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Volksrepublik China
Wie ich hier bereits schon angedeutet hatte, habe ich dieses Werk von Scholl-Latour nun durch.

Mein Fazit ist, nach anfänglicher Begeisterung, etwas durchwachsen bzw. ich muss mich doch leicht selbst revidieren. Teils hatte ich das Gefühl, er spult ein wenig sein Programm ab, teils wirkt er etwas lustlos, zitiert Zahlenkolonnen und Produktivitätsangaben. Wenn man es mit anderen Werken von ihm vergleicht, scheint manchmal etwas der Biss zu fehlen. Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich ihm 6 Punkte geben.

Nun muss man sagen, dass dieses Werk eines seiner früheren Werke ist (von Büchern über Indochina, den Iran und den Kongo abgesehen), wo er noch nicht so arg aus der Reserve kam und sehr darauf bedacht war, nicht zu hart in die Kritik einzusteigen. Dennoch gibt es einige Passagen, etwa wo er mit einem bornierten Technokraten der KPCh beim Essen herumstreitet und die Rolle der europäischen Kolonialmächte beschreibt - der Chinese sieht im "besten" kommunistischen Propaganda-Geist alles Übel im Westen und in dessen Imperialismus; Scholl-Latour weist darauf hin, dass die Han-Chinesen ebenso und fast immer rücksichtslos expansiv gewesen seien, aber unter den Qing im 19. Jahrhundert sich selbst ins Chaos und in die Rückständigkeit aufgrund ihres arroganten Isolationismus geführt hätten - die sehr lesenswert sind (!). Eine sehr spannende Passage.

Darüber hinaus schlüsselt er eigene Erlebnisse auf, gerade auch was seine Reisen durch Xinjiang (also das "Uiguren-Gebiet") und am Amur angeht, und fängt Momentaufnahmen ein. (Diese sind, das muss man anmerken, von 1989, also ein nicht mehr aktuelles Zeitdokument, aber sie helfen die aktuellen Entwicklungen mit besser einzuordnen.) Ferner beschreibt er sehr genau die Handlungen von (dem seinerzeit bereits verstorbenen) Mao, von Deng Xiaoping und Li Peng und anderen.

In der Gesamttendenz würde ich eine Kauf- und Leseempfehlung geben - wenn ich das als Moderator so mal sagen darf. Wichtig: Das Buch ist jedoch nur mehr antiquarisch zu beziehen, aber für meist weniger als acht Euro plus Versand. Und manchmal braucht es etwas Sitzfleisch beim Lesen. Wink

Schneemann
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