Gestern, 16:36
Gesondert will ich noch auf das Fazit der Studie 42 – Implikationen für die Bundeswehr auf Seite 9 eingehen:
Der Autor schreibt von tiefgreifenden Herausforderungen. Und ja natürlich, es ist immer eine tiefgreifende Herausforderung wenn der Gegner sich auf der Skala der Möglichkeiten Konflikte zu führen mehr in Richtung des totalen Krieges bewegt, damit Eskalationsstufen überspringt bzw. einzelne Bereiche auf dieser Skala intensiviert. Und dies natürlich umso mehr, je mehr die Technik die Effekte dieser Bemühungen verstärkt (Wirkung im Verhältnis zu den aufgewendeten Mitteln, insbesondere aber der aufgewendeten Zeit).
Ein Problem welches ich mit den Schlußfolgerungen jedoch habe, ist die meiner Ansicht nach zu defensive, zu reagierende, zu passive Art und Weise wie nun auf diese Intensivierung bestimmter Aspekte der Skala menschlicher Konflikte reagiert werden soll.
Ein weiteres Problem dieser defensiven Art und Weise der Reaktion ist, dass dies schlussendlich auf Unfreiheit, Überwachung und Methoden der Niederhaltung der eigenen Bevölkerung hinaus läuft und hinaus laufen muss. Und damit genau den Schaden anrichtet, welchen der Gegner hier dadurch anrichten will. Denn diese Unfreiheit und Dauerüberwachung der eigenen Bevölkerung, dass dadurch gesäte Misstrauen und der Zerfall der Kohäsion sind ja exakt das Ziel der feindlichen THK.
Die hier beschriebenen Reaktionen sind also genau das, was der Gegner gemäß diesem Modell erreichen will. Um es mit den Worten des Autors auszudrücken: der Feind ist damit in unsere Prozesse eingebrochen, er kontrolliert unsere Realität und zwingt uns seinen Willen ohne Gewalt auf, und dies zu unserem Schaden ! Denn die beschriebenen Methoden der Reaktion auf die vermeintliche THK des Gegners sind wenn man dieses Modell und seine Beschreibung verwenden will, genau dies: Beeinflussung unserer Gesellschaft zu unserem Nachteil !
Übersetzen wir mal die genannten Wörter:
Mehr Informationsgewinnung und Analyse als Schlüsselfähigkeit = Überwachungsstaat und dauerhafte Bespitzelung der Bevölkerung
Der Ausbau spezialisierter Cyber- und Intelligence-Einheiten = Stasi 2.0 (ich überspitze absichtlich)
Aufbau spezialisierter Einsatzkräfte die auch zur physischen Kriegsführung befähigt sind und feindliche Aktivitäten proaktiv kontern = Polizeistaat, Geheimpolizei und paramiliärische Geheimdiensteinheiten außerhalb jeder Kontrolle und außerhalb jeden Rechts.
(und sollten sie diesem doch unterworfen sein, so würden sie noch mehr nur der eigenen Bevölkerung schaden, weil sie dann unfähig wären dem Feind zu schaden und sich ihr ganzes Wirken nur gegen die eigenen Bürger richtet)
Schutz kritischer Infrastruktur etc. durch Maßnahmen der Bundeswehr = Einsatz des Militäs im Inneren und dies im Frieden
(welchen es aber gemäß diesem Modell gar nicht mehr gibt, weil das Modell praktisch keinen militärischen Horizont mehr auf der Skala der Möglichkeiten menschlicher Konflikte aufweist)
Förderung von Medienkompetenz und psychologischer Widerstandskraft eigener Mitarbeiter = Zensur und Manipulation
Kooperation der Bundeswehr mit zivilen Medien = Einfluss des Militärs auf die Medien durch Propaganda
Enge Zusammenarbeit von Militär und zivilen Institutionen = Militärstaat
usw.
Ich übertreibe absichtlich in extremer Weise und mir ist schon klar, dass der Autor dies so gar nicht meint. Aber genau dass ist die Gefahr, wohin solche bloßen passiven Reaktionen auf feindliche Nicht-Kriegsführung hin führen, und genau dass ist es, wohin der Feind uns bringen will.
Selbst wenn man dieses Modell also für die Interpretation des Geschehenden her nehmen möchte, so ist die zwingende Schlußfolgerungen daraus, dass die genannten Möglichkeiten scheinbarer Reaktion in Wahrheit nichts anderes sind als ein Schaden für die Bürger, für die Gesellschaft und schlussendlich für das Land. Damit tun wir also dann genau das, was der Feind mit seinen Handlungen erreichen will.
Gerade eben deshalb ist der rein passive, defensive, nur reagierende Ansatz so hochproblematisch.
Und er beruht auf falschen Annahmen, deren fälscheste es ist, den militärischen Horizont auf der Skala der Formen wie menschliche Konflikte (nicht Kriege, sondern Konflikte im allgemeinen) geführt werden, zu weit in Richtung des absoluten Nichtkonfliktes zu verschieben, womit schlussendlich alles zum Krieg wird, auf das mit Krieg geantwortet wird.
Genau das aber ist es, was der Feind will, weil es seine Sichtweise ist, die er uns zu unserem Nachteil aufzwingen will.
Der Autor schreibt von tiefgreifenden Herausforderungen. Und ja natürlich, es ist immer eine tiefgreifende Herausforderung wenn der Gegner sich auf der Skala der Möglichkeiten Konflikte zu führen mehr in Richtung des totalen Krieges bewegt, damit Eskalationsstufen überspringt bzw. einzelne Bereiche auf dieser Skala intensiviert. Und dies natürlich umso mehr, je mehr die Technik die Effekte dieser Bemühungen verstärkt (Wirkung im Verhältnis zu den aufgewendeten Mitteln, insbesondere aber der aufgewendeten Zeit).
Ein Problem welches ich mit den Schlußfolgerungen jedoch habe, ist die meiner Ansicht nach zu defensive, zu reagierende, zu passive Art und Weise wie nun auf diese Intensivierung bestimmter Aspekte der Skala menschlicher Konflikte reagiert werden soll.
Ein weiteres Problem dieser defensiven Art und Weise der Reaktion ist, dass dies schlussendlich auf Unfreiheit, Überwachung und Methoden der Niederhaltung der eigenen Bevölkerung hinaus läuft und hinaus laufen muss. Und damit genau den Schaden anrichtet, welchen der Gegner hier dadurch anrichten will. Denn diese Unfreiheit und Dauerüberwachung der eigenen Bevölkerung, dass dadurch gesäte Misstrauen und der Zerfall der Kohäsion sind ja exakt das Ziel der feindlichen THK.
Die hier beschriebenen Reaktionen sind also genau das, was der Gegner gemäß diesem Modell erreichen will. Um es mit den Worten des Autors auszudrücken: der Feind ist damit in unsere Prozesse eingebrochen, er kontrolliert unsere Realität und zwingt uns seinen Willen ohne Gewalt auf, und dies zu unserem Schaden ! Denn die beschriebenen Methoden der Reaktion auf die vermeintliche THK des Gegners sind wenn man dieses Modell und seine Beschreibung verwenden will, genau dies: Beeinflussung unserer Gesellschaft zu unserem Nachteil !
Übersetzen wir mal die genannten Wörter:
Mehr Informationsgewinnung und Analyse als Schlüsselfähigkeit = Überwachungsstaat und dauerhafte Bespitzelung der Bevölkerung
Der Ausbau spezialisierter Cyber- und Intelligence-Einheiten = Stasi 2.0 (ich überspitze absichtlich)
Aufbau spezialisierter Einsatzkräfte die auch zur physischen Kriegsführung befähigt sind und feindliche Aktivitäten proaktiv kontern = Polizeistaat, Geheimpolizei und paramiliärische Geheimdiensteinheiten außerhalb jeder Kontrolle und außerhalb jeden Rechts.
(und sollten sie diesem doch unterworfen sein, so würden sie noch mehr nur der eigenen Bevölkerung schaden, weil sie dann unfähig wären dem Feind zu schaden und sich ihr ganzes Wirken nur gegen die eigenen Bürger richtet)
Schutz kritischer Infrastruktur etc. durch Maßnahmen der Bundeswehr = Einsatz des Militäs im Inneren und dies im Frieden
(welchen es aber gemäß diesem Modell gar nicht mehr gibt, weil das Modell praktisch keinen militärischen Horizont mehr auf der Skala der Möglichkeiten menschlicher Konflikte aufweist)
Förderung von Medienkompetenz und psychologischer Widerstandskraft eigener Mitarbeiter = Zensur und Manipulation
Kooperation der Bundeswehr mit zivilen Medien = Einfluss des Militärs auf die Medien durch Propaganda
Enge Zusammenarbeit von Militär und zivilen Institutionen = Militärstaat
usw.
Ich übertreibe absichtlich in extremer Weise und mir ist schon klar, dass der Autor dies so gar nicht meint. Aber genau dass ist die Gefahr, wohin solche bloßen passiven Reaktionen auf feindliche Nicht-Kriegsführung hin führen, und genau dass ist es, wohin der Feind uns bringen will.
Selbst wenn man dieses Modell also für die Interpretation des Geschehenden her nehmen möchte, so ist die zwingende Schlußfolgerungen daraus, dass die genannten Möglichkeiten scheinbarer Reaktion in Wahrheit nichts anderes sind als ein Schaden für die Bürger, für die Gesellschaft und schlussendlich für das Land. Damit tun wir also dann genau das, was der Feind mit seinen Handlungen erreichen will.
Gerade eben deshalb ist der rein passive, defensive, nur reagierende Ansatz so hochproblematisch.
Und er beruht auf falschen Annahmen, deren fälscheste es ist, den militärischen Horizont auf der Skala der Formen wie menschliche Konflikte (nicht Kriege, sondern Konflikte im allgemeinen) geführt werden, zu weit in Richtung des absoluten Nichtkonfliktes zu verschieben, womit schlussendlich alles zum Krieg wird, auf das mit Krieg geantwortet wird.
Genau das aber ist es, was der Feind will, weil es seine Sichtweise ist, die er uns zu unserem Nachteil aufzwingen will.