01.05.2025, 22:26
@Jakob
Es stimmt schon, dass sich Deutschland militärisch unter Wert verkauft und eine Politik, die anderswo als normal gilt, bei uns tabuisiert wird. Ich erinnere an Bundespräsident Köhler, dessen Rücktritt durch die öffentliche Meinung erzwungen wurde, nachdem er geäußert hatte, eine Handelsnation wie Deutschland müsse Handelswege zur Not auch militärisch verteidigen. Köhler war von irgendeinem wichtigtuerischen Professor sogar wegen angeblichen Verstoßes gegen § 80a StGB (Aufstacheln zum Verbrechen der Aggression) angezeigt worden.
Dass die aus der 68er-Revolte entstandene Friedensbewegung in Deutschland immer noch diskursprägend ist, ist kein Hirngespinst—wobei ihr meines Erachtens mittlerweile rechte Isolationisten den Rang ablaufen. Dass der deutsche Marineeinsatz vor Somalia weniger abschreckend wirkte als z.B. der amerikanische oder russische, und dies den RoE bzw. dem Umgang mit den Piraten geschuldet war, darf als gesichert gelten.
@Falli75 hat meines Erachtens auch insofern Recht, als die Signal-Leaks beweisen, dass die USA von Europa die Sicherung des Roten Meeres erwarten, das für die USA als Handelsweg weniger wichtig ist. (Wobei die Leaks auch zeigen, dass diese Administration von globaler Ökonomie und globalen Lieferketten keine Ahnung hat.)
Weiter oben wurde gefragt, was Luftschläge gegen die Huthi bringen sollen, angesichts der Vergeblichkeit der saudischen Luftoffensive und der fortgesetzten Bedrohung der Seewege trotz massivem US-Engagement.
Ist in meinen Augen die falsche Fragestellung. Die Saudis wollen die Huthi besiegen, was realistischerweise unmöglich ist, solange man nicht mit massiven Kräften im Jemen einmarschiert und die finanzielle Unterstützung durch Teheran unterbindet. Doch wir brauchen sie nicht zu besiegen.
Es genügt, dass wir das Bedrohungsniveau auf ein Level senken, das für die Reedereien (und insbesondere deren Versicherer) akzeptabel ist, um unsere Wirtschaft zu schützen. Dazu muss auch nicht jeder einzelne Huthi-UAS-Starter am Boden vernichtet werden. Man sollte hier weniger in militärischen Kategorien denken als in solchen der Terrorismus- und Kriminalitätsbekämpfung. Die geht auch endlos weiter.
Eine Fähigkeit, entweder der Marine oder der Luftwaffe, Bedrohungen im Jemen aufzuklären und zu vernichten, wäre mehr als wünschenswert. Auf lange Sicht dürfte der Einsatz von Flugzeugen billiger sein. Man könnte hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und z.B. mit Israel kooperieren, falls Tel Aviv dazu bereit ist.
Hätte der Iran die Huthi nicht so massiv mit Seezielflugkörpern und Drohnen aufgerüstet, wäre die F125 auch das ideale Mittel zur Sicherung deutscher Handelsinteressen. Man könnte eine Basis auf Zypern (Agreement mit Ägypten vorausgesetzt) oder in Dschibuti einrichten, und die Schiffe der Klasse einfach hin- und her kreuzen lassen, um die bei ihrer Konzeption erwarteten Bedrohungen (v.a. Speedboote) abzuwehren.
Besäße das Schiff Sensoren und Effektoren zur Flugkörperabwehr auf mittlere Distanzen, wäre es perfekt geeignet.
Es stimmt schon, dass sich Deutschland militärisch unter Wert verkauft und eine Politik, die anderswo als normal gilt, bei uns tabuisiert wird. Ich erinnere an Bundespräsident Köhler, dessen Rücktritt durch die öffentliche Meinung erzwungen wurde, nachdem er geäußert hatte, eine Handelsnation wie Deutschland müsse Handelswege zur Not auch militärisch verteidigen. Köhler war von irgendeinem wichtigtuerischen Professor sogar wegen angeblichen Verstoßes gegen § 80a StGB (Aufstacheln zum Verbrechen der Aggression) angezeigt worden.
Dass die aus der 68er-Revolte entstandene Friedensbewegung in Deutschland immer noch diskursprägend ist, ist kein Hirngespinst—wobei ihr meines Erachtens mittlerweile rechte Isolationisten den Rang ablaufen. Dass der deutsche Marineeinsatz vor Somalia weniger abschreckend wirkte als z.B. der amerikanische oder russische, und dies den RoE bzw. dem Umgang mit den Piraten geschuldet war, darf als gesichert gelten.
@Falli75 hat meines Erachtens auch insofern Recht, als die Signal-Leaks beweisen, dass die USA von Europa die Sicherung des Roten Meeres erwarten, das für die USA als Handelsweg weniger wichtig ist. (Wobei die Leaks auch zeigen, dass diese Administration von globaler Ökonomie und globalen Lieferketten keine Ahnung hat.)
Weiter oben wurde gefragt, was Luftschläge gegen die Huthi bringen sollen, angesichts der Vergeblichkeit der saudischen Luftoffensive und der fortgesetzten Bedrohung der Seewege trotz massivem US-Engagement.
Ist in meinen Augen die falsche Fragestellung. Die Saudis wollen die Huthi besiegen, was realistischerweise unmöglich ist, solange man nicht mit massiven Kräften im Jemen einmarschiert und die finanzielle Unterstützung durch Teheran unterbindet. Doch wir brauchen sie nicht zu besiegen.
Es genügt, dass wir das Bedrohungsniveau auf ein Level senken, das für die Reedereien (und insbesondere deren Versicherer) akzeptabel ist, um unsere Wirtschaft zu schützen. Dazu muss auch nicht jeder einzelne Huthi-UAS-Starter am Boden vernichtet werden. Man sollte hier weniger in militärischen Kategorien denken als in solchen der Terrorismus- und Kriminalitätsbekämpfung. Die geht auch endlos weiter.
Eine Fähigkeit, entweder der Marine oder der Luftwaffe, Bedrohungen im Jemen aufzuklären und zu vernichten, wäre mehr als wünschenswert. Auf lange Sicht dürfte der Einsatz von Flugzeugen billiger sein. Man könnte hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und z.B. mit Israel kooperieren, falls Tel Aviv dazu bereit ist.
Hätte der Iran die Huthi nicht so massiv mit Seezielflugkörpern und Drohnen aufgerüstet, wäre die F125 auch das ideale Mittel zur Sicherung deutscher Handelsinteressen. Man könnte eine Basis auf Zypern (Agreement mit Ägypten vorausgesetzt) oder in Dschibuti einrichten, und die Schiffe der Klasse einfach hin- und her kreuzen lassen, um die bei ihrer Konzeption erwarteten Bedrohungen (v.a. Speedboote) abzuwehren.
Besäße das Schiff Sensoren und Effektoren zur Flugkörperabwehr auf mittlere Distanzen, wäre es perfekt geeignet.