Vor 9 Stunden
(Gestern, 08:46)Helios schrieb: Das soll auch an Bord so durchgeführt werden können, die Ausstattung der Fregatten spricht nicht dagegen. Auch alle planmäßigen und außerplanmäßigen Wartungsarbeiten sollen auf den Fregatten durchgeführt werden können, bis hin zur Zerlegung ganzer Baugruppen. Wie häufig das tatsächlich passiert, sei dahingestellt. Alles was darüber hinaus geht, ergibt auf See wenig Sinn.Das spricht für mich nicht grundsätzlich gegen den Ansatz einer zusätzlichen Werkstattkapazität auf einem zentralen Schiff eines Verbands, mit dem Ziel, Ausfallzeiten in der Einsatzbereitschaft so wie von mir dargelegt zu verringern. Es ist nicht erforderlich, kann aber mMn Sinn ergeben, auch wenn diese Kapazitäten sich qualitativ nicht groß von denen auf den Fregatten/Zerstörern unterscheiden.
Zitat:Als persönliche Anmerkung, ich hoffe ihr nehmt mir die nicht übel, aber ihr verzettelt euch in meinen Augen genauso wie bei der F126-Ersatz-Diskussion völlig.Ich bin ja schon überrascht, dass du uns hier hast so lange machen lassen....

Aber ich gebe dir da auch durchaus Recht, wir verzetteln uns in Details und erfinden Anforderungen, die so gar nicht unbedingt bestehen. Mit der Folge, dass wir beim Versuch, diese selbst erfundenen Anforderungen umzusetzen, auf Probleme stoßen, die gar nicht da sind.
(Gestern, 11:40)Leuco schrieb: Ich verfolge die Diskussion nun auch bereits einige Tage. Wir haben hier viele „nice to have“ Varianten, welche teils für mich unrealistisch erscheinen.Das liegt aber schon im Anforderungskatalog der BW für MUsE begründet. Da werden auch "nice-to-have" bzw. "wollten-wir-schon-immer-mal-haben"-Forderungen als Anforderung festgelegt.
Zitat:Auch der Aufwand und Nutzen ist hier teils nicht gegeben. Wenn man diese Diskussion, die Forderungen beim Ersatz der 126 und dem MAD kombinieren, wird es völlig absurd.Eigentlich kann es erst dann teilweise Sinn ergeben, weil die Frage eines F126-Ersatzes die Flotte insgesamt prägen wird und dadurch großen Einfluss auf die erforderliche oder wünschenswerte Ausgestaltung der MUsE hat. Noch mehr Einfluss darauf haben die Überlegungen hinsichtlich Zukunft des Seebataillons und bezgl. der Anschaffung von mittleren und großen Drohnen.
Durch die unterschiedlichen Vorstellungen zu diesen Fragen, ergeben sich für jeden hier andere Notwendigkeiten bei der Ausgestaltung von MUsE. Außerdem hat diese wieder Wechselwirkungen mit den anderen Versorgerklassen, heutigen wie auch zukünftigen.
Zitat:Bezogen auf die Muse bin ich nicht für eine eierlegende Wollmilchsau. Auch zwei Varianten einzuführen halte ich für übertrieben. Viel mehr muss man sich die verschiedenen Fähigkeiten ansehen und entscheiden, zu was das Schiff voll befähigt, teils befähigt und nicht befähigt sein muss. Priorisieren was den größten Impact hat.Da bin ich grundsätzlich bei dir. Bei einigen Fähigkeiten stellt sich jedoch dann doch die Frage, ob diese evtl. zwar erforderlich, aber auf anderen Plattformen besser aufgehoben wären.
Denn sonst verzettelt man sich da so wie wir hier auch und schafft sich eine dysfunktionale EiLeWoMiSa, weil man auf schlecht integrierbare Fähigkeiten nicht verzichten will.
Zitat:Ich persönlich halte die Fähigkeit als Mutterschiff für Drohnen und Seatiger wichtiger als z.B. Fahrzeuge verbringen zu können. Bei den Drohnen benötigen wir in der Dimension Luft aber keine Starrflügler, wie die diskutierte MQ9 (Spannweite 20 Meter). Wir haben z.B. mit Island einen unverwendbaren Flugzeugträger. Warum sollte man Drohen welche 30 Stunden im Einsatz bleiben können nicht von Land aus starten?Da bin ich ganz bei dir.
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Kapazitäten im Bereich Über- und Unterwasser Drohnen müssen natürlich auch vorhanden sein, sowie die Verbringung von Schnellbooten.
Zitat:Ich halte es für absolut ausreichend wenn das Schiff 4-6 NH90 und weitere 4-6 VSR 700 verbringen kann. Hier wäre Richtung ASW, SAR oder auch Evakuierung einiges möglich, ohne völlig über das Ziel hinauszuschießen.Schon das kann man anzweifeln, mindestens geht es über die BW-Anforderungen hinaus, bedarf also einer guten Begründung. Und die sollte eben berücksichtigen, für was die MUsE wo eingesetzt sein wird und inwieweit sich das mit der zusätzlich erwünschten Fähigkeit beißt.
Z.B. SAR: Das ist eine ad hoc Aufgabe, macht also auf der MUsE nur dann Sinn, wenn sich auch immer eine in den Gebieten aufhällt, für die man SAR-Verantwortung übernimmt.
Z.B. ASW: Das erfordert, dass die MUsE sich im ASW-Operationsraum befindet, was sie im Regelfall nur dann tun wird, wenn es küstennahe Operationen sind, ansonsten wird die sich meistens nicht in Gebieten aufhalten, in denen mit U-Booten zu rechnen ist.
Z.B. Evakuierung: Wie wahrscheinlich ist es, dass eine Evakuierung (sind immer kurzfristig und meist weit weg) dort ansteht, wo sich eine MUsE aufhält? Das ist ja eben kein EGV, der mit Kampfgruppen fährt, sondern eine Plattform zur Abstützung kleinerer Einheiten, also Korvetten, MCM und U-Booten.
Wenn man das alles schlüssig argumentieren kann, okay. Ansonsten würde ich die Erhöhung der Heli-Anzahl auf 4-6 erstmal nicht als Soll-Anforderung übernehmen.
Zitat:Beim Eigenschutz ist der unterste Layer im AEW Bereich (RAM, 30 mm, ggf. 76 mm, kein VLS) und Torpedo Abwehr ausreichend. Ohne einen MAD oder ggf. ASW Zerstörer im Umfeld würde das Schiff sowieso nicht operieren.Darüber, was da sinnvoll ist, kann man sich sicher streiten, aber in der Realität wäre eine 76mm schon eine große Überraschung, hoffen darf man auf RAM+30mm, vlt. sogar beides doppelt.
(Vor 11 Stunden)Frank353 schrieb: Grundsätzlich bin ich der Meinung, und die Diskussion zeigt das hier, dass wir solche Schiffe brauchen, da sie eine große Strahlkraft haben, im Frieden im Ausland und im Inland zur Nachwuchsgewinnung. Zudem sind wir für Krisen gerüstet und können auch im Krieg an der Peripherie helfen.Mit "solche Schiffe" meinst du dann aber nicht MUsE, sondern eben das, was viele hier zusätzlich gerne hätten. Also Amphibische Angriffsschiffe bzw. Hubschrauberträger, die man unter dem Vorwand eines Versorgers beschafft und hinter dem Begriff JSS versteckt.

(Vor 11 Stunden)Bairbus schrieb: Ich glaube, dass die Marine mit diesem Schiff einen strategischen Fehler begeht, weil sie es zu wenig zukunftsorientiert dimensioniert.Da gebe ich dir insofern Recht, dass die Marine gewisse Fähigkeiten zwar grundsätzlich haben möchte, aber dann in so homöopathischen Dosen, dass sie noch auf die EiLeWoMiSa passen, was diese aber eben überfordert.
Das ist für mich noch die Denkweise des Fähigkeitserhalts aus Friedensdividende-Zeiten, allerdings hier jetzt nicht als Erhalt, sondern als Neuaufbau. Es werden Fähigkeiten viel zu klein geplant, anstatt richtig oder gar nicht.
Zitat:Den Namen Mittlere Unterstützungseinheit kann man doppelt interpretierenIch verstehe das so, dass langfristig Raum in der Flottenplanung bleibt für eine kleine Unterstützungseinheit unterhalb MUsE. Das könnte z.B. ein Landungsboot sein oder so etwas wie die Niederländer planen.