Gestern, 21:32
(29.07.2025, 22:00)Kongo Erich schrieb: Ein eigener Thread mi dem Titel "USA vrs. Lesotho" ist wohl nicht angezeigt, aber was der US-Zollkrieg weltweit auslöst, kann hier gut dargestellt werden:nannte sich das "Raubtierkapitalismus"?
man möge er mir nachsehen:
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Zitat:Trumps Zollpolitik hat Folgen: Erstes Land bricht einLesotho ist auch ein Beispiel dafür, dass sich die Regierung DT nicht an bestehende Abkommen wie dem African Growth and Opportunity Act (Agoa) halten will. Das ist aus "Vertrauenssicht" genauso kritisch, wie wenn Despoten sich nicht an Zusagen zur Unverletzlichkeit von Grenzen halten.
Manche Länder trifft Donald Trumps Zoll-Kampf besonders hart: Das afrikanische Land Lesotho ist eines von ihnen. Bereits im April beschloss die US-Regierung 50 Prozent Einfuhrzölle auf zahlreiche Waren für das kleine Königreich im Süden Afrikas – weil das Land dem Handel der USA angeblich schaden würde. Die angekündigten Zölle trafen vor allem Lesothos wichtigste Exportindustrie: die Textilbranche.
Lesotho exportierte bislang Jeans und andere Kleidung etwa für Levi’s oder Wrangler zu großen Teilen in die USA. Dabei profitiert es von einem Handelsabkommen, dem African Growth and Opportunity Act (Agoa). Das gewährte einigen afrikanischen Produkten zollfreien Zugang auf dem US-Markt. Washington hat das Abkommen, für das im September eine Überprüfung ansteht, zwar nicht offiziell aufgehoben. Aber momentan deutet vieles daraufhin. Lesotho könne bei Aufkündigung des Agoa-Abkommens 40.000 Arbeitsplätze verlieren, sagte Lesothos König Letsie III. der AFP im vergangenen Monat.
Trumps Zölle: Erst 50 Prozent, dann 10, dann 15
Obwohl die 50-Prozent-Zölle gar nicht in Kraft traten, führte Trumps Ankündigung bereits dazu, dass US-Einkäufer ihre Bestellungen stornierten. Die USA erhoben daraufhin erstmal einen monatelangen Basiszoll von zehn Prozent und kündigten dann neue Zölle an. Für Lesotho wurden die immerhin von 50 Prozent auf 15 Prozent ab dem 1. August gesenkt.
Doch in dem kleinen Land sind bereits schwere wirtschaftliche Schäden entstanden, wie kürzlich „The Frontier Report“ berichtete: Viele Fabriken haben schließen müssen, Tausende Menschen, insbesondere Frauen, seien entlassen worden. Die Regierung erklärte den Notstand. Nicht nur die wichtige Textilbranche schlitterte in eine Krise – die gesamte Wirtschaft Lesothos ist betroffen.
Auch wenn die Zölle nun auf 15 Prozent gesenkt worden sind, ändert das wenig an der Situation des Landes: „Es geht nicht nur um den Zoll“, sagte ein Fabrikbesitzer gegenüber „The Frontier Report“. „Es geht um das Hin und Her. Niemand vertraut mehr den Regeln.“ Einige Käufer hätten sich endgültig zurückgezogen. Jetzt sucht die Regierung nach neuen Handelspartnern.
"Pacta sunt servanda" ist seit Jahrtausenden der eherne Grundsatz eines geregelten Miteinanders. Und auch, wenn der Vertragsbrüchige nicht belangt werden kann - er verliert den Vertrauensbonus, er ist "Unzuverlässig" und damit nicht mehr Vertrauenswürdig. Damit stellt sich die Frage, welchen Wert irgendwelche Verträge überhaupt haben.
Sollte man die Papier- und Stiftkosten nicht sinnvoller verwenden?
Bewusster Vertragsbruch - das ist so, wie sich selbst zum Paria der Gesellschaft zu machen.