(Sonstiges) Drohnen im Heer
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(29.08.2025, 08:36)Falli75 schrieb: Ich gebe auch einfach mal meinen Senf dazu.
Die Vorstellung wir würden uns mit Millionen von FPV Drohnen im Millionenbereich ausrüsten, ist einfach absurd.
Aufklärung durch Drohnen bis zur Gruppenebene herunter, unterstützt durch Drohnenabwehr bis herunter zum Schützen und präzises Feuer erkannten Feindes auf zumindest Kompanieebene, besser aber auch Zugebene , das ist nicht nur machbar, auch schnell machbar, sondern unserer Kampfweise bedeutend zuträglicher als FPV Drohnen Kompanien. Leichte Mörser auf Zugebene, schwere auf Kompanieebene, LR Mells dazu, NLOS Spike auf Kompanieebene dazu und man braucht keine FPV und sich daher auch nicht um deren Störbarkeit oder horrenden Kosten wenn sie KI gesteuert sind Sorgen zu machen.
Zumindest meine Meinung nach dem was ich bisher so in der Ukraine sehe.

Unsere Kampfweise sieht doch im Moment so aus, dass wir den Russen bei einem Angriff aufs Baltikum im ersten Monat krass unterlegen sind, weil wir nicht in der Lage sind schnell ins Baltikum zu verlegen. Wir werden relativ schnell die Lufthoheit erlangen, aber am Boden wird es schwierig aussehen. Solange wir am Boden krass unterlegen sind, werden wir uns trotz Luftüberlegenheit genau so weit und schnell zurückziehen müssen wie die Russen vorstoßen.
Dann treffen nach und nach mehr Truppen ein, noch nicht genug für eigene strategische Offensivoperationen, aber immerhin genug um den russischen Vormarsch zu stoppen. So, und dann sitzen die NATO-Soldaten im Schützengraben und müssen auf eine Art Krieg führen, für die es nie eine NATO-Großübung gab, und der Krieg wird dem in der Ukraine ähneln. Die NATO-Soldaten werden mit Drohnenaufklärung, Artillerie und zielsuchender Munition schauen, dass sie die Aktionsmöglichkeiten der Russen einschränken und geben dafür mehr Geld aus als Glasfaser-FPV-Drohnen kosten würden. Die NATO-Soldaten denken, sie wären mit ihrem Drohnenschutz sicher und merken, dass am Wegesrand geparkte Drohnen bei Vorbeifahrt schneller auffliegen und im Ziel detonieren, als ihre Drohnenabwehr reagieren kann.
Bis genug NATO-Soldaten eingetroffen sind um Gebiete zurückzuerobern, haben die Russen die mehrfach gestaffelten Verteidigungsanlagen aus Panzergräben, Drachenzähnen, Minenfeldern und Schützengräben längst fertig gebaut, und es werden sich alle daran erinnern, mit welchen Mitteln der Vormarsch auf Kiew damals gestoppt worden ist.
Wie verlustreich wollen wir denn kämpfen? Wir brauchen SCHNELL verlegbare Kampfkraft, die die Russen frühzeitig stoppen kann, die also auch dann schon wirksam eingesetzt werden kann, wenn noch keine umfassende (Luft-)Abwehr aufgebaut ist. Das schließt unser militärisches Großgerät aus. Stell dir einen Zug (also Eisenbahn) vor mit Kampfpanzern, Schützenpanzern, Artillerie, MARS, Pionierpanzer, Skyranger, Iris-T SLM, usw.. .... wieviel Stück passen da drauf? 60? Dazu ein Waggon Munition, ein Waggon Ersatzteile, und dann noch ein Zug mit dem Personal, sagen wir 1000 Soldat*innen, und noch ein Zug mit 150 Caracals. So, wollen wir uns mit 60 Großeinheiten und einer mobilen Brigade den Russen wirklich entgegenstellen? Schwierig, aber man stellt für die Russen schonmal lohnende Ziele in die Landschaft.
Stell dir mal einen Zug vor mit einer Brigade Drohnenpiloten, und noch ein Zug mit einer halben Brigade und 10 Waggons mit Drohnen, und noch einen Zug mit 150 Enok 14.8 (oder Dingo), also insgesamt 30.000 Drohnen plus 1.500 hochmobile Männer/Frauen Bedienpersonal. Können die sich den Russen entgegenstellen? Ja, absolut. Das ist der Punkt. Vielleicht können sie die Russen nicht stoppen, aber sie können den russischen Vormarsch definitiv verlangsamen, bis weitere Truppen eintreffen. Ein Drohnenpilot braucht halt nicht dieselbe Rundumverteidigung wie ein Panzer, weil er sich besser verstecken kann, und kann daher offensiv in Aktion treten, ... auch weil er sich verlustarm zurückziehen kann, wenn es notwendig wird. Und das ist das, was wir brauchen: Schnell verlegbar und dann auch direkt einsatzbereit.

Horrende Kosten betreffen ja nur Systeme, die in geringer Stückzahl hergestellt werden, wo sich die Entwicklungskosten eben auf wenige Systeme verteilen. Eine fertig entwickelte KI auf eine weitere Drohne zu überspielen kostet ja nichts, zum Beispiel .... also mit Massenfertigung kommt man auf deutlich niedrigere Preise als sie momentan aufgerufen werden. Und wie gesagt, zielsuchende Artilleriemunition oder Spike/Mells ist teuer.
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Drohnen im Heer - von alphall31 - 29.01.2024, 20:20
RE: Handelsübliche Drohnen im Heer - von kato - 30.01.2024, 12:10
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