Gestern, 18:28
(Gestern, 15:49)voyageur schrieb: Wir sollten uns erst mal auf eine Definition des Cloud "militaire" einigen.Moment, es mag ja unterschiedliche Teillösungen geben, die für sich genommen wieder als Cloud definiert werden, aber im großen und ganzen muss es in dem System-of-Systems-Ansatz von FCAS ein einheitliches Netzwerk geben, in dem alle beteiligten Komponenten und Subsysteme kommunizieren. Und dieses Netzwerk braucht eine (oder mehrere) zentrale Datenbanken. Das mag alles irgendwie mehrfach verschachtelt mit Unternetzen u.ä. stattfinden, aber ohne eine einheitliche Datenumgebung macht das ganze Konzept keinen Sinn, ohne die wird FCAS seine Möglichkeiten nicht ausschöpfen können.
Ein geschütztes, souveränes Netzwerk das Datacenter und Dienste zur Verfügung stellt. Dienste wie ein Combat Management System (CMS) , Ki etc.
NGWS besteht nicht aus einem Cloud sondern aus mehreren.
Und deshalb sehe ich es auch als eine Sollbruchstelle an, dass NGF bei Frankreich und Combat Cloud bei Deutschland liegt. Denn eine Combat Cloud um den NGF herum zu bauen, ist für Dassault und Thales keine größere Herausforderung. Frankreich könnte also jederzeit einfach "seine" Komponenten aus FCAS herausziehen und kurzerhand das ergänzen, was deutsche Anteile waren, alleine schon deshalb, weil Frankreich hinsichtlich der Vernetzung ihrer eigenen Truppen schon sehr viel weiter ist als wir.
Sollte es also darauf hinauslaufen, dass es tatsächlich "mehrere Clouds" geben sollte, die Teilsysteme autonom vom Verbund operabel machen, dann wäre das aus deutscher Sicht ein Problem.
An dieses Thema schließt für mich auch die Frage des Exportes an. MMn ist FCAS nicht exportfähig, weil es von dem allumfassenden Netzwerk lebt und ohne dieses keinen besonderen Wert hätte. Dementsprechend kann man FCAS nicht verkaufen, sondern nur weitere Partner in das Projekt aufnehmen und in das System einbinden. Das müssen aber dann auch Partner sein, die in gemeinsamen Kommandostrukturen mit uns agieren, sprich: NATO-Partner, alles andere wäre unverantwortbar. Auch das ist für mich eine vorgezeichnete Bruchlinie, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Frankreich darauf verzichten wird, ihre FCAS-Komponenten exportfähig zu gestalten. Das ist mMn ein viel größeres Problem als die Trägerfähigkeit.