Vor 11 Stunden
muck:
Ich habe keiner konkreten Person irgend etwas abgesprochen, sondern nur den Umstand beklagt, dass die Militärwissenschaft in Deutschland praktisch nicht existent ist. Nicht einmal an den Bundeswehruniversitäten, wo junge Offiziere Pädagogik studieren aber als Soldaten sich nicht einmal ausreichend mit Militärgeschichte auskennen. Schlussendlich gibt es noch die Clausewitz-Gesellschaft, und die hängt auch nur darin fest, alles mit Clausewitz zu interpretieren, statt sich dem praktischen Kriegshandwerk zu widmen.
Aktuell gibt es dann noch den Studiengang War and Conflict Studies in Potsdam (man befindet es nicht mal nötig diesen Studiengang Deutsch zu betiteln) welcher bis vor wenigen Jahren noch Military Studies hieß (ebenfalls: welch deutscher Name....) - aber das war dann wohl zu martialisch. Und dass war es dann auch schon, wenn man von allgemeineren Friedens- und Konfliktstudiengängen an einigen wenigen anderen Universitäten absieht, bei denen Konfliktlösung und Frieden im Vordergrund stehen.
Nirgendswo wird die praktische Kriegsführung wissenschaftlich untersucht und gelehrt. Allenfalls wie in Potsdam der Krieg - insbesondere in Bezug auf die Kriegsgeschichte, aber nirgends das Kriegshandwerk in seiner heutigen und zukünftigen Form.
Zitat:
https://www.uni-potsdam.de/de/studium/st...ct-studies
Alles fein und recht, aber wo bleibt das reale praktische Kriegshandwerk ? Wo bleibt die Kriegsführung im hier und jetzt ?
alphall31:
In diesem Kontext sollte man noch anmerken, dass die einzelnen militärischen Sammlungen welche manche Bundeswehreinheiten hatten ja weitgehend "gesäubert" und reduziert wurden. Man nehmen mal beispielsweise das was früher mal in Altenstadt da war und was davon heute noch übrig ist.
Allgemein:
Eine erste wesentliche Maßnahme damit überhaupt nachhaltige Reformen dauerhaft implementiert werden können wäre es, an beiden Bundeswehr-Universitäten als auch an zumindest zwei zivilen Universitäten einen Studiengang "Kriegswissenschaft" einzuführen, dessen Schwerpunkt einzig und allein die reale Kriegsführung der Gegenwart und Zukunftsstudien zum Krieg sind. Und zwar mit der primären Fragestellung: wie führt man Krieg und wie siegt man im Krieg, in Bezug auf die gegenwertige Kriegsführung - und eben nicht irgendwelche Nebenfelder wie Geschichte, Soziologie oder Recht usw. usw. die ansonsten in solchen Studiengängen dominieren.
Man könnte hier sich mal die Militärwissenschaft in der DDR ansehen, welche dort immer noch einen hohen Entwicklungsstand hatte (wenn auch selbst dort nicht mehr in der Weise, in welcher früher Deutschland darin führend war).
Da umfasste so ein Studiengang ganz konkrete praktische Fragestellungen und nicht solche zu theoretischen und zu weit vom Krieg entfernten Nebenaspekte, wie sie heute als vermeintliche War and Conflict Studies gelehrt werden.
Und dann benötigen wir eine Widerauferstehung der Militärischen Gesellschaft, wie sie Scharnhorst einst eingeführt hat, als Bindeglied zwischen diesen Studiengängen und dem Militär, also als einen übergreifenden Verbund, einer Kriegswissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft - in welcher die Erkenntnisse der verschiedenen Unversitäten von deren Professoren, besten Studenten usw. und ausgewählten Offizieren in praktische Möglichkeiten ausgearbeitet werden. Und welche die Herausgabe einer möglichst weitreichenden ganzheitlichen deutschen Militärliteratur voran treibt.
Ich habe keiner konkreten Person irgend etwas abgesprochen, sondern nur den Umstand beklagt, dass die Militärwissenschaft in Deutschland praktisch nicht existent ist. Nicht einmal an den Bundeswehruniversitäten, wo junge Offiziere Pädagogik studieren aber als Soldaten sich nicht einmal ausreichend mit Militärgeschichte auskennen. Schlussendlich gibt es noch die Clausewitz-Gesellschaft, und die hängt auch nur darin fest, alles mit Clausewitz zu interpretieren, statt sich dem praktischen Kriegshandwerk zu widmen.
Aktuell gibt es dann noch den Studiengang War and Conflict Studies in Potsdam (man befindet es nicht mal nötig diesen Studiengang Deutsch zu betiteln) welcher bis vor wenigen Jahren noch Military Studies hieß (ebenfalls: welch deutscher Name....) - aber das war dann wohl zu martialisch. Und dass war es dann auch schon, wenn man von allgemeineren Friedens- und Konfliktstudiengängen an einigen wenigen anderen Universitäten absieht, bei denen Konfliktlösung und Frieden im Vordergrund stehen.
Nirgendswo wird die praktische Kriegsführung wissenschaftlich untersucht und gelehrt. Allenfalls wie in Potsdam der Krieg - insbesondere in Bezug auf die Kriegsgeschichte, aber nirgends das Kriegshandwerk in seiner heutigen und zukünftigen Form.
Zitat:
https://www.uni-potsdam.de/de/studium/st...ct-studies
Zitat:Der interdisziplinäre Studiengang War and Conflict Studies erforscht die Ursachen, Dynamiken und Kontexte gewaltsamer Konflikte auf nationaler und internationaler Ebene. Wesentliche Teilgebiete bilden hierbei die Militärgeschichte, die Militärsoziologie sowie die Sicherheitspolitik mit ihren spezifischen methodischen Zugriffen und Theorien. Darüber hinaus werden im Studiengang relevante Themen aus der Kulturgeschichte der Gewalt, dem Kriegsvölkerrecht, den Intelligence Studies sowie den Strategischen Studien abgebildet. Abgerundet wird das Kursangebot durch Elemente der Entwicklungspolitik, der Internationalen Beziehungen und der Regionalwissenschaften, insbesondere in Bezug auf den Nahen Osten, Lateinamerika und Afrika.
Alles fein und recht, aber wo bleibt das reale praktische Kriegshandwerk ? Wo bleibt die Kriegsführung im hier und jetzt ?
alphall31:
In diesem Kontext sollte man noch anmerken, dass die einzelnen militärischen Sammlungen welche manche Bundeswehreinheiten hatten ja weitgehend "gesäubert" und reduziert wurden. Man nehmen mal beispielsweise das was früher mal in Altenstadt da war und was davon heute noch übrig ist.
Allgemein:
Eine erste wesentliche Maßnahme damit überhaupt nachhaltige Reformen dauerhaft implementiert werden können wäre es, an beiden Bundeswehr-Universitäten als auch an zumindest zwei zivilen Universitäten einen Studiengang "Kriegswissenschaft" einzuführen, dessen Schwerpunkt einzig und allein die reale Kriegsführung der Gegenwart und Zukunftsstudien zum Krieg sind. Und zwar mit der primären Fragestellung: wie führt man Krieg und wie siegt man im Krieg, in Bezug auf die gegenwertige Kriegsführung - und eben nicht irgendwelche Nebenfelder wie Geschichte, Soziologie oder Recht usw. usw. die ansonsten in solchen Studiengängen dominieren.
Man könnte hier sich mal die Militärwissenschaft in der DDR ansehen, welche dort immer noch einen hohen Entwicklungsstand hatte (wenn auch selbst dort nicht mehr in der Weise, in welcher früher Deutschland darin führend war).
Da umfasste so ein Studiengang ganz konkrete praktische Fragestellungen und nicht solche zu theoretischen und zu weit vom Krieg entfernten Nebenaspekte, wie sie heute als vermeintliche War and Conflict Studies gelehrt werden.
Und dann benötigen wir eine Widerauferstehung der Militärischen Gesellschaft, wie sie Scharnhorst einst eingeführt hat, als Bindeglied zwischen diesen Studiengängen und dem Militär, also als einen übergreifenden Verbund, einer Kriegswissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft - in welcher die Erkenntnisse der verschiedenen Unversitäten von deren Professoren, besten Studenten usw. und ausgewählten Offizieren in praktische Möglichkeiten ausgearbeitet werden. Und welche die Herausgabe einer möglichst weitreichenden ganzheitlichen deutschen Militärliteratur voran treibt.