SAFRAN (Konzern)
#25
Safran für die Entwicklung des Triebwerks für das künftige indische Kampfflugzeug AMCA ausgewählt
OPEXnews (französisch)
Pierre SAUVETON
18. Juli 2025 2 Minuten Lesezeit
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Strategisches Wagnis für Neu-Delhi. Das indische Verteidigungsministerium hat die Unterzeichnung einer Partnerschaft mit Frankreich für die gemeinsame Entwicklung eines Triebwerks für ihr künftiges Kampfflugzeug empfohlen. Diese Entscheidung, die von The Economic Times bekannt gegeben wurde, markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg Indiens zur industriellen Unabhängigkeit im Verteidigungsbereich.

Das Projekt mit einem geschätzten Volumen von rund 6,7 Milliarden Euro zielt auf die Entwicklung eines Triebwerks mit 120 Kilonewton (kN) ab, das insbesondere das künftige indische Kampfflugzeug AMCA (Advanced Medium Combat Aircraft) ausrüsten soll. Das Programm ist ehrgeizig: Bis 2027 sollen fünf Prototypen fertiggestellt sein, 2028 soll der Erstflug stattfinden, 2032 die Zertifizierung und bis 2035 die Serienproduktion.

Safran setzt sich gegen Rolls-Royce durch
Der französische Vorschlag unter der Federführung von Safran wurde nach einem technischen Konsultationsprozess, an dem Experten und Vertreter des indischen Luft- und Raumfahrtsektors beteiligt waren, dem britischen Angebot von Rolls-Royce vorgezogen. Ausschlaggebend für die Entscheidung war ein als umfassenderer angesehener Technologietransfer, der kritisches Know-how in den Bereichen Konstruktion, Produktion und Wartung umfasst. Das Angebot des französischen Triebwerksherstellers passt auch in den Zeitplan der AMCA, was ebenfalls zu seinen Gunsten sprach.

Diese Partnerschaft stellt einen strategischen Bruch für Indien dar, dessen derzeitige Kampfflugzeuge – Su-30, Rafale, LCA Tejas – alle mit ausländischen Triebwerken ausgestattet sind. Die Kosten für einen Motor und vor allem für dessen Instandhaltung wiegen schwer im Lebenszyklus einer Maschine. Indien hat sich seit Jahren damit auseinandergesetzt, bisher jedoch ohne Erfolg. Das nationale Programm Kaveri hat nie die erwartete Leistung erreicht. Eine abgeleitete Version könnte jedoch langfristig Kampfdrohnen ausrüsten.

In der Zwischenzeit verhandelt Indien weiterhin mit den Vereinigten Staaten über eine Lizenz zur Herstellung des Triebwerks GE 414 INS6 für die Tejas Mk2. Aber auch hier verlangt Neu-Delhi einen sehr hohen Technologietransfer, einschließlich der Bearbeitung von Heißschaufeln, Laserbohren und fortschrittlicher Metallurgie, Technologien, die nur selten weitergegeben werden.

Eine wichtige Partnerschaft für die AMCA
Mit Frankreich wird ein starkes Signal gesetzt. Verteidigungsminister Rajnath Singh, der Hauptarchitekt dieser Strategie, will ein souveränes Ökosystem für die Flugzeugmotorenindustrie schaffen. Der Bedarf ist real: Schätzungen zufolge werden mehr als 250 Triebwerke benötigt, um die künftigen AMCA-Escadrons der indischen Luftwaffe auszurüsten, und möglicherweise eine Marineversion für die Marine.

Über die lokale Produktion hinaus strebt Indien daher einen strukturierenden Kompetenzaufbau an. Wenn das Projekt erfolgreich ist, könnte es Neu-Delhi zu einem glaubwürdigen Akteur im Bereich der Luftfahrtantriebstechnik der neuen Generation machen, einem Club, der heute noch sehr exklusiv ist. Für Frankreich ist dies auch eine Gelegenheit, angesichts des Aufstiegs Chinas und der amerikanischen Konkurrenz auf dem asiatischen Markt eine strategische Partnerschaft zu festigen.
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SAFRAN (Konzern) - von voyageur - 08.12.2021, 14:58
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