(Allgemein) Luftfahrtbrigade: Gruppierung von Kampfhubschraubern
#26
Ich nutze mal diesen Strang hier für ein paar grundsätzliche Fragestellung dazu bzw. zu den diesbezüglich aktuell diskutierten NATO-Zielen. Diese umfassen u.a. ein Aufwachsen der Kapazitäten auf insgesamt 104 statt 90 Hubschrauberverbände.

Zum einen frage ich mich, wie man im Bestand auf 90 Verbände kommt, bzw. was hier unter einem Verband verstanden wird. Der kleinste Verband wäre die Gruppe, was als Vorgabemaß zumindest im deutschen System (fliegende/technische Gruppe) keinen Sinn ergeben würde. Bei uns wäre der Verband also das Regiment, davon haben wir derzeit 4. Gemessen an unserem üblichen Anteil der NATO-Beiträge wären bei 90 Verbänden insgesamt unser Anteil 8-9 Regimenter. Also entweder liefern wir bisher extrem wenig Hubschrauberkapazitäten oder andere NATO-Partner steuern sehr viel kleinere Verbände bei als wir, so dass unsere 4 Regimenter quasi doppelt zählen, also mit "Hubschrauberverband" doch eigentlich Bataillone/Gruppen gemeint sind.

Demzufolge müssten wir dann zukünftig also noch etwa 1,5 Regimenter aufstellen, wozu bei der Luftwaffe ja bereits angedacht wird, Holzdorf und Laupheim in einzelne Geschwader aufzuteilen. Mit dem in diesem Strang zuvor diskutierten zusätzlichen Führungselement hätten wir dann also unser Soll quasi schon erfüllt.

Zum Anderen tut sich mir aber eine Frage auf im Bezug auf die Vorstellungen der Bundeswehr bzgl. der Zukunft des Kampfhubschraubers. Der Tiger wird für Planungen zu den neuen NATO-Zielen nicht mehr zur Verfügung stehen. Fällt dieser also weg, wie wirkt sich das dann auf die NATO-Forderungen bzgl. Hubschrauberverbänden aus? Stellen wir dann Drohnengeschwader, die wir als Hubschrauberverband deklarieren? Oder bekommen Hubschrauberverbände dann entsprechend auch Drohneneinheiten zugewiesen?

Das klingt vielleicht nicht nach einem Problem, aber wenn wir jetzt unseren Streitkräfteaufwuchs planen, dann wird die Frage der Organisation und Ausstattung der Heeresflieger nicht unerheblich sein. Und wenn bei uns die Kampfhubschrauber wegfallen, dann stellt sich recht schnell die Frage, ob ein Aufwuchs an Hubschraubern überhaupt sinnvoll ist. Denn Unterstützungs- und Transporthubschrauber haben -anders als Kampfhubschrauber- eher wenig eigene Kampfkraft, sind also immer in Verbindung mit anderen Kräften zu betrachten, ihre Quantität sollte sich also an den entsprechenden Aufgaben messen. Haben wir jetzt aber bspw. einen geringen Anteil an leichten Kräften, benötigen wir auch weniger Hubschrauber, dafür aber mehr andere Unterstützer.

Ich weiß daher nicht so recht, was ich vom NATO-Zielaufwuchs diesbezüglich halten soll.
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RE: Luftfahrtbrigade: Gruppierung von Kampfhubschraubern - von Broensen - 06.10.2025, 14:53

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