(See) Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse)
(05.07.2025, 13:12)Ottone schrieb: Ist diese Aussage für die nächsten 40 Jahre gesichert haltbar?
Für ASBM ja und das wird aufgrund der physikalischen Gesetze dieses Universums auch immer der Fall sein.

ASBM sind an sich keine BM indem Sinne wie man sich das vorstellt. Das sind Raketen mit einem ballistischen Reiseflug und einem semi-ballistic (bzw „gravity assisted“) target trajectory. Hier mal visualisiert:

[Bild: https://s1.directupload.eu/images/250705/9m6a7wka.png]
https://israel-alma.org/houthi-anti-ship...-missiles/

Das liegt daran, dass die Suchköpfe von BM den selben physikalischen Limitationen unterliegen, wie alle anderen Radare auch: Sie können nicht ohne weiteres durch die Ionosphäre „gucken“.

Wenn ASBM gestartet werden, folgen die zunächst ihrer typischen ballistischen Flugbahn per internal guidance. Sie starteten, nach einer gewissen Zeit ist engine cutout und der Lfk erreicht seinen (meisten exoatmosphärischen Apogee), kommt danach per Schwerkraft wieder herunter. Nachdem er aber einen großen Teil der Ionisphäre durchquert hat, findet ein sogenanntes „pull up maneuver“ statt indem der Lfk seinen Sinkflug abfängt und sein Suckkopf aktiv wird. Nun erkennt dieser sein Ziel, verfolgt und bekämpft es.

Das führt in der Praxis dazu, dass der ASBM-Intercept immer endoatmosphärisch stattfindet, weil sich der Suchkopf deutlich unterhalb 100km Höhe befinden muss um vernünftig zu arbeiten. Aktuell brechen die meisten ASBM ihren Sinkflug bei etwa 20-30km Höhe, mal mehr mal weniger betont. Einige ASBM sinken dabei weiter um die Geschwindigkeit zu halten, andere (besonders die mit hohem Apogee) fliegend dabei über große Strecken vollkommen waagerecht um Geschwindigkeit abzubauen damit der Suchkopf durch die Hitze (durch den Luftwiderstand) nicht beschädigt wird. Ab dem Zeitpunkt findet dann der Intercept statt, weshalb es Aster 30 B1NT und SM-6 Ia auch bspw „nur“ etwa bis in Höhe von 30-35km schaffen (bzw. schaffen müssen) obwohl der abgefangene Lfk gerne mal einen Apogee von 200-300km geschafft hat.

Das ist bei BM gegen Landziele bspw nicht relevant, da sich Häuser natürlich nicht bewegen können, weshalb reine internal guidance hier ausreicht. Aber bei BM gegen sich bewegende Seeziele ist dieses Verfahren aufgrund des benötigten Suchkopfs vollkommen unumgänglich.
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@DeltaR95
Zitat:Die von dir vorgeschlagene nationale oder europäische Neuentwicklung dieser Komponenten einer F127 traue ich der Bundeswehr allein vom Projektmanagement her nicht zu, deshalb ist AEGIS inzwischen für mich selbst auch alternativlos - und selbst bei diesem Ansatz bin ich skeptisch, dass er nicht in bewährter Bundeswehr-Art zerredet oder durch wahlweise Arbeitsschutz, Umweltschutz, Informationssicherheit oder ähnliches gegen die Wand gefahren wird.
Wieso denn jetzt schon wieder vollständige Neuentwicklungen für die F127? Guck mal, was ich da gestern im F127 Thread zu geschrieben hab.
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Fregatte Klasse F124 (Sachsen-Klasse) - von DopePopeUrban - 05.07.2025, 13:34
RE: Die deutsche Marine - von Seafire - 23.07.2023, 22:17
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