10.11.2024, 11:50
(10.11.2024, 11:00)lime schrieb: 1.) ..... Die Strategie Putins ist wesentlich längerfristiger angelegt. Er will die komplette Abkehr vom Westen und ein Ende des westlichen Einflusses auf die russische Gesellschaft. Um dies zu erreichen kann sich der Krieg aus Sicht der russ. Regierung ruhig in die Länge ziehen.
2.) ..... Dein Fehler ist dass Du die westliche Sichtweise auf die russ. Gesellschaft überträgst.
3.) ..... Wenn Rußland 2030 am Dnipro steht hat es nebenbei noch die gesellschaftliche Umformung erreicht die die russische Regierung anpeilt. Das ist inzwischen deren Strategie und nicht ein schneller Sieg. Aber im Westen will man nicht erkennen dass der Plan derweil wesentlich weiter gefasst wurde, als noch zu Anfang des Krieges. Man nutzt jetzt den Krieg und will ihn gar nicht mehr schnell beenden.
Diese drei Punkte beschreiben die russische Strategie klar und einfach. Sie sind, was sie sind: das, was geschieht und worauf hingearbeitet wird. Der Großteil der jetzt zu lesenden Bewertungen, Analysen und Einschätzungen liegt jedoch hinter dieser Klarheit zurück. Diese versäumen es schlichtweg, die durchaus identifizierte oder doch zumindest geargwöhnte Strategie konsequent im Auge zu behalten. Sie verliert in den darauffolgenden Bewertungen und Analysen aus irgendeinem Grund an Präsenz und Bedeutung. Ich vermute, daß der westliche Propagandadruck dem östlichen nicht mehr hinterher steht ...