18.05.2025, 12:46
@Broensen
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/250518/f45unnj6.jpg]
Das Szenario geht genau auf diese Situation ein.
Nach wie vor gilt hier:
Das ist nichts was man durch mehr Equipment oder mehr Training negieren kann, denn es liegt in der Natur der Sache an sich. Kill chains werden im maritimen Kontext üblicherweise ausschließlich in der Offensive genutzt, weil das Handlungszeitfenster dort üblicherweise groß ist und wenig Gefahr für die beteiligten Verbündeten Einheiten birgt. Somit ist Raum und Zeit für Fehler, workarounds usw. Mir ist hingegen kein einziges Beispiel bekannt indem eine Kill Chain jemals im defensiven Kontext verwendet wurde. Dafür ist das Modell einfach schlicht nicht schnell genug und zu unflexibel um angemessen auf gefahren zu reagieren.
——
Wichtige Kurznotiz am Rande.
Ich hab ein paar Nachforschungen bezüglich landgestützten Batterien angestellt und dabei festgestellt, das wir im Westen anscheinend überhaupt keine landgestützte Batterie großer Reichweite haben, die eine ASCM in 20m Flughöhe abfangen kann.
Die Patriot Pac-2 GEM-T hat (je nach Quelle) eine Minimum engagement Altitude von rund 60m aufgrund von SARH und SAMP/T von 50m.
https://missilethreat.csis.org/system/patriot/
https://armyrecognition.com/military-pro...-france-uk
Somit wäre das Abfangen von tiefliegenden ASCM nur per Kurz- und Mittelstreckensystemen möglich, also bspw NASAM, IRIS-T SLM und LandCeptor.
Womit sich die Diskussion eigentlich erübrigen sollte.
Zitat:Ja, es gibt aber schon noch unterschiedlich gefährliche Zonen. Und ich sehe Kaliningrad als eine, die man entweder neutralisiert bekommt oder eben nicht. Und falls nicht, ist eine normale Fregatte alleine dort eben nicht überlebensfähig, da braucht es dann schon einen entsprechenden AAW-Spezialisten mit hoher Magazintiefe.Korrekt, weshalb hier ein Zusammenspiel der deutschen, schwedischen, polnischen und finnischen Einheiten gefragt ist.
Da liegt halt im Kriegsfall eine ganze Flotte, die nicht auslaufen kann und nichts anderes zu tun hat, als Küstenbatterie zu spielen.
Zitat:Wenn sie aus Kotlin Richtung Ostsee startet, dann darf sie dort nicht ankommen. Das muss zwingend verhindert und die dafür nötigen Stellungen in Finn- und Estland installiert werden.Finland und Estland werden und müssen zunächst erstmal Talinn und Helsinki schützen, diese beiden Ziele sind momentär deutlich gefährdeter als Ziele in der Ostsee. Das ist Priorität und das ist auch verständlich, zumal die dortigen Landbatterien stark durch russische Marschflugkörper, Gleitbomben und Artillerie gefährdet sind. Bedeutet aber für uns das wir uns darauf einstellen müssen, dass ASCM aus dem finnischen Meerbusen „ausbrechen“.
Zitat:Dieser Korridor wird im nördlichen Abschnitt durch Öland und Gotland gedeckt, wo entsprechende Batterien an Land aufgestellt werden können, die das Problem des beschränkten Radarhorizonts lösen können. Und mit den richtigen Raketen können die den Abschnitt schützen.Glaube dann hast du mein skizziertes Szenario nicht verstanden (oder ich habs zu unklar formuliert). Hier eine Visualisierung (ist Maßstabsgetreu):
Es geht also lediglich um die südliche Lücke zwischen Bornholm und Karlskrona bzw. Öland.
Da die ASCM nur aus Kaliningrad kommen können, müssen sie zwischen Öland und der polnischen Küste hindurch. Und dort werden wir sie frühzeitig ausmachen müssen, um sie dann von dort, Bornholm oder Öland aus bekämpfen zu können.
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/250518/f45unnj6.jpg]
Das Szenario geht genau auf diese Situation ein.
Zitat:Daher braucht es eben kleine Aufklärungseinheiten und weitreichende Systeme an Land und in der Luft, die das leiten können. Und mMn sollten wir uns eben darauf konzentrieren diese Systeme aufzubauen, statt das mit kampfstarken Schiffen lösen zu wollen.Was so gut wie gar keinen Unterschied macht wie ich in dem Szenario bereits dargestellt habe. Nach wie vor muss die anfliegende ASCM aufgeklärt und klassifiziert werden, dann die Informationen sowohl an die angegriffen Einheiten wie auch an die landgestützten Batterien weitergegeben werden, die dann eine Abschusssequenz durchführen und einen eigenen Lfk starten, der dann erstmal zum Zielgebiet fliegen muss und dann die ASCM treffen muss.
Nach wie vor gilt hier:
- Mehrgefügige Kill Chain die viel Potenzial für Fehler, Defekte und Angriffspotenzial für gegnerisches ELOKA bietet
- Verzögerte Reaktion durch den nötigen Informationsaustausch, besonders via nicht standardisierte Systeme
- Fehlerkomponente Mensch
- Transitzeit bedingt durch die räumliche Distanz zwischen Konvoi und Landbatterie
- Ein einziges Abfangfenster bedingt durch die 3 vorherig genannten Punkte
Das ist nichts was man durch mehr Equipment oder mehr Training negieren kann, denn es liegt in der Natur der Sache an sich. Kill chains werden im maritimen Kontext üblicherweise ausschließlich in der Offensive genutzt, weil das Handlungszeitfenster dort üblicherweise groß ist und wenig Gefahr für die beteiligten Verbündeten Einheiten birgt. Somit ist Raum und Zeit für Fehler, workarounds usw. Mir ist hingegen kein einziges Beispiel bekannt indem eine Kill Chain jemals im defensiven Kontext verwendet wurde. Dafür ist das Modell einfach schlicht nicht schnell genug und zu unflexibel um angemessen auf gefahren zu reagieren.
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Wichtige Kurznotiz am Rande.
Ich hab ein paar Nachforschungen bezüglich landgestützten Batterien angestellt und dabei festgestellt, das wir im Westen anscheinend überhaupt keine landgestützte Batterie großer Reichweite haben, die eine ASCM in 20m Flughöhe abfangen kann.
Die Patriot Pac-2 GEM-T hat (je nach Quelle) eine Minimum engagement Altitude von rund 60m aufgrund von SARH und SAMP/T von 50m.
https://missilethreat.csis.org/system/patriot/
https://armyrecognition.com/military-pro...-france-uk
Somit wäre das Abfangen von tiefliegenden ASCM nur per Kurz- und Mittelstreckensystemen möglich, also bspw NASAM, IRIS-T SLM und LandCeptor.
Womit sich die Diskussion eigentlich erübrigen sollte.