Gestern, 20:01
(Gestern, 17:19)muck schrieb: Nun, es wurden hier in der Vergangenheit die Größe der Schiffe und die fehlende Infrastruktur angeführt. Kann ich so nicht nachvollziehen, zumal gerade die Aufmunitionierung der VLS sowieso nur in der Heimat erfolgen könnte.Fregatten und Zerstörer sind natürlich auch für Einsätze in der Ostsee zu gebrauchen und es kann auch Operationen in der Ostsee geben, für die sie erforderlich werden.
Und ja, es gibt vielfältige mögliche Einsatzzwecke, zumal seit der NATO-Norderweiterung. Die Schweden befürchten z.B. Angriffe auf Gotland, seit bekannt ist, dass die Russen in Kaliningrad die Eroberung der Insel geprobt haben. Eine vor Gotland kreuzende F124/F127 könnte einen erheblichen Beitrag zur Abwehr einer Invasion leisten.
Ebenso wären AAW-Fregatten ein substantieller Beitrag zu einer Abriegelung von bzw. einem Vergeltungsangriff auf Kaliningrad oder Sankt Petersburg. Niemand würde das allein aus der Luft regeln wollen (in Kaliningrad standen 2019 [aktueller Status unbekannt] mindestens acht mit S-400 und S-300 ausgerüstete FlaRakGrp).
Aber das sind dann mMn eben Einzeloperationen und nicht "regulärer Dienst". Für das Tagessgeschäft in der Ostsee sind diese größeren Kriegsschiffe eben nicht erforderlich und ihr Betrieb dort daher ineffizient.
Man sollte also für die Ostsee nicht mit Einheiten größer Korvette/Tender planen. Was aber eben auch nicht bedeutet, dass diese nicht trotzdem dort eingesetzt werden können und in einigen Fällen auch müssen.
Dass es bisher trotzdem anders gehandhabt wurde, liegt mEn daran, dass wir bisher eben keine finnischen und schwedischen NATO-Stützpunkte, keine unbemannten Sensorträger etc. hatten.