Vor 9 Stunden
(07.06.2025, 20:48)Wittgenstein schrieb: Habe ich begründet, der Rest ist dein Problem. Soll ich jeden einzelnen Satz der Studien und Interviews analysieren?Du zitierst eine Publikationsreihe, die explizit nicht den Anspruch hat, mehr als grobe Handlungsempfehlungen für die Politik aufzuzeigen, und wunderst Dich, dass der Autor nicht konkret wird?
Ein Beispiel:
Auch Cyberattacken auf kritische Infrastrukturen, die ökologische Folgekatastrophen nach sich ziehen, sind denkbar. Fokussiert sich ein Staat und dessen Gesellschaft auf die Bewältigung von Naturkatastrophen ist er meist stark ausgelastet oder gar paralysiert. Außenpolitische Entwicklungen werden dann zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung zweitrangig und erschweren den Entscheidungsfindungsprozess aufgrund dringlicherer nationaler Krisen.
Bla bla bla..das ist trivialer Müll.
Welche Cyber-Attacken auf welche Infrastruktur? Glaubt er wirklich das ein Hacker aus Moskau ein deutsches Kraftwerk lahmlegen kann. Genau so einen Mist suggerieren diese "Experten" ständig.
Den Rest kannst du selber lesen und einordnen.
Zitat:Metis-Studien richten sich an die politische Praxis. Sie werten Fachliteratur, Reports, Pressetexte sowie Hintergrundgespräche mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Ministerien und Denkfabriken aus. Auf Referenzen wird verzichtet. Rückfragen zu Quellen können per Email an die Autor*innen gerichtet werden.Das ist nicht mal eine wissenschaftliche Arbeit im eigentlichen Sinne, sondern ein bloßer Debattenbeitrag.
Wirf einen Blick in Tsetsos Dissertation, in das Buch, das er und Masala zur Seemacht im 21. Jahrhundert verfasst haben, oder in seine Artikel in Fachzeitschriften. Da lässt sich Expertise ablesen (oder auch nicht).
Es ist unsinnig, derart aus dem Kontext gerissen zu zitieren und deswegen jemanden gleich in eine Schublade stecken zu wollen.
(07.06.2025, 22:01)Quintus Fabius schrieb: muck:Das richtete sich nicht gegen Dich, sondern gegen @Wittgenstein. Wenn man jemandem die Expertise abspricht, sollte man das schon konkret begründen können. Beispiel: Johannes Varwick ist mit unzähligen unzutreffenden Behauptungen und nicht eingetroffenen Voraussagen aktenkundig. Da ist das Beispiel schnell zur Hand.
Ich habe keiner konkreten Person irgend etwas abgesprochen
Wenn etwas Offensichtliches z.B. gegen Carlos Masala vorliegt, sollte das ebenso schnell zur Hand sein: Diese und jene Aussage ist offenkundig falsch, diese und jene Handlungsempfehlungen waren offenkundig unsinnig, in dieser und jener Publikation wurde unwissenschaftlich gearbeitet, schlampig zitiert, Quatsch behauptet, etc. pp.
(07.06.2025, 22:01)Quintus Fabius schrieb: Nirgendswo wird die praktische Kriegsführung wissenschaftlich untersucht und gelehrt. […]Weil das nach deutscher Lesart eher die Domäne der Offiziersausbildung ist. Technik und Taktik werden im schulischen Kontext erforscht und weiterentwickelt, gerade die Infanterie- und Artillerieschule sind im internationalen Kontext auch durchaus respektiert.
Diese Verdrängung ist andere als ideal, aber auch alles andere als neu.
Krieg als Wissenschaft wird in Deutschland schon sehr lange nicht mehr akademisch gelehrt. Das hat weniger irgendwelche gesellschaftlichen Gründe (obwohl natürlich eher die Hölle zufrieren wird, als dass dieses Thema an einer zivilen Universität auftaucht) als konkrete militärische: Die militärische Topographie Deutschlands und seine geostrategische Einbindung in die NATO haben zu einer Einengung des Denkens geführt, einer Fokussierung auf taktische statt operative und strategische Aspekte.
Obendrein haben sich wehrwissenschaftliche Autoren in Deutschland halt sehr lange effektiv selbst diskreditiert. Zwischen 1918 und 1933 sowie zwischen 1945 und 1968 ergingen sie sich vor allem in Rechtfertigungen und Umdeutungen. Was z.B. die Historical Division um Franz Halder nach 1945 verfasst hat, hat mit Wissenschaft wenig zu tun.