06.07.2025, 09:47
Wir kommen aus einer Zeit, die älteren Semester inkl. mir erinnern sich noch, da fanden globalwirtschaftlich betrachtet, nur die USA, wenige Staaten Zentraleuropas, Japan statt und der Rest der Welt hatte keine Relevanz. Tatsächlich war dies die letzten 500 Jahre in etwa so der Fall und wir befinden uns in Mitten der Endphase. Früher konnten sich diese globalen Player in Europa sogar leisten, in Konkurrenz zueinander die Welt zu dominieren, dann folgten Blöcke, die sich politisch und wirtschaftlich im Zuge einer ökonomischen Abwärtsspirale nun auch schon langsam zersetzen. Ob sich dem ein Block des globalen Südens auf konfrontative Weise entgegenstellen wird, ist nicht sicher und wahrscheinlich auch gar nicht notwendig. Alles nimmt sowieso seinen Lauf, der durch die Globalisierung von Wissenschaft, Technologie, Handel und Demographie (=Angebot, Nachfrage) getragen wird. Das geschieht in Zeitlupe aber doch irgendwie recht schnell in den letzten 10-20 Jahren, wenn man das in den gesamten historischen Zeitrahmen setzt. Dem kolonialen Zeitalter folgte das post-koloniale Zeitalter und nun leben wir vermehrt in einer globalisierten, multipolaren Welt. Dass die gewichtigen und weniger gewichtigen Staaten des globalen Südens selbstständig ihre Interessen mit nicht nur regionaler sondern letztlich globaler Ausrichtung untereinander abstimmen und sich ohne die Kolonialstaaten organisieren (egal was da just gerade Stand bei welchem Punkt ist) ist ein Symptom dieser Entwicklungen, die nicht mehr aufzuhalten ist. Putin hin, Trump her. Auch die Existenz dieser Personen in dieser Funktion und ihre Handlungen sind eigentlich Teil dessen. So wie insgesamt die politischen Verschiebungen innerhalb des westlichen Staaten, die in Richtung innenpolitischer Destabilität führen, ohne dass dies der globale Süden aktiv herbeiführen würde.