(Allgemein) Personalgewinnung, Wehrpflicht und der Aufbau von Reserven
Zitat:ich frage mich was du uns mit der wiederholten provokativen, mantraartigen Titulierung Wehrpflichtiger als "Zwangsgepresste" eigentlich mitteilen möchtest.

1. Dass man aufhören sollte die Wehrpflicht irgendwie schön zu reden und sich einzubilden, dass sei für die sogenannte gemeinsame Gesellschaft, zum Wohl und Nutzen aller usw. und die Wehrpflicht sei die Verteidigung der Freiheit etc. Wehrpflicht ist eine Zwangsarbeit und nichts anderes. Welche primär anderen nützt.

2. Das man aufhört zu glauben, im modernen Krieg hätte die Wehrpflicht einen hohen Wert - wie es zur Zeit seitens der Generalskaste und der Politiker aufgrund des Ukrainekrieges in einem fort behauptet wird. Die Wehrpflicht würde vor allem anderen aktuell unsere Kampfkraft deutlich senken, auch wenn das für viele kontraintuitiv ist. Die Generalskaste et al glaubt hingegen, mit vielen Zwangsgepressten könnte sie ihre Stellung, ihre Pfründe, ihre Macht und ihre Möglichkeiten weitreichend ausbauen. Und einige von denen glauben vielleicht sogar, dass die Wehrpflichtarmee wie sie sich diese vorstellen militärisch leistungsfähiger wäre, was sie eben nicht ist.

3. Dass wir uns überhaupt erstmal überlegen, wie wir diese Gesellschaft überhaupt verteidigen wollen. Es fehlt einfach jedwede ernsthafte Strategie hierfür. Alles nur Stückwerk dass allenfalls im Rahmen der NATO einen begrenzten Nutzen hätte, und im Bereich LV sind wir vollständig blank.

Man redet über Methoden (Wehrpflicht), aber nicht darüber, was konkret diese überhaupt bewirken sollen. Aber das sei doch selbsterklärend wird dann eingeworfen: Mehr Soldaten = mehr Kampfkraft und mehr Ausdauer im Krieg, also mehr Soldaten = mehr Gut. Das ist dermaßen unterkomplex dass es einfach bedauerlich ist.

Man stellt fest, dass wir militärisch schwach sind, hinterfragt dies aber gar nicht, sondern glaubt: mehr Soldaten + mehr Geld = mehr Kampfkraft. Auch das ist eine sehr unterkomplexe Sicht und kann ganz leicht so enden, dass man mehr Soldaten und mehr Geld hat, und trotzdem genau so wenig Kampfkraft oder weit unterproportional zu den Anstrengungen welche man unternommen hat.

Hier und jetzt hat die Bundeswehr überhaupt keine Befähigung zur Kriegsführung, keinerlei Möglichkeit einer LV, keinerlei Möglichkeiten über die Stellung irgendwelcher Unterfähigkeiten in der NATO hinaus. Und das für dermaßen viel Steuergeld, welches du und ich und jeder andere ständig an diese Nicht-Leister zahlen.

Zitat:Wann ist denn ein Wehrpflichter denn nun ein sinnloses Opfer?
-Mit Erhalt des Heranziehungsbescheides?
-Mit dem morgendlichen Wecken in der Kaserne um 5.00 Uhr?
-Wenn in der Truppenküche der Schokopudding aus ist?

Wenn er keinen Nutzen für den Krieg hat, weil er durch seine Existenz keine wirkliche Kampfkraft generiert.

Und ich sehe es nicht mehr ein, für minimalste Kampfkraft die Lebenszeit junger Menschen und unvorstellbare Summen an Geld zu verschwenden.

Hier und jetzt würde die Wehrpflicht unsere Kampfkraft noch weiter senken, sie würde Unsummen kosten aber nichts bringen, und sie würde die jetzt und sofort notwendigen militärischen Reformen massiv behindern. Schlicht und einfach weil man dann mit dem Aufbau der Wehrpflichtarmee beschäftigt wäre, und demfolgend den Umbau für den modernen Krieg nicht gleichzeitig wird stemmen können.
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RE: Personalgewinnung, Wehrpflicht und der Aufbau von Reserven - von Quintus Fabius - 14.05.2025, 23:00
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RE: Bundeswehrreform(en) - von Milspec_1967 - 21.04.2024, 22:38

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