(Luft) European MALE RPAS / Eurodrohne Gryphon
#58
Da sich das europäische MALE-Drohnenprojekt verzögert, spricht Lecornu davon, der Industrie Strafen aufzuerlegen.
OPEX360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 14. Oktober 2024
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...240516.jpg]
2013 schloss sich Airbus Defence & Space mit Dassault Aviation und Leonardo zusammen, um die Entwicklung einer europäischen MALE-Drohne [Moyenne Altitude Longue Endurance] [auch EuroMale oder MALE RPAS genannt] vorzuschlagen. Da es jedoch schwierig war, eine Einigung zwischen der Industrie und den vier Kundenländern (Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien) zu erzielen, konnte das Programm erst im Februar 2022 über die Organisation Conjointe de Coopération en Matière d'Armement [OCCAr] gestartet werden.

Eine der größten Schwierigkeiten waren die Kosten des Programms, die durch die von Deutschland vorgegebenen Spezifikationen erhöht wurden. „Wir können nicht akzeptieren, dass eine Drohne teurer ist als das, was wir auf dem Markt finden können, und weniger einsatzfähig ist, weil sie nicht über alle Fähigkeiten verfügt, über die wir verfügen möchten“, sagte die damalige französische Armeeministerin Florence Parly 2019, nachdem sie mehrfach Druck auf die Industrie ausgeübt hatte.

Wie dem auch sei, nach der Bekanntgabe des Entwicklungs- und Produktionsvertrags traten neue Schwierigkeiten auf. So verzögerte sich die vorläufige Entwurfsprüfung [PDR - Preliminary Design Review] und, als Dominoeffekt, auch die kritische Entwurfsprüfung [CDR - Critical Design Review].

Im Januar äußerte sich das deutsche Verteidigungsministerium besorgt und wies auf Probleme zwischen Airbus Defence & Space und Dassault Aviation hin. Es wurde angedeutet, dass der Vertrag gekündigt werden könnte, wenn die CDR nicht innerhalb der vorgesehenen Frist gestartet wird. Die Arbeiten am PDR wurden jedoch erst im Mai dieses Jahres mit fast einem Jahr Verspätung abgeschlossen.

Angesichts der technologischen und taktischen Entwicklungen stellt sich jedoch die Frage, ob dieser EuroMale bei seiner Indienststellung [d. h. bestenfalls Ende dieses Jahrzehnts] noch relevant sein wird. Dies gilt umso mehr, als sich andere, weitaus kostengünstigere Lösungen in der Entwicklung befinden. Dies gilt insbesondere für den Aarok von Turgis & Gaillard, dessen Stückkosten zwischen 5 und 10 Millionen Euro liegen sollen ... während die sechs „Eurodrone“-Systeme [bestehend aus jeweils drei Vektoren und zwei Bodenstationen], die im Militärprogrammgesetz vorgesehen sind, die Luft- und Raumfahrtarmee mehr als 2 Milliarden Euro kosten werden.

Bei einer Anhörung in der Nationalversammlung am 14. Oktober vermittelte der französische Armeeminister Sébastien Lecornu den Eindruck, dass das EuroMale-Programm auf der Kippe steht...

„EuroMale ist ein Jahr im Verzug. Und damit fallen wir per definitionem in den Bereich, in dem die Frage nach Strafen gestellt wird. Und natürlich werden wir tun, was getan werden muss. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Es handelt sich nicht um ein Projekt, das wir alleine machen. Es ist ein Projekt, bei dem wir Gespräche mit unseren Partnern führen müssen. Und ich füge gerne noch ein letztes Argument hinzu: Wir müssen sicherstellen, dass das Objekt bei seiner Auslieferung noch den betrieblichen Erwartungen entspricht“, sagte der Minister, der sich auf ‚schöne Diskussionen‘ zu diesem Thema freut.

Die EuroDrone mit einer Spannweite von 26 Metern, einer Länge von 16 Metern und einer Höhe von 6 Metern hat ein Gewicht von etwa 10 Tonnen.
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RE: European MALE RPAS / Eurodrohne - von Kul14 - 06.07.2021, 18:49
RE: European MALE RPAS / Eurodrohne - von Leuco - 22.11.2021, 19:49
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