Gestern, 20:46
(Gestern, 16:17)Fox1 schrieb: Ich finde sowieso, dass Airbus sich den größeren Klassen zuwenden sollte und das Kleinzeugs bis 3-4 t anderen überlassen.
Nicht ganz 3-4t, aber in dem unterem "Remote Carrier" Segment sind schon ein paar Projekte in Deutschland in Arbeit.
MBDA hat letztens den Remote Carrier Demonstrator SHARCS vorgeführt.
Deutschlandpremiere mit Live-Flugdemo:
Zitat:Deutsches Industrie-Team zeigt elektromagnetischen Kampf aus der Luft:
In der Live-Flugdemonstration in Manching simulierte das Team aus deutschen Verteidigungsunternehmen vor zahlreichen Vertretern der Bundeswehr ein operationsnahes Szenario: Die Evakuierung deutscher Staatsbürger aus einem Krisengebiet, das mit einer flächendeckenden Flugabwehr bestückt ist. Zum Einsatz kamen ein Pilatus-PC-12-Turboprop-Flugzeug, ein simulierter Airbus-A400M-Militärtransporter, ein SHARCS-Technologieträger, der als unbemannter Remote Carrier diente, und ein SA-8-Flugabwehrraketensystem, das die gegnerische Luftverteidigung darstellte. [...]
Der mit einem Stand-In-Jammer ausgerüstete Remote Carrier SHARCS unterstützte, indem er zeitgleich Kommunikation unterdrückte und so eine Reaktion der gegnerischen Streitkräfte verzögerte. Die verzugslose Kommunikation der eigenen Streitkräfte, der Austausch von Aufklärungs- und Wirkungsdaten sowie die Verarbeitung und KI-gestützte Analyse der Daten erfolgte in einer sicheren Cloud.
SHARCS ist ein Technology Demonstrator für den FCAS Remote Carrier von MBDA zusammen mit Airbus. SHARCS hat ein Take-off weight von 150kg. Der volle Remote Carrier wird wahrscheinlich nochmal deutlich schwerer werden, aber basierend auf dem was bislang dazu gesagt wurde dürfte man dennoch unter einem vollen loyal wingman bleiben.
Neben SHARCS arbeitet MBDA auch an dem Multidomain Multirole Remote Carrier RCM²
MBDA Deutschland plant Design Freeze für RCM² noch im laufenden Jahr
Zitat:Das Gewicht dürfte bei etwa 350 kg ohne Booster liegen. Beobachter schätzen, dass von diesem Gewicht etwa ein Viertel auf den Gefechtskopf entfallen könnten. Diese Daten sind jedoch unter Vorbehalt zu betrachten, da der Design Freeze wie gesagt noch aussteht. Beobachter gehen davon aus, dass MBDA im Austausch mit dem potenziellen Kunden steht, auch wenn das Projekt für die Landanwendung bislang aus eigener Tasche finanziert wird.
RCM² sieht ähnelt mehr einem Marschflugkörper, im Gegensatz zu den jet-ähnlichen loyal Wingmans. Air-launch aus einem A400M oder durch einen Jet wie dem Eurofighter sollen auch möglich sein.
Auf der ILA letztes Jahr hatte Diehl ihren Light Remote Carrier FEANIX vorgestellt:
Zitat:Der FEANIX ist Diehl Defence zufolge ein Remote Carrier der leichten Gewichtsklasse (Light Remote Carrier, LRC) mit einem Gewicht unterhalb von 300 Kilogramm und eine Länge von weniger als 4 Metern. Wie der Hersteller in einer Mitteilung weiter ausführt, handelt es sich um einen angetriebenen Flugkörper mit einer hohen Reichweite, der sowohl aus der Luft, als auch von Land und See gestartet werden kann.
Auch hier ist man bei einem deutlich leichteren System mit 300kg. Mehrere FEANIX wurden auch an den Tragflächen eines Eurofighter hängend dargestellt.
Alles in allem gibt es hier schon ein paar interessante Projekte. Allerdings ist unklar ob die Luftwaffe einen Bedarf für solche Systeme sieht, oder ob man sich erstmal auf die größeren loyal Wingman Systeme konzentrieren will.