12.07.2025, 16:34
(12.07.2025, 15:38)Leuco schrieb: Ich denke zentrale Argumente die hier vorgetragen wurden, sind die Tatsache dass die F126 keine reine ASW Fregatte ist. Auf die Frage warum man hier nun so viel infrage stellen sollte, kann man argumentieren, dass das ganze Design vor den aktuellen Weltpolitischen Tatsachen ausgelegt wurde. Kaum vorstellbar, dass bei einer Neubewertung wie sie einige Politiker fordern, bei einem ähnlichen Schiff landen würde.Ich denke, das wird ein entscheidender Punkt sein, falls wir F126 neu starten müssen: Soll die Klasse für das aktuelle Szenario ausgelegt werden oder soll sie wieder anpassungsfähig für zukünftige Entwicklungen des Einsatzprofils sein? Eine kleine, schnell zu bauende ASW-Fregatte wäre eben genau das und nichts anderes. Daher würde ich es für einen Fehler halten, eine solche in großen Stückzahlen zu ordern, statt nur als Lückenfüller für das 2029-Szenario.
Die Forderung nach einer schnellen 80% Lösung ist einerseits nachvollziehbar und ich habe an einigen Stellen selbst darauf gepocht. Der Hinweis dass man aber nicht nur für 10 Jahre planen sollte ist bei Schiffen, welche uns lange erhalten bleiben werden auch ein wichtiges Argument.
Ich sehe hier nach wie vor keinen Widerspruch. In den Diskussionen entsteht dieser, weil teils eine Fregatte gefordert wird, wie man sie evtl. vor 8 Jahren ausgelegt hätte. Ignorierend, dass andere Länder aktuell bereits befähigtere Schiffe ins Wasser bringen z.B. FDI.
(12.07.2025, 15:50)DeltaR95 schrieb: Das ist keine Frage des Standes der Technik, sondern eine rein operativ-taktische Fragestellung, nämlich, ob diese kleine ASW-Fregatte in den nächsten 10 bis 20 Jahren überhaupt einer realen Bedrohung durch ASBM ausgesetzt ist. Es ist nirgends öffentlich bekannt, wie genau bzw. wie träge so eine ASBM ist. Die eine Seite behauptet, dass man damit einen Träger trifft, für die andere ist auch eine Fregatte ein Ziel.Aber können wir das ausschließen? Denn gerade, wenn man das heute nicht weiß, müsste man doch eigentlich eher so planen, als gäbe es diese Gefahr und zumindest für eine spätere Einrüstung eines entsprechenden FK Vorsorge treffen hinsichtlich Sensorik, VLS etc.
Zitat:Ich plädiere halt dafür, diese ASW Fregatten nicht zu überfrachten, sondern klein und schwer detektierbar zu halten. Der Gegner muss die Fregatte erstmal finden, um sie bekämpfen zu können.Trifft das denn auf den von dir skizzierten "F123B-Nachbau" zu? Der würde ja sicher nicht kleiner ausfallen als die F123, da man schiffsbautechnisch sicher nicht in der Automatisierung und Personalreduzierung Rückschritte machen würde. Von 6-8kt würden wir also mMn schon ausgehen müssen. Bei "klein und schwer detektierbar" hätte ich aber eher ein Maximum von 3-4kt. vor Augen und da werden wir sicher nicht landen, es sei denn, wir planen eine Korvette.
Und da denke ich dann, haben wir einfach mit unserer Schiffstechnik inzwischen ein Größenmaß erreicht, das kleine, signaturarme Fregatten einfach nicht mehr möglich macht. Wenn wir darauf setzen wollen, dann müssen wird das mit sehr viel kleineren Einheiten tun. Bei den Major Surface Combatants jedoch, ist Größe mMn kein echtes Negativkriterium mehr, weil eine 7kto-Fregatte auch nicht soviel schwerer aufzuspüren ist als ein 12kto-Zerstörer. Daher brauchen eigentlich auch beide das gleiche Selbstschutzniveau. Und je kleiner das Schiff wird, desto weniger Spielraum bietet es für spätere Anpassungen des Aufgabenprofils.