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Brasilien
Am 27. Juni 1975 unterzeichneten die Bundesrepublik und Brasilien einen Vertrag zur Kooperation bei der Kernenergie.
Der - immer noch in Kraft stehende - Vertrag sieht vor, mit deutscher Technologie acht Atomkraftwerke, eine Urananreicherungs- und eine nukleare Wiederaufarbeitungsanlage in dem südamerikanischen Land zu bauen.
Von den geplanten Reaktoren wurde nur einer – Angra 2 – verwirklicht, der Meiler Angra 3 aufgrund ökologischer Bedenken und finanzieller Probleme nicht fertiggestellt. Brasilien verfügt über eine Urananreicherungsanlage, die auf der Zentrifugentechnologie von Urenco basiert, das im westfälischen Gronau die einzige deutsche Fabrik dieser Art betreibt.
Angra I mit einer installierten elektrischen Nettoleistung von 609 MW (mit einem Westinghouse-Druckwasserreaktor, den Brasilien in den USA kaufte. erste Netzsynchronisation 1982) und Angra II mit 1275 MW (mit deutscher Technologie gebaut - Kraftwerk Union, erste Netzsynchronisation 2000). sind die bisher einzigen, mehr oder weniger in Betrieb stehenden Atomkraftwerke Brasiliens.
Angra II sei allerdings anfällig für Erdbeben, Bodenrutsche und Überschwemmungen, während sich auf dem Gelände immer mehr hochgefährlicher Atommüll sammle, für den es keine Lösung gebe - berichtet die DW. Umso drängender wird eine Wiederaufbereitungsanlage.
Bei Angra III wurden die Arbeiten zwischenzeitlich wieder aufgenomen, es ist aber aktuell noch unklar, ob das Kraftwerk nun wirklich vor der Abschaltung von Angra II (2040 geplant) fertig gestellt wird.
Im September 2013 gab Mauricio Tolmasquim, Chef der staatlichen Energieplanungsbehörde, bekannt, dass die Regierung auf die Errichtung von vier neuen Kernreaktoren bis 2030 verzichten und stattdessen auf Windkraft setzen wolle. Die Windenergie zählt in dem Land aufgrund günstiger Standortbedingungen zu den preiswertesten Stromerzeugungsformen. Ende 2017 waren in Brasilien Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 12.763 MW installiert, womit Brasilien auf Rang 8 weltweit lag.
Die Stromerzeugung in Brasilien beruht weitgehend auf der Nutzung regenerativer Quellen, insbesondere auf der Wasserkraftnutzung, die im Jahr 2011 für rund 80 % der gesamten Stromproduktion verantwortlich war. Die übrigen erneuerbaren Energien hatten einen Anteil von 6,6 %, fossile Energien lagen bei ca. 10 % und die Kernenergie bei knapp 3 %.(Quelle)
Allerdings ist die Ressouce "Wasserkraft" durch den Klimawandel massiv bedroht.

Das wirft die Frage auf, wie sich die Energieversorgung Brasiliens in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird:
Zitat:In Brasilien beträgt der Anteil der Atomkraft an der Stromerzeugung gerade einmal drei Prozent. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, der früher der Kernenergie eher kritisch gegenüberstand, äußerte jedoch vor einigen Wochen bei einem Treffen in Moskau mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin großes Interesse an den Erfahrungen Russlands mit kleinen Kernkraftwerken.
Bereits jetzt ist Russland indirekt am brasilianischen Atomprogramm beteiligt. Der französische Atomkonzern Frematome stellt nämlich im niedersächsischen Lingen Brennstäbe für Atomkraftwerke her - in Kooperation mit Rosatom. Das staatseigene russische Atomindustrie-Unternehmen hat wiederum mit Brasilien 2022 ein Abkommen über Uranlieferungen abgeschlossen.
Damit besteht eine "Dreieckspartnerschaft" zwischen EU-Mitgliedern, Brasilien und Russland beim brasilianischen Atomprogramm.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Brasilien derzeit unter Lula diese - aus brasilianischer Sicht erfolgrecihe - Kooperation beenden wird, zumal das aufstrebende Land weiterhin künftig enorme Zuwächse am Energieverbrauch decken muss.

Ich erwarte einen zunehmenden Energiemix mit
- an den Küsten weiter zunehmenden Windkraftanlagen und Solartechnologie im trockenen Inneren (z.B. Natal)
-- möglicherweise unter Einbindung Chinas (Solar)
- einen behutsam und langsamen weiteren Ausbau der Atomenergie insbesondere im Nahebereich der Großstädte mit ausreichender Wasserversorgung (São Paulo, Brasilia, Fortaleza, Belém, Manaus und Porto Alegre),
-- unter Inanspruchnahme des 50jährigen Abkommens mit Deutschland
-- und in Ergänzung oder Konkurrenz mit französischen und russischen Angeboten
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