(Luft) Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF)
Fcas: Der Kampfjet-Koloss auf tönernen Füßen - berichtet TELEPOLIS:
Zitat: ...
Das Projekt befindet sich aktuell in der Abschlussphase der konzeptionellen Definitionsphase. Die Designlegung ist ab 2026 geplant, die Produktion ab 2030.

Probleme, soweit das Auge reicht
Das Fcas-System stockt. Zwar sind sich die nationalen Regierungen politisch weitestgehend einig, doch droht Streit zwischen den nationalen Rüstungskonzernen das Projekt zu gefährden.

Die deutsche und spanische Seite von Airbus will eine Entwicklung auf Augenhöhe mit einer Zweidrittelmehrheit, was jedoch faktisch einer Vormachtstellung gegenüber dem französischen Konkurrenten gleichkäme. Der französische Dassault-Konzern ist jedoch nicht bereit, sich dem zu fügen. Es geht um geistiges Eigentum und die zentrale Frage der industriepolitischen Vormachtstellung in Europa.

Während die herrschenden Kreise auf 30.000 Arbeitsplätze, eine Bruttowertschöpfung von 1,2 Mrd. Euro pro Jahr und den Rückfluss von Steuereinnahmen in Höhe von 27 Mrd. Euro bis 2090 setzen, macht Greenpeace in einer Studie auf die enormen Kosten und die generationenübergreifende fiskalische Belastung aufmerksam: Das Fcas soll in einem Korridor bis 2070 zwischen 1,1 und 2 Billionen Euro kosten.

Summen, die in der neoliberal ramponierten öffentlichen Daseinsvorsorge fehlen werden. Zudem ist fraglich, wer den Löwenanteil national stellen wird. Ein Gerangel dürfte die Folge sein. Wer mitgerechnet hat, erkennt eine klaffende Milliardenlücke.

Hinzu treten nationale und historische Pfadabhängigkeiten in der Verwendbarkeit: Während Frankreich auf eine atomare Bestückbarkeit des Fcas pocht und einem erneuten Alleingang positiv gegenübersteht, präferiert Deutschland eine europäische Konstellation.

Eric Trappier, der CEO von Dassault, brachte die französischen Vorbehalte auf den Punkt: Frankreich müsse seine kritischen Kompetenzen im Bereich der Luftfahrt und der Verteidigungsluftfahrt bewahren.

London Calling
Der Zwist bei Fcas zeigt, dass der nationale Konkurrenzkampf auf der Ebene der Zusammenarbeit fortgeführt wird. Die Krone setzt dem Ganzen ein britisch-schwedisch-italienisches Projekt mit dem Namen Tempest auf. Es ist ein direkter Konkurrent zu Fcas, bei dem die beiden europäischen Stammmächte nicht beteiligt sind.

Das Pikante daran ist, dass London davon ausgeht, dass man spätestens ab 2035 lieferfertig ist. Tempest hat die doppelte Nutzlast des F-35, eine extreme Reichweite und ist ein moderner Stealth-Fighter.

Wenn der Eiertanz zwischen Berlin und Paris weitergeht, könnte die Geschichte an Fcas vorbeigehen.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF) - von Kongo Erich - 24.05.2025, 20:56
RE: Tornado-Nachfolger - von Mike112 - 24.02.2020, 15:45
FCAS A400M als UAV Launcher - von voyageur - 19.01.2021, 18:35
RE: Tornado-Nachfolger - von voyageur - 11.01.2022, 15:02

Gehe zu: