Gestern, 14:16
(Gestern, 12:53)DeltaR95 schrieb: ...mal überspitzt gesagt, was ist dir lieber? Alles auf eine Karte und wenn die weg ist (F127), bist du halt komplett blind oder lieber davon vielleicht 4 Radare gebaut und wenn eines weg ist, tut es nicht so weh?
(Gestern, 11:24)DeltaR95 schrieb: Selbst wenn du eine im Bereich AAW "bis an die Zähne bewaffnete" F127 für ASW als Einzelfahrer einsetzen würdest, wäre deren Überlebensdauer, wenn der Gegner wirklich einem seiner U-Boote den Durchbruch ermöglichen, sehr gering bemessen. Auch eine F127 kann man mit AEGIS und SPY übersättigen, du unterliegst hier der Annahme, dass ein MFR immer alles zur gleichen Zeit kann und das ist einfach faktisch falsch.Spricht das nicht gerade dagegen, sich beim AAW auf den Verbandsschutz zu verlassen? Für mich als Russen hieße das doch, ich setze meine U-Boote konzentriert gegen deine F127 ein, um dann im Nachgang deine F126 einfach aus der Luft ausschalten zu können.
Zitat:Fläche deckst du nur mit einer entsprechenden Anzahl an Plattformen Überwasser abNaja, eigentlich deckt man Fläche ab durch Dislozierung der Sensoren. Die können über Wasser, unter Wasser oder in der Luft sein. Eine Beschränkung auf die leistungsstärkste Variante, das ASW-Schiff, greift da mMn zu kurz, eben weil wir nicht die Masse an Schiffen und Personal dafür in See bekommen werden.
Zitat:Mal ganz abgesehen davon muss man auch Gefechtsverluste schnell ersetzen können - und da ist keinem geholfen, wenn man (überspitzt) nur teure, hochkomplexe Plattformen hat, die 5 bis 10 Jahre Bauzeit benötigen.Keine Chance. Du wirst keine Schiffe mehr nachbauen können innerhalb eines heißen Konflikts mit einem Gegner wie Russland. So lange würden wir niemals einen Krieg durchhalten, wie es dauert, ein Schiff von Null an neu zu bauen. Das gleiche gilt für Flugzeuge.
Zitat:Da sind wir genau beim Punkt, wir Deutschen wollen immer für alles "Hätte-Wäre-Könnte" planen.Das wäre ein kompletter Systemwechsel, was die Beschaffung angeht. Das kann man sicher diskutieren, aber ich halte das für sehr viel unwahrscheinlicher als alles andere hier diskutierte.
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Mein Ansatz ist systemisch, sprich, wenn die ASW-Fregatte hat in 10 bis 15 Jahren nicht tragbare operative Defizite hat, die man wirtschaftlich oder technisch gesehen nicht effektiv beseitigen kann, so what?
Dann baut man halt einen angepassten Entwurf, getreu dem Motto "Linie statt Klasse". Die Technik entwickelt sich so rasant weiter, dass man sich doch fragen muss, ob man nach 15 Jahren noch ein MLU macht oder direkt die nächste Einheit aus der Werft schiebt und die Besatzung einfach "den Wagen wechselt"?
Der Ansatz müsste dann (vglb. Arleigh-Burke) sein, dass konstant Schiffe der gleichen Klasse gebaut werden, die alle paar Jahre eine Überarbeitung anhand der sich ändernden Sicherheitslage und technischen Entwicklung erhalten. Sicher nicht das schlechteste, aber eben eine völlig andere Herangehensweise als bei uns üblich. Und ich sehe nicht, wie das mit unsere Politik, militärischen Führung und Rüstungsindustrie umsetzbar sein sollte. Zumindest nicht mit einer "Reaktionszeit", die es erlaubt, die Schiffe derart spezialisiert zu gestalten. Für eine Mehrzweckeinheit könnte ich mir sowas perspektivisch schon eher vorstellen, aber nicht für "monofunktionale" Schiffe.
Zitat:Das Nordmeer flächendeckend überwachen zu wollen halte ich für sportlich, den Atlantik für unmöglich und eine Illusion. Die Russen können ja nicht nur über GIUK da rein, sondern mit Nuklear-U-Booten auch von Süden.Den Atlantik brauchen wir nicht überwachen. Entweder ist die USA auf unsere Seite, dann übernehmen die das. Oder sie sind es nicht, dann kann uns der Atlantik vergleichsweise egal sein und wir müssen die GIUK-Lücke eher nach Süden absichern. Unsere Flanke ist das Nordmeer, das müssen wir abgedeckt bekommen.
(Gestern, 12:53)DeltaR95 schrieb: ...wir werden ja sehen, wie gut die Marine mit F127 fährt. Wenn die dann mal in 2040 komplett einsatzfähig ist, haben die Russen ihre nächste Eskalationsstufe bestimmt dankbarer Weise darauf abgestimmtWeshalb die Perspektive 2029 sicher betrachtet werden muss, aber das kann doch nicht ausschlaggebend für unsere langfristige Flottenplanung sein. Wir können meinetwegen für 2029 sechs gebrauchte ASW-Fregatten im Ausland kaufen, falls uns jemand welche anbietet. Das hat aber eben nichts mit F126-F128 zu tun.
Zitat:Wie gesagt, man kann die eierlegende Wollmilchsau bauen, dann muss man aber gehörig im Projektmanagement der Bundeswehr und der gesamten Rüstungsindustrie aufräumen, ansonsten kommt da wieder nur eine F124 mit ihren bekannten Problemen raus... oder eine F126 Teil 2.Also für deinen Ansatz müsste man das alles sehr viel mehr umbauen. Eierlegende Wollmilchsau ist doch eher die Spezialität der BW, da hapert es nur an der Erfolgsquote. Pragmatisch und schnell hingegen wäre völliges Neuland.
(Gestern, 13:46)DopePopeUrban schrieb:Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, könnte (und sollte) man das mMn schon als Zerstörer benennen.Zitat:Du willst halt einen Zerstörer bauen, ich bleibe bei der bewährten Aufteilung der Schiffsklassen nach ihrem Einsatzzweck.Nein, ich möchte zwei Klassen von Schiff in zwei verschiedenen Größenordnungen, die sich aber beide volldimensional durchsetzen können. Denn die Abwesenheit dieser volldimensionalen Durchsetzungsfähigkeit beschränkt den Einsatz unserer Surface Combatants sowohl ins Kriegs- wie auch in Friedenszeiten unnötigerweise, wie ausreichend Beispiele mittlerweile demonstriert haben sollten.
"Volldimensionale Durchsetzungsfähigkeit" macht aus einer Fregatte einen Zerstörer, unabhängig von dessen Größe oder Spezialisierung. Delta will gerade das nicht anstreben, wir beide halten das für unabdingbar.