28.06.2025, 15:50
(28.06.2025, 15:04)DopePopeUrban schrieb: Die Frage ist jetzt, mit welchen möglichen Aufgabenprofilen die BW damals geplant hat. Die 15.000 m³ entstammen noch 2019, wollte man hier Tanker für den weltweiten Einsatz von ganzen Flotillen oder wollte man einen EVG 2.0 hauptsächlich für low intensity Operationen, der dann aber länger vor Ort bleiben könnte?Ich bin mir sehr sicher, dass man sich am Bedarf von typischen NATO-Verbänden orientiert hat, da die Tanker primär beschafft werden sollten, um eben die der NATO zugesagten Versorgungskapazitäten zu erbringen. Für eigene Ambitionen inkl. IKM/StabOp waren immer die EGV vorgesehen, weil die einfach eine deutlich vielfältigere Unterstützung bieten können und dabei allemal genug Kapazitäten haben für das, was unsere real existierenden Einsatzgruppen so brauchen.
Zitat:Ich komme auf den km runtergerechnet ebenfalls auf eine Bunkerkapazität zwischen 600-700 m³. Das kann ich mir aber ehrlich gesagt nur schwer vorstellen, denn das würde bedeuten, dass ein voller EVG eine Fregatte fast 13x mal volltanken könnte (12.8x mal um genauer zu sein).Der Tanker hat selbst auch noch Verbrauch. Aber die Begleitung eines Einzelfahrers ist ja auch nicht die Kernaufgabe, schon gar nicht der 707. Die sollen einen großen Verband versorgen. D.h., sie fahren hin, betanken alle ein- oder zweimal und fahren dann selbst wieder auftanken. Der betankt also nicht ein Fregatte 18x, sondern 9 Fregatten zweimal oder 6 Fregatten dreimal.
Der MBV707 könnte das ganze 18x mal. Damit hätte unsere F125 eine Reichweite von 136.900km, könnte die gesamte Erde somit ohne Boxenstop ganze 3x vollständig umrunden und dabei 135x Tage ununterbrochen 20kn halten.
Zitat:Das würde auch mit den Flottentankern anderer Marinen nur schwer aufgehen. Selbst bei Marinen mit nur wenigen Schiffen sind Tanker mit 9-11.000 m³ keine Seltenheit, oftmals zusätzlich zu anderen Logistikeinheiten.Die nehmen ja auch an den gleichen NATO-Verbänden teil wie wir.
Zitat:Und wofür benötigt man dann eine John Lewis Klasse mit ihren 25.000 m³?Für Operationen mit Unmengen von Schiffen und Fahrzeugen, wie bspw. bei amphibischen Landungen.
Außerdem kann bei längeren Einsätzen der Tanker so auch länger bei der Flotte bleiben und muss nicht so häufig selbst auftanken. Das macht sowohl aus ökonomischer Sicht Sinn, als auch hinsichtlich des Schutzes von unbewaffneten Tankern abseits eigener Kampfverbände. Außerdem erhöht es die Unabhängigkeit von lokalen Häfen und Treibstoffquellen ungemein.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass die US-Bestandsflotte mit deutlich höheren Verbräuchen zu kämpfen hat als unsere F125.