Vor 9 Stunden
(Vor 11 Stunden)Quintus Fabius schrieb: genau darin sehe ich bei dir den Fehler in deiner Argumentation, die ja darauf aufbaut, dass Männer und Frauen immer gleichartiger würden. Dem ist nicht so, dass ist nur eine Illusion, ein aktuelles sozialkulturelles Narrativ.Sie werden nicht gleichartiger, es wird aber aus gesellschaftskulturellen Gründen das Spektrum breiter, so dass die einem Geschlecht typischerweise zugeschriebenen Eigenschaften weniger von eben diesem Geschlecht abhängen.
Zitat:Kinder kriegen ist aber gesellschaftlich sogar noch viel notwendiger.Diese Ansicht teile ich nicht. Ich weiß aber, dass du diesem Standpunkt nie folgen würdest, daher erübrigt es sich, dieses Argument auszudiskutieren.
Zitat:Entsprechend müsste man Frauen so weitgehend dabei helfen dies tun zu können, wenn sie es wollen, denn heute (!) ist keine Kinder zu kriegen in der Mehrheit der Fälle eben keine freie Entscheidung, sondern resultiert aus Zwängen und Umständen. Man kann sich die Kinder nicht mehr leisten mit Lebensplanung, Beruf, Finanzen, Wohnraum usw usfDem würde ich wiederum gar nicht widersprechen. Es ist aber trotzdem eine Entscheidung, auch wenn sie von Umständen beeinflusst wird. Das gilt nämlich eigentlich für jede Entscheidung. Allerdings ist hier die Benachteiligung schon sehr groß und es gäbe halt durchaus Möglichkeiten, das politisch zu ändern.
Zitat:?? Die Frau hat also damit deinen eigenen Ausführungen gemäß zwei Nachteile: 1. die Wehrpflicht welche ihr ökonomischen Schaden zufügt und 2. das Kinderkriegen später, was sie ökonomisch beeinträchtigt. Also wäre es nur gerecht aufgrund der Sonderstellung im Fortpflanzungskomplex zumindest die Frauen vollständig von einer Wehrpflicht und jedem anderen Dienst auszunehmen.Ich halte das für überhaupt nicht gegeneinander aufrechenbare Dinge. Man sollte Nachteile da abbauen, wo sie anfallen und nicht an anderer Stelle kompensieren.
Deine Position ist, dass es einen unauflösbaren Nachteil für Frauen gibt, weswegen man sie alternativ entlasten muss. Ich halte den Nachteil für politisch-gesellschaftlich begründet und somit für zu beseitigen, also sollte das auch getan werden.
Zitat:Und ich dachte die Wehrpflicht sei keine Schlechterbehandlung sondern alleredelste Bürgerpflicht .....Und dann willst du sie den Frauen verwehren?

Die Wehrpflicht ist mMn beides. Sie ist ein persönlicher Nachteil durch eingeschränkte Freiheit und in Anspruch genommene Lebenszeit. Sie ist aber zugleich -wenn richtig angelegt- auch eine persönlicher Bereicherung und insbesondere ein gesellschaftlicher Gewinn.
Tatsächlich wünscht sich aber sogar ein Drittel der Frauen eine Wehrpflicht für beide Geschlechter. Das ist eine deutliche Mehrheit derer, die überhaupt eine Wehrpflicht unterstützen.
Es wird also auch von Frauen selbst als Benachteiligung betrachtet, wenn sie bei einer Wehrpflicht außen vor bleiben.
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Zitat:Durch eine Wehrpflicht für Frauen wären sie noch schlechter gestellt, weil ein zusätzlicher Nachteil für sie dazu käme. Das ist ein Fakt und es erstaunt mich sehr, dass du dies leugnest.Die Wehrpflicht bringt persönliche Nachteile mit sich, das ist unbestritten. Die Wehrpflicht nur auf einen Teil der Bevölkerung auszuweiten wäre eine Ungleichbehandlung. Das Ziel muss aber sein, Ungleichbehandlungen abzubauen und nicht durch die Wiedereinführung der Wehrpflicht noch zu verstärken.
Zitat:Frauen leisten beispielsweise 40% mehr unbezahlte Pflegearbeit für den Staat als Männer (und das ist eine extrem konservative Rechnung). Wie kompensierst du diesen Dienst an der Gesellschaft ?!Nicht dadurch, dass ich eine Ungleichbehandlung einführe, die das kompensieren soll. Dafür gibt es politische Konzepte, die man umsetzen könnte. Wenn man denn wirklich etwas daran ändern wollte.
Und in dem Zuge ist natürlich auch noch das Thema des Ersatzdienstes und die zahlreichen Möglichkeiten zu gesellschaftlichen Mehrwerten einer Dienstpflicht einzubeziehen. Es darf ja nicht allein um Frontkämpfer gehen.
Aber die Debatte hatten wir ja ausgiebig und müssen wir nicht erneut führen.