(See) Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse)
(06.09.2025, 12:25)DorJur schrieb: Der Widerspruch zum Artikel vom 01.07.2025 erklärt sich nicht,
https://esut.de/2025/07/meldungen/61088/...tillstand/
aber streng genommen steht da auch nicht, dass konkret auf das TRS-4D LR verzichtet wird…
Im Kern ist doch die Aussage, dass statt einem großen MLU diverse kleinere Modernisierungen durchgeführt werden sollen:
Zitat:Noch vor wenigen Jahren verfolgte die Bundeswehr mit dem Programm ‚Obsoleszenzbeseitigung und Fähigkeitsanpassung F124‘ (ObsWuF F124) das Ziel, die Luftverteidigungsfähigkeit ihrer Fregatten grundlegend zu modernisieren. Ziel der Rüstungsplanung war es, die Fregatten in ihrer Luftverteidigungsfähigkeit grundlegend zu modernisieren. Neben der generellen Systemerneuerung stand insbesondere die Einrüstung des AESA-Weitbereichsradars TRS-4D/LR ROT von Hensoldt im Fokus.
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Ab 2023 mehren sich Berichte über steigende Kosten, gravierende Integrationsrisiken sowie lange Umrüstzeiten, die mit dem Erhalt der Einsatzverfügbarkeit unvereinbar wären. Der Inspekteur der Marine zog im Herbst 2024 die Notbremse: ObsWuF F124 wurde beendet. Statt einer langjährigen Komplettmodernisierung wurde eine pragmatischere Linie eingenommen: gezielte Ertüchtigung vorhandener Plattformen bei minimaler Abwesenheit von der Flotte. Das Prinzip „Verfügbarkeit in See“ löste den Anspruch auf Systemperfektion ab.
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Das BAAINBw wählte für die Einführung von Link 22 einen pragmatischen Weg. Statt das komplexe und eigens für die F124 entwickelte FüWES (Combat Management System) zu modifizieren, erfolgt die Anbindung über ein externes Gateway. Damit kann die Marine interoperable Kommunikationsfähigkeit sicherstellen, ohne auf langwierige Softwareumrüstung oder tiefe Systemeingriffe warten zu müssen.
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Link 22 ist nur ein Mosaikstein in einem breiteren Modernisierungsmuster. Die folgenden Fähigkeitszuwächse werden zeitgleich oder sukzessive vorbereitet:

ESSM Block 2: Verbesserung der Mittelbereichsflugabwehr.
RAM Block 2B: Modernisierung der Nächstbereichsverteidigung. Der Flugkörper verfügt über einen „imaging IR seeker“ und ist somit insbesondere gegen Bedrohungen wie „supersonic sea-skimmers“ ausgelegt.
KORA 40: Ersatz der FL1800 – mit verbesserter Radarortung und aktiver Gegenmaßnahme.
Naval Strike Missile (NSM): Gegen See- und Landziele einsetzbar.
qNFMLG: Leichtgeschütz Kaliber 30 mm als Nachfolgelösung des Marineleichtgeschützes (qNFMLG – querschnittliche Nachfolgelösung für das Marineleichtgeschütz).
NH90 Sea Tiger: Integration des neuen Bordhubschraubers.
Cyberresilienz & IT-Härtung: Schutz der Systeme vor elektronischer und kybernetischer Störung.
Alle Komponenten folgen demselben Prinzip: keine langen Werftliegezeiten, sondern Integration im Zuge regulärer Instandhaltungszyklen. Ziel ist es, die Verfügbarkeit der Schiffe so wenig wie möglich einzuschränken.
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Gleichzeitig zeigt das neue Vorgehen, dass die Bundeswehr aus gescheiterten Großprojekten lernt. Statt Systemumbruch nun Systemertüchtigung – dieser Paradigmenwechsel entspricht der von Verteidigungsminister Pistorius formulierten Linie: robust, wirksam, zügig.
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Dabei ist nicht die Installation einer Übergangslösung, sondern der Verzicht auf ObsWuF war das eigentliche Signal für Verfügbarkeit und Einsatzbereitschaft – ganz im Sinne von Kurs Marine 2025 und dem Prinzip „Fight Tonight“.
Vielleicht arbeitet man ja auch an einer Lösung, um das Radar in ähnlicher Art auszutauschen, ohne dafür einen großen Komplettumbau durchführen zu müssen.
Inwieweit das technisch machbar wäre, weiß ich natürlich nicht.
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - von Broensen - 06.09.2025, 13:19
RE: Die deutsche Marine - von Seafire - 23.07.2023, 22:17
RE: Die deutsche Marine - von HansPeters123 - 24.07.2023, 00:37
RE: Die deutsche Marine - von Helios - 24.07.2023, 09:20
RE: Die deutsche Marine - von Seafire - 24.07.2023, 12:54

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