07.09.2025, 14:56
Die Autorin hier
https://d-nb.info/979776783/34
beschäftigt sich sehr eingehend mit dem Thema:
Mir scheint, dass das zwischenstaatliche Verhältnis hier einerseits dem politisch kollektiven Gedächtnis und zum anderen knallharten wirtschaftlichen Interessen folgt; wahrscheinlich gehört beides sogar untrennbar zusammen.
Zitate:
Seite 238
Um diese Chance zu nutzen, sei es erforderlich, die Investitionen in die Forschung und
Entwicklung fortzusetzen, um den mühsam seit Kriegsende erreichten
technologischen Vorsprung vor den anderen europäischen Ländern zu
bewahren. Frankreich sei im Begriff, wegen einiger fehlender Milliarden die
führende Position in Westeuropa nicht zu besetzen, und laufe damit Gefahr,
daß Deutschland sich in wenigen Jahren diesen Platz sichern werde.
Fußnote 556
Wie gut alte Feindbilder Anfang der 50er Jahre funktionierten, macht ein Satz aus dem Fazit der Note der DTI deutlich: … Diese Bewertung, Deutschland strenge sich an , in absehbarer Zeit wieder zu einer nicht zu vernachlässigenden Kraft in der europäischen Luftfahrt zu werden, wurde auch von der ONERA geteilt: …. Aus diesen Gründen versuchte seit 1950 eine Gruppe um den bereits erwähnten Senator Pellenc, den im Rahmen der Verhandlungen um den Verteidigungsbeitrag der Bundesrepublik zu erwartenden Wiederaufbau der deutschen Luftfahrtindustrie unter der Leitung Frankreichs zu verwirklichen. Im Rahmen des sog. Marokkoprojektes wurde der Wiederaufbau deutscher Produktionskapazitäten auf französischem Protektoratsgebiet in Nordafrika, ergänzt durch die Dezentralisierung von französischen Fertigungskapazitäten, propagiert. Die Verhandlungen
konzentrierten sich aber schnell auf die Frage, wie der Wiederaufbau der Flugzeugindustrie in Deutschland unter Aufsicht der französischen Industrie erfolgen könnte. Das Marokkoprojekt scheiterte endgültig mit der Ablehnung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft durch die französische Nationalversammlung 1954.
https://d-nb.info/979776783/34
beschäftigt sich sehr eingehend mit dem Thema:
Mir scheint, dass das zwischenstaatliche Verhältnis hier einerseits dem politisch kollektiven Gedächtnis und zum anderen knallharten wirtschaftlichen Interessen folgt; wahrscheinlich gehört beides sogar untrennbar zusammen.
Zitate:
Seite 238
Um diese Chance zu nutzen, sei es erforderlich, die Investitionen in die Forschung und
Entwicklung fortzusetzen, um den mühsam seit Kriegsende erreichten
technologischen Vorsprung vor den anderen europäischen Ländern zu
bewahren. Frankreich sei im Begriff, wegen einiger fehlender Milliarden die
führende Position in Westeuropa nicht zu besetzen, und laufe damit Gefahr,
daß Deutschland sich in wenigen Jahren diesen Platz sichern werde.
Fußnote 556
Wie gut alte Feindbilder Anfang der 50er Jahre funktionierten, macht ein Satz aus dem Fazit der Note der DTI deutlich: … Diese Bewertung, Deutschland strenge sich an , in absehbarer Zeit wieder zu einer nicht zu vernachlässigenden Kraft in der europäischen Luftfahrt zu werden, wurde auch von der ONERA geteilt: …. Aus diesen Gründen versuchte seit 1950 eine Gruppe um den bereits erwähnten Senator Pellenc, den im Rahmen der Verhandlungen um den Verteidigungsbeitrag der Bundesrepublik zu erwartenden Wiederaufbau der deutschen Luftfahrtindustrie unter der Leitung Frankreichs zu verwirklichen. Im Rahmen des sog. Marokkoprojektes wurde der Wiederaufbau deutscher Produktionskapazitäten auf französischem Protektoratsgebiet in Nordafrika, ergänzt durch die Dezentralisierung von französischen Fertigungskapazitäten, propagiert. Die Verhandlungen
konzentrierten sich aber schnell auf die Frage, wie der Wiederaufbau der Flugzeugindustrie in Deutschland unter Aufsicht der französischen Industrie erfolgen könnte. Das Marokkoprojekt scheiterte endgültig mit der Ablehnung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft durch die französische Nationalversammlung 1954.