01.08.2025, 14:20
(01.08.2025, 08:10)Grolanner schrieb: Würde wir dann nicht noch mindestens 2, besser 3 weitere MUsE zur Versorgung der (dann) neuen Fregattenklasse benötigen? Womöglich in der Version Extra large? Oder sollte man besser auf mehr EGV gehen? Denn bei dieser Flottengröße und deren (voraussichtlichem) Einsatzgebiet/Auftrag Nordmeer ASW sehe ich den allgemeinen Versorgungsbedarf deutlich steigen.Man muss da ja sehr zwischen Aufgaben eines Flottentankers und eines Tenders (MUsE) unterscheiden. Letzterer bietet viele Fähigkeiten, über die ein Flottentanker nicht verfügt und auch nicht verfügen muss, weil die von ihm versorgten Einheiten diese selbst vorhalten können. Der EGV ist da eigentlich ein Zwitter, dessen Konzept ihn in der "Post-IKM-Ära" nicht mehr ganz passend erscheinen lässt. Natürlich wird er weiterhin gute Dienste tun, zumal uns ja auch trotz aller "Back-to-LV-Rhetorik" die IKM-Einsätze erhalten bleiben werden und wir dort lieber mit Versorgungskapazitäten unseren Beitrag stellen, als eines unserer wenigen halbwegs tauglichen Kriegsschiffe zu schicken. Aber eigentlich bräuchten wir nur einen Flottentanker und einen Tender als Versorger, die Aufgaben des EGVs könnte man auch die beiden Muster aufteilen.
MMn müssen die Versorger nicht nach Flottengröße bemessen, sondern anhand der Einsatzräume und Aufgaben geplant werden. D.h., neben einem dauerhaft für IKM zur Verfügung stehenden EGV braucht es einen Flottentanker permanent im Nordmeer und einen EGV oder Flottentanker für die SNMGs.
Ich weiß zwar nicht, wie die Rotation bei den Versorgern ist, aber ich gehe mal davon aus, dass die deutlich mehr Einsatzzeit haben als bei der Dreierrotation der Fregatten. Da sollte unsere Flottenplanung also soweit passen.
Die Tender sind hingegen speziell für die kleineren Einheiten gedacht, die einen Abstützpunkt im Einsatz benötigen. Davon brauchen wir also einen für die SNMCMG, mindestens einen für die Korvetten in der Ostsee und einen im Operationsraum unserer U-Boote. Wenn wir weiterhin Korvetten in StabOps schicken wollen, brauchen die ebenfalls einen. Auch die U-Boot-Doktrin wird da ein Thema sein: Falls wir da noch zusätzlich zum Nordmeer Einzelfahrer in die weite Welt schicken wollen, brauchen auch die einen begleitenden Tender.
Demnächst kommen dann noch weitere Aufgaben hinzu und wir brauchen auch noch überall dort jeweils ein solches Schiff, wo wir UxV einsetzen wollen.
Selbst wenn wir mal davon ausgehen, dass sich mindestens zwei dieser Einsatzräume überschneiden, dann ist 6 Tender trotzdem schon knapp geplant. Und das ohne, dass man sie auch noch für amphibische Einsätze üben lässt.
Allerdings ist der Bedarf darüber hinaus eben auch abhängig davon, was wir an UxV u.ä. beschaffen und wie wir diese einsetzen werden. Haben wir bspw. lang ausdauernde USV/UUV zur permanenten Überwachung der Infrastruktur in der Nordsee, dann wird man die auch von einem eigenen Stützpunkt an Land aus betreiben können ohne ständig einen Tender in der Gegend vorzuhalten.
Wird aber der Tender-Nachfolger auch Mutterschiff für den maritimen Jagdkampf, erfordert das ein weiteres Exemplar, um das auch ausreichend trainieren zu können.
Und je mehr Aufgaben man findet, die einen Tender bzw. ein Schiff in der angedachten Art einer MUsE erfordern, desto mehr stellt sich die Frage, ob dafür ein Einheitsentwurf das richtige ist, oder ob nicht Versorger und Unterstützter auf getrennten Mustern realisiert werden sollten.
(01.08.2025, 11:31)DopePopeUrban schrieb: Ein Tender der in der Ostsee gebraucht wird, kann nicht USV/UUV Mutterschiff in der Nordsee spielen und umgekehrt.Schon, nur halt nicht gleichzeitig und evtl. auch nicht mit der gleichen Effizienz wie zwei jeweils auf die Aufgabe optimierten Schiffe.
Zitat:In der Ostsee verändert sich mit den FDIs glaube ich nicht all zu viel.Die FDIs benötigen weniger Versorgungskapazitäten als die K130, da es Fregatten sind und keine Korvetten. Die haben eine bessere eigene Ausstattung für mehr Ausdauer, gerade in den Bereichen, für die man bei den Korvetten eben die Tender benötigt. Die FDIs können länger draußen bleiben und dann direkt in eigenen Häfen versorgt werden und dadurch eher auf einen vorgeschobenen, schwimmenden Stützpunkt verzichten.
Zitat:6x FDIs werden wahrscheinlich nicht signifikant mehr Kapazitäten benötigen als die 9x K130er, wenn überhaupt macht es den Versorgungsprozess einfacher weil weniger Einheiten versorgt werden müssen.Sind es denn überhaupt 9xK130? Wir hatten 5, die durch 5 ergänzt und dann durch 5 weitere abgelöst werden sollten. Als Planziel wurden dann 6-9 ausgegeben, während das 3.Los iirc auf eine Einheit reduziert wurde. Somit müssten eigentlich das zweite und dritte Los jetzt das erste ersetzen und wir dann sechs Einheiten weiter betreiben. Es sei denn, man hat inzwischen das 3.Los auf vier Boote erhöht und sich überlegt, woher man die zusätzlichen Mannschaften dafür bekommt. (Wurde das 3. Los eigentlich überhaupt inzwischen beauftragt?)