13.07.2025, 13:29
Zitat:Wachsende US-Schulden machen globale Finanzbranche nervös
Mit dem neuen Haushaltsgesetz von US-Präsident Donald Trump steigen die Staatschulden weiter. An den internationalen Märkten wächst das Misstrauen.
Die schnell steigende US-Staatsverschuldung beunruhigt die internationalen Kapitalmärkte. Viele Finanzfirmen und Ökonomen sehen wachsendes Misstrauen gegen den fiskalpolitischen Kurs der USA. Dazu zählen etwa die US-Investmentbank Goldman Sachs, der zur Deutschen Bank gehörende Vermögensverwalter DWS, die italienische Bank Unicredit oder die bundeseigene Förderbank KfW.
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Die Haushaltsbehörde des US-Kongresses geht davon aus, dass das jüngst von US-Präsident Donald Trump verabschiedete Gesetz „One Big Beautiful Bill“ die US-Schulden bis 2034 um weitere drei Billionen Dollar erhöhen könnte.
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Der prominente Ökonom Kenneth Rogoff – ehemaliger Chef des Internationalen Währungsfonds – erwartet in den nächsten fünf bis sieben Jahren eine schuldenbedingte US-Inflationskrise mit einer Teuerungsrate von 20 bis 25 Prozent, wie der Wissenschaftler in einem kürzlich erschienen Buch („Our Dollar, Your Problem“) und mehreren Interviews prophezeite.
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„Misstrauensbeweis“ gegen US-Geldpolitik
Der in der deutschen Finanzszene bekannte DWS-Fondsmanager Thomas Schüßler sieht schwindendes Vertrauen in die USA. Er weist auf drei Faktoren hin: die hohe Verzinsung langfristiger US-Staatsanleihen von derzeit etwa 4,3 Prozent, die Abwertung des Dollar in den vergangenen Monaten und den stark gestiegenen Goldpreis – letzteres ein traditionelles Indiz, dass Anleger einen sicheren Hafen suchen. Diese drei Faktoren in Kombination nennt Schüßler „den ultimativen Misstrauensbeweis gegen die amerikanische Geldpolitik“.
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Die aktuelle Dollar-Schwäche führt der Spitzenmanager (Nicholas Gartside, der Chief Investment Officer der der MunichRe) nicht auf den Anstieg der US-Verschuldung zurück: „Andere Faktoren wie die Zinsdifferenz zu anderen Ländern und die relativen Wachstumserwartungen sind viel wichtiger. So sind beispielsweise seit Anfang 2025 die Wachstumserwartungen für die USA niedriger und für die Eurozone höher.“
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