31.03.2025, 11:01
@KheibarShekan
Die schlimmste Variante für Europa und unsere durchaus selbstgefälligen Argumentationsmuster wäre es doch, wenn ein diplomatisch argumentierender, feinsinniger und sophisticated handelnder, aber eben hochpatriotischer Demokrat im Weißen Haus sitzen würde, der uns auf die sanfte Tour sagt, dass er die US-Truppen aus Deutschland möglicherweise abziehen werde, dass die NATO keine übermäßige Priorität mehr für ihn habe und dass er die US-Präsenz in Grönland verstärken wolle - und der zudem klar sagt, dass die Finanzierung des Ukrainekrieges, zumindest im aktuellen Umfang, nicht in seinem Interesse ist und dass die Europäer hier mehr machen sollen.
Wir hätten aber dann eben keine Rabauken und pseudokonservativen Hallodris, keine Verschwörungstheoretiker und irrlichternden High-Tech-Oligarchen auf der anderen Seite des Teiches, auf die wir die Ablehnung, die (teils) gespielte Empörung und die Kritik umleiten könnten, sondern wir müssten uns dann unserem eigenen Versagen und der eigenen Arroganz der letzten Jahrzehnte stellen. Insofern ist uns Trump durchaus ganz recht...
Schneemann
Zitat:Es brauchte aber den offen peinlichen Trump 2.0, damit man es ohne böse Verwünschungen so wie Du schreibst auch konstatieren darf.Das ist genau der springende Punkt, denke ich. Ja, König Donald II. benimmt sich unmöglich, man denke nur an Grönland oder Kanada, und hat eine Truppe beisammen, wo man sich kritisch darüber austoben muss. Aber genau genommen ist das uns lieb und fein. Und hier sind die Europäer ziemlich verlogen. Wir haben eben diesen Rabauken, und wir können uns nun genüsslich auf die Kritik an ihm stürzen, ja uns an ihm abarbeiten, ohne dass wir uns selbst kritisch fragen müssten, ob denn Europa nicht in den letzten 20, 25 Jahren eben selbst Fehler gemacht und sich heuchlerisch und ignorant verhalten hat, so dass auch diese Entwicklung mit befeuert wurde?
Die schlimmste Variante für Europa und unsere durchaus selbstgefälligen Argumentationsmuster wäre es doch, wenn ein diplomatisch argumentierender, feinsinniger und sophisticated handelnder, aber eben hochpatriotischer Demokrat im Weißen Haus sitzen würde, der uns auf die sanfte Tour sagt, dass er die US-Truppen aus Deutschland möglicherweise abziehen werde, dass die NATO keine übermäßige Priorität mehr für ihn habe und dass er die US-Präsenz in Grönland verstärken wolle - und der zudem klar sagt, dass die Finanzierung des Ukrainekrieges, zumindest im aktuellen Umfang, nicht in seinem Interesse ist und dass die Europäer hier mehr machen sollen.
Wir hätten aber dann eben keine Rabauken und pseudokonservativen Hallodris, keine Verschwörungstheoretiker und irrlichternden High-Tech-Oligarchen auf der anderen Seite des Teiches, auf die wir die Ablehnung, die (teils) gespielte Empörung und die Kritik umleiten könnten, sondern wir müssten uns dann unserem eigenen Versagen und der eigenen Arroganz der letzten Jahrzehnte stellen. Insofern ist uns Trump durchaus ganz recht...
Schneemann