07.09.2025, 14:52
(07.09.2025, 14:37)Broensen schrieb: Das hieße, man hat das LA permanent an Bord und nur der TB käme modular hinzu. Das ist mMn das, was jeder MSC als Mindestausstattung erhalten sollte, allein schon als Sensor für ATT.
Effektiv kann man auf eine Fregatte zwei Schleppsonare packen, eines Backbord und eines Steuerbord. Bei dreien wird es mit dem Manövrieren echt schwierig.
Die "Grundbefähigung" eines MSC ist aus meiner Sicht ein rein passives TAS mit einem Frequenzbereich, der die Detektion von Torpedos erlaubt und so tief geht, dass man mit dem Bugsonar als Pinger im Notfall die Reichweite gegenüber dem rein passiven Betrieb noch steigern kann.
(07.09.2025, 14:37)Broensen schrieb: Aber wäre das sinnvoll bei den wenigen, uns zur Verfügung stehenden Einheiten?
Warum nicht? Wenn ich nur einen Pinger für die Bi- und Multistatik z.B. mit U-Booten brauche?
(07.09.2025, 14:37)Broensen schrieb: Ich bin bisher davon ausgegangen, dass ein LA auf einen TB angewiesen ist, um in variabler Tiefe agieren zu können und nicht einfach nur auf einer Tiefe in Abhängigkeit der Schiffsgeschwindigkeit zu verbleiben. Das wäre doch eine erhebliche Einschränkung.
Die Schlepptiefe wird durch die gesteckte Länge des Schleppkabels und die Schiffsgeschwindigkeit bestimmt. Das gilt für das passive Array wie für den Towed Body gleichermaßen. Der Towed Body hat keine Tiefensteuerung oder Ballasttanks wie ein U-Boot

(07.09.2025, 14:37)Broensen schrieb: Was ist mit d) ein passives Array wird am Body geschleppt, das zweite unabhängig?
Das wäre es ja, was DPU und ich eigentlich für das F126 MM ASW erwartet hatten.
d) würde eben genau das ermöglichen, ohne auf das LA in großer Tiefe verzichten zu müssen. Oder ist der Effekt nicht so groß, dass sich das zweite LA dafür lohnt?
Sofern man Platz für drei Winden hat, wäre das natürlich die Königslösung, aber der Platzbedarf wären dann halt 3 x 20 Fuß ISO für die Winden. Ich persönlich bewerte das als Overkill. Die meisten LA decken die notwendigen Frequenzbereiche von U-Jagd bis Torpedo Detektion in einem ab. Da würde ich lieber eine dritte Winde an Bord haben und auf der ein Ersatz LA stauen für den Fall, dass mal eines abreißt. "d)" ist auch weniger die Bauform eines Schleppsonars, sondern im Endeffekt einfach zwei eigenständige - so gesehen mein a) und mein b).
(07.09.2025, 14:37)Broensen schrieb: TRAPS ist ja im Prinzip das, was Ausgangspunkt der Debatte war: Ein Towed Body mit LA dahinter, beides miteinander fest verbunden und auf einer Trommel aufgerollt.
Wenn das Line Array aktiv ausgelegt ist, braucht es dann überhaupt noch ein zusätzliches HMS o.ä., um eine Grundbefähigung -bspw. für ATT- zu erhalten, oder kann das dann dieses eine Schleppsonar allein abbilden?
Jedes Schleppsonar hat bauartbedingt einen Totsektor nach vorne allein deshalb, weil die Geräuschquelle Schiff dort verortet ist.
Ein HMS hat zudem einen anderen Frequenzbereich (eher mittel- bis hochfrequent) als ein Schleppsonar. Der Grund dafür ist ganz einfach, dass man es für einen anderen Einsatzzweck verwendet z.B. Obstacle Detection oder Mine Avoidance und um halt den kleinen Totsektor des Schleppsonars nach vorne abzudecken.
Wie gesagt, mein "minimum fit" für jeden MSC wäre ein HMS mit passivem Schleppsonar, alles darüber ist den ASW-Schiffen vorbehalten.
Wenn man sich im Bereich Sonar selber fortbilden will, kann ich nur Principles of Underwater Sound, third edition von Robert J. Urick empfehlen - ist so gesehen das Einstiegswerk für Sonar-Leute.
"Früher" hat man neben dem Schleppsonar z.B. noch eine Winde mit dem Torpedotäuschkörper gefahren, z.B. die berühmte NIXIE. Machen die Amerikaner heute noch, die Wirkung auf moderne Torpedos ist strittig.
In der Deutschen Marine scheint man der Ansicht zu sein, dass Soft-Kill-Decoys "nichts bringen" und setzt daher auf Sea Spider in Verbindung mit einem entsprechenden Schleppsonar.
Leonardo bietet mit dem Black Snake z.B. ein spezialisiertes Schleppsonar für die Torpedo Detection an, daher muss dann das zweite Schleppsonar für die U-Boot-Jagd die Konfiguration "LA an TB" haben.
Die Briten haben etwas vergleichbares mit Sea Sentor, was nebenläufig zum Sonar 2087 gefahren wird.
Ein paar Bilder zur Integration des Sonar 2087 auf Type 23 findet man hier:
https://www.navylookout.com/royal-navy-b...rine-edge/