um solche Projekte zu verhindern. Wir sehen bereits jetzt, dass die Geschehnisse der FCAS-Thematik auch bei völlig fremden Themen angewandt werden in denen es gar keine Probleme dieser Natur gibt, je mehr Probleme sich also hier auftun, desto mehr Probleme werden bei jeglicher zukünftigen Kooperation mit Frankreich erfunden. Das vergiftet den Entwicklungsdialog mit dem wichtigsten europäischen Verbündeten den wir haben und sollten wir nach Möglichkeit vermeiden.