07.04.2025, 11:50
(04.04.2025, 21:03)Schneemann schrieb: ... Die USA taumeln gerade innerlich, und eine leider oftmals sehr aggressiv auftretende und auch egoistisch denkende Gruppe hat aktuell die Wahlen gewonnen, was aber auch an der Ignoranz der Probleme und Sorgen der Menschen seitens des politischen Gegners dort lag. Deswegen, wegen vermutlich vier Jahren, alles über Bord zu werfen, was in Jahrzehnten gewachsen ist, ergibt keinen Sinn.der ganze Irrsinn ergibt keinen Sinn - außer, man unterstellt DT und seinen Claqueuren, dass sie es bewusst darauf anlegen, die USA zu schwächen (war da nicht irgendwann die Latrinenparole, DT sei russischer Agent). Jedenfalls fühlen sich auch die Finanz-Spekulantenin den USA von DT getäuscht - so das Handelsblatt:
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Schneemann
Zitat:Der 4.4.2025 – es ist ein Datum, das man sich gut merken kann. Und die Chancen stehen gut, dass es in die Finanzgeschichte eingehen wird. Es ist der Tag, an dem Investoren weltweit zwei wichtige Aha-Momente hatten und ihre Strategien plötzlich und radikal ändern mussten. Die Folge: An den Aktienbörsen wurden Billionen an Marktkapitalisierung vernichtet. Und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Turbulenzen in der neuen Woche direkt weitergehen werdenH+.Dabei war das alles doch vorhersehbar. Man muss DT nur zutrauen, dass er den größten Irrsinn, den er vollmundig ankündigt, dann auch tatsächlich umsetzt.
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(06.04.2025, 13:17)Schneemann schrieb: ...das könnte insofern noch ein heißer Sommer werden.das sicher nicht "linkgsgrün versiffte" Handelsblatt ist in seinem aktuellen "Moring Briefing" schon etwas weiter:
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Schneemann
Zitat:Die USA steuern im laufenden Jahr auf eine Rezession zu: Was noch in der vergangenen Woche als Extremszenario gegolten hätte, hat sich am Wochenende zur neuen Mainstream-Meinung unter Ökonominnen und Ökonomen entwickelt.Ich bin nicht wirklich glücklich darüber, dass meine Ankündigung und Befürchtungen inzwischen auch von der Mehrheit der Ökonomen geteilt werden.
Michael Feroli, US-Chefvolkswirt von JP Morgan, schrieb am Freitag in einer Mitteilung an Kunden, er erwarte, dass das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA unter dem Einfluss der Zölle schrumpfen werde: „Für das Gesamtjahr erwarten wir nun ein reales BIP-Wachstum von minus 0,3 Prozent, nach zuvor 1,3 Prozent.“
Die deutsche Ökonomin und Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier, die in Berkeley forscht und lehrt, sagte dem Handelsblatt, Trumps Politik sorge für enorme Unsicherheit. „Unternehmen investieren in einer solchen Lage nicht. Das ist Gift für die Wirtschaft und wird aus meiner Sicht der Hauptgrund dafür sein, dass die US-Wirtschaft eine Rezession erleben wird.“
Neue Nahrung erhielten die Rezessionsängste durch die harte Reaktion Chinas auf Trumps Zollankündigungen: Peking verhängte am Freitag unter anderem zusätzliche Zölle von 34 Prozent auf US-Einfuhren.
Aber wenden wir uns in dem Kontext jetzt der anderen Seite des Atlantiks zu - derjenigen, auf der die Sonne auf- und nicht untergeht:
Zitat: ...(Kopie hier)
Und Europas Antwort? In Luxemburg kommen heute die Handelsministerinnen und -minister der 27 EU-Mitgliedstaaten zusammen, um sich über die Reaktion auf die Zölle auszutauschen. Voraussichtlich dürfte es auf erste gezielte Gegenmaßnahmen für US-Importe – von Zahnseide bis Diamanten – im Volumen von bis zu 28 Milliarden US-Dollar hinauslaufen.
Es ist schwer, Trumps Zollirrsinn irgendeinen positiven Aspekt abzugewinnen. Einen allerdings sehe ich. Die Schweizer Großbank UBS prophezeit durch die US-Zölle einen Rückgang des Wirtschaftswachstums in Europa um 0,5 bis einen Prozentpunkt. Der Rückgang der Exporte in die USA werde laut UBS zugleich die Preise in der Eurozone sinken lassen, was Spielraum für zusätzliche Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank schaffen könnte.
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Traurig, aber wahr: Dauerhaft höhere Wachstumsraten als ein halbes Prozent pro Jahr könnte die deutsche Volkswirtschaft im derzeitigen Zustand gar nicht mehr verkraften. Die Preise würden steigen, die Konjunktur liefe heiß.
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Was bleibt unter dem Strich?
Während es die US-Wirtschaft niedergedroschen wird wie ein Weizenfeld in einem Hagelsturm, hat Europas Wirtschaft (und haben wir Europäer) allen Grund, auf ein "blaues Auge" zu warten, und vielleicht geht sogar das an uns vorüber.