Militärische Lehren aus den Kriegen Israels
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https://soldat-und-technik.de/2024/05/be...e-gefragt/

Zitat:Bisher sind wenige Erkenntnisse oder „Lessons Learned“ seitens der israelischen Streitkräfte (Israel Defence Force, IDF) über ihren Kampf an der Grenze und im Gaza-Streifen nach außen gedrungen. Aus einem Gespräch mit Insidern und der israelischen Waffenindustrie lassen sich jetzt erste Informationen und Annahmen ableiten.

Gerade nach dem Erreichen der israelischen Truppen von Gaza-Stadt werden die Gefechte auf kürzeste Distanzen, von Angesicht zu Angesicht, geführt. Aber eben nicht nur, auch die Präzisionsschützen auf größere Entfernungen kommen zum Einsatz. So sind die Entfernungen von 1 bis 5 m genauso möglich wie mehrere hundert Meter (300 bis 600 m). Das Sturmgewehr und sein Träger, der Infanterist, haben dabei eine entscheidende Rolle. Was aber bei allen Situationen gleich sein soll, die Reaktionszeiten zur Bekämpfung des Gegners sind ultra kurz. Er taucht plötzlich hinter einer Deckung, in einem Fensterausschnitt, etc. auf und genauso schnell wieder ab. Oft müssen entdecken und bekämpfen in unter drei Sekunden erfolgen, so israelische Soldaten. Und das unabhängig von der Kampfentfernung. [.....]

Anforderungen seitens der Schützen sind laut Aussagen von Beteiligten eine sehr hohe Treffgenauigkeit sowie hohe Zuverlässigkeit, auch im Einsatz in Wüstenregionen und unter allen klimatischen Bedingungen. Und immer unter Zeitdruck bei der Bekämpfung. Hier spielen die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht eine Rolle, vor allem in den Wüstengebieten. Aufgrund der allgemeinen Mobilmachung, und des andauernden intensiven Kampfes können die Waffen nicht regelmäßig zum Reinigen oder zur Instandsetzung an Wartungstrupps oder die Industrie abgegeben werden. Sie müssen einfach funktionieren und ein Saubermachen im Feld muss reichen. Sie werden bis zum Versagen genutzt. [......]

Interessant sind auch die Aussagen zur Kampfbeladungen/Versorgungsraten an Munition für die Infanterie. So hatte gerade nach dem Massaker am 7. Oktober und dem Beginn der Kampfhandlungen in Gaza ein Infanterist laut Beteiligten einen sehr hohen täglichen Verbrauch. So berichteten gerade zurückgekehrte Soldaten von zehn gefüllten Magazinen für Sturmgewehre plus fünf Pakete im Rucksack an extra Munition im Kaliber 5,56×45 mm oder 7,62×51 mm zu Tagesbeginn. Am Ende des Tages sollen im Durchschnitt alle Vorräte bis auf ein bis zwei Magazine aufgebraucht gewesen sein. [.......]

Auf Aufnahmen aus dem Gazagebiet ist zu sehen, dass jede Waffe über eine moderne Optik verfügt. Kimme und Korn scheinen ausgedient zu haben und sind nur noch als Notvisier vorhanden. [......]

Bei Tag ermöglichen das große, transparente Sichtfenster und das gut sichtbare Absehen des Mepro TIGON eine schnelle Zielerfassung mit beiden Augen. Bei Nacht unterstützt das auf dasselbe Display projizierte Wärmebild das Aufspüren und Anpeilen von Zielen in völliger Dunkelheit und unter schwierigen Umgebungsbedingungen, einschließlich Rauch und Staub, so der Hersteller. Beide Bilder können zudem fusioniert werden. Laut den Insidern spielt das Thema Nachtsichttechnik eine hervorgehobene Rolle. Erstens weil die IDF gerne die Nacht und damit ihren technologischen Vorteil nutzt, und auch aufgrund des Vorgehens in Gebäuden und Tunneln. [.....]

Wie oben schon angesprochen verfügt keine Waffe nicht über eine Optik. Auch die Maschinengewehre sind auf Bildern aus dem Konflikt mit 4fach-Optiken zu sehen. Alle sollen zudem mit Nachtsichtoptiken oder Nachtsichtvorsätzen kompatibel sein. Auch wurde eine große Anzahl an Laserdesignatoren nachgeordert.

Damit gleichen sich die Lessons Leraned in Gaza mit denen aus der Ukraine, auch hier ist die Nachfrage nach DMR-Waffen, Scharfschützenwaffen und Maschinengewehren im Verhältnis erheblich gestiegen. Genauso wie beim Thema Nachtkampffähigkeit. Die Pistole soll aktuell keine Rolle spielen. [........]

Stichwort Small Kill Teams !
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RE: Militärische Lehren aus den Kriegen Israels - von Quintus Fabius - 11.05.2025, 22:39

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