18.05.2025, 13:52
(18.05.2025, 12:46)DopePopeUrban schrieb: Finland und Estland werden und müssen zunächst erstmal Talinn und Helsinki schützen, diese beiden Ziele sind momentär deutlich gefährdeter als Ziele in der Ostsee. Das ist Priorität und das ist auch verständlich, zumal die dortigen Landbatterien stark durch russische Marschflugkörper, Gleitbomben und Artillerie gefährdet sind. Bedeutet aber für uns das wir uns darauf einstellen müssen, dass ASCM aus dem finnischen Meerbusen „ausbrechen“.Zum Schutz von Tallinn und Helsinki gehört es mMn, alles abzufangen, was aus Kotlin/Petersburg angeflogen kommt. Man weiß ja bei einer manövrierenden Gefahr nicht, wo sie hin fliegen wird. Außerdem ist es einfach sehr viel effizienter, die Luftabwehr dort zu verstärken, als im ganzen nördlichen Ostseeraum mit der Bedrohung klar kommen zu müssen.
Zitat:Hier eine VisualisierungIch glaube nicht, dass man bei bestehender ASCM-Gefahr (mit oder ohne schwere Korvetten) östlich Öland fahren kann. Da wird man sich auf den Kalmarsund beschränken müssen. Das hält man sicher nicht lange durch, aber ich bin ja auch ebenfalls davon überzeugt, dass man das ganze Szenario nur erfolgreich abschließen kann, wenn Kaliningrad erstes und oberstes Ziel ist und binnen kürzester Zeit neutralisiert wird. Alles andere wäre für uns nicht durchzuhalten.
Zitat:Ich hab ein paar Nachforschungen bezüglich landgestützten Batterien angestellt und dabei festgestellt, das wir im Westen anscheinend überhaupt keine landgestützte Batterie großer Reichweite haben, die eine ASCM in 20m Flughöhe abfangen kann.Okay, das ist mir neu. Wenn das so ist, dann muss sich das dringend ändern. Wenn sich das nicht ändern lässt, seh' ich allerdings kaum Chancen, eine Versorgung über die Ostsee zu gewährleisten in der Phase zwischen dem Beginn offener Kampfhandlungen und der zwingend erforderlichen Neutralisierung Kaliningrads.
Das ist allerdings ein Argument, dass mich an meiner Lösung zweifeln, jedoch trotzdem nicht deiner folgen lässt.
Denkbar wäre da für mich vlt., eine 230km-"AAW-Wand" zwischen Gotland und Polen, also eine Aufreihung schwimmender Kurzstreckensysteme (Radar+FK), ergänzt um einen Mittel-/Langstreckenschirm darüber, um ein Überfliegen der Wand zu verhindern. Das wären dann aber nicht schwere Mehrzweckkorvetten, wie du sie mit der Seaguard vorgestellt hast oder gar ein K130-MLU, sondern das wären spezialisierte Einheiten für genau diese Aufgabe, vmtl. tlw. unbemannt. Ob die dann als Fregatten seltener durchrotieren müssen oder als Korvetten häufiger nach Hause fahren, ist dabei erstmal sekundär.
Im Kern geht es mir darum, dass ich das Konzept der Geleitzüge für die Ostsee als nicht sinnvoll betrachte, da es eine zu große Gefahr von Sättigungsangriffen gibt, während eine große Menge von Schiffen zu schützen wäre. Also halte ich es für unvermeidlich, dass wir die benötigten Seewege dort auch ohne Geleitschutz sicher befahrbar halten. Das geht mMn nur durch ein Ausschalten der Abschussanlagen oder einen permanenten Schutzschirm.