Gestern, 08:38
(16.07.2025, 21:59)Quintus Fabius schrieb: Da hast du natürlich recht. Mir ging es nur darum, rein plakativ die immense Menge an Soldaten zu verdeutlichen, die durch Fahrzeuge gebunden werden.
Vorab - ich finde die Ankündigung, dass man jetzt endlich massiv in die Beschaffung von Material investiert ausdrücklich positiv!
Was mich mit Sorge erfüllt, sind die Berichte um Aussagen des IBUK unter dem Titel "Pistorius verliert die Geduld":
Zitat:Boris Pistorius scheint die Geduld mit der europäischen Rüstungsindustrie zu verlieren. Deutschlands Verteidigungsminister forderte die Waffenproduzenten unmissverständlich auf, jetzt endlich zu liefern. "Es gibt keinen Grund, sich weiter zu beklagen", sagte der SPD-Politiker im Interview mit der "Financial Times".
Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/ukra...twort.html
Entweder ist das für die Presse absichtlich verkürzt, für mich macht das aber immer mehr einen "trotzigen" Eindruck nach dem Motto "Hier habt ihr das Geld, nun löst bitte alle unsere Probleme für uns!" und schürt in mir genau die Sorgen, dass hier gar nichts bis zu Ende durchdacht wurde, sondern man sich einfach "freischiessen" will.
Ich mag' mich täuschen, aber so einer Ankündung - Rheinmetall hat in der Presse soweit ich mich erinnere einen Orderintake von 75 Mrd. EUR in Aussicht gestellt - müssten doch noch viele mehr folgen für Personal, Infrastruktur usw. Sprich genau, wie du es dargestellt hast.
Das eine, was sicherlich ohne Probleme funktioniert, ist die Verjüngung der Flotte z.B. durch komplett neue Leopard 2.
Aber so eine "Mammut-Beschaffung" muss doch entsprechend flankiert werden? Auf diese 75 Mrd. EUR würden doch sicherlich nochmal 75 bis 150 Mrd. an Folgenkosten und Ersatzteilen kommen? Wo soll das alles gelagert werden, wenn jetzt nicht zügig Depots wieder hochgezogen werden?
Mir kommt das immer mehr so vor, wie beim Sondervermögen Infrastruktur. Jetzt haben wir faktisch "unbegrenzt Geld", aber nicht im Ansatz genügend Arbeiter und Firmen, um das auch zeitnah zur Wirkung zu bringen. Bisher vermag ich aber in der politischen Diskussion nicht erkennen, wie man diesen gesamtgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel hinbekommen will.