Vor 6 Stunden
(Heute, 00:11)Tiger schrieb: @Quintus Fabius
Drohnen haben - wie alle Waffen - einen Glamourfaktor, und so konzentriert sich die Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine sehr auf Drohnen.
Tatsächlich war einer der Grundfehler der russischen Streitkräfte, dass man noch nicht auf diese neue Bedrohung eingestellt war.
Real ist es so - und das wird auch in dem von mir verlinkten Video von Thorsten Heinrich deutlich - das man wohl häufig mehrere Drohnen braucht, um ein Ziel zu zerstören, und vor allem dass sie auch mit anderen Wirkmitteln, wie Artillerie und Panzern, zusammen wirken. Nach einer im Video zitierten Quelle - Jakub Jajkay von warontherocks.com - soll der Einsatz von FPV-Drohnen sogar oft nur der Zerstörung eines bereits ausgeschalteten Fahrzeugen gedient haben. können.
Der Schwerpunkt in der Berichterstattung ist weniger einem Glamourfaktor geschuldet als dem Umstand, dass FPVs halt Kameras haben und jeder Treffer propagandistisch über den Äther geblasen wird. Die gescheiterten Angriffe meistens auch nicht, genauswenig die Wirkung anderer Systeme ohne integrierte Kameras.
Unsere Wahrnehmung ist also erst mal sehr verzerrt, was nicht heißt, dass Drohnen eine erhebliche Wirkung haben.
(Heute, 00:11)Tiger schrieb: Es ist da erstmal die Frage: Wie vielen Drohnen sehe ich mich gegenüber und wie viele und welche Abwehrmaßnahmen habe ich? [...]Unser Problem ist, dass die Chinesische Drohnenproduktion unsere Abwehrmittel um den Faktor 100 übertreffen könnte wenn sie es darauf anlegen.
Jede Lösung mit konventioneller Munition führt daher ins Leere. Stattdessen müssten wir massiv auf lasergestützte Waffen und Jamming-Systeme setzen anstatt einem Gepard 2.0 hinterherzurennen.
Jamming hat das Problem (und das sehen wir in der Ukraine auch), dass das Gegenüber darauf reagieren kann und angesichts der Produktionskapazitäten der Gegenseite viel zu schnell auch eine Hardwarebasierte Lösung gegen unsere Gegenmaßnahmen im Feld wäre. Das schließt wahrscheinlich auch Systeme ein die man gegen den Einsatz von Mikrowellenwaffen härten würde.
Maschinenkanonensysteme machen zum Schutz individueller schwerer Gefechtsfahrzeuge Sinn, auf der Verbandsebene dann mobile Lasersysteme.