04.10.2024, 22:27
(04.10.2024, 20:13)KheibarShekan schrieb: Die Schäden auf Nevatim sehen mir stark nach Treffern mit Submunition (z.B. Emad MIRV) aus. Das würde die hohe Zahl der Einschläge, das vergleichsweise geringfügige Trefferbild und die Schwierigkeiten von David Sling erklären. Ansonsten würde ein einzelner Sprengkopf mit irgendwo zwischen 1000-2000lbs alleine mit der rein kinetischen Energie von Mach 3-6(?) schon ordentlich rappeln. Bleibt trotzdem spekulativ.Lediglich einen Einschlag des Gefechtskopfes überschätzt man gerne.
1/2 x 450kg x 1750m/s = 690 MJ = 164kg TNT
Wobei die Explosionsenergie voll ins Erdreich gelenkt wird und die Splitterwirkung zu vernachlässigen ist. Schau dir dazu das Video vom Einschlagskrater beim Mossad Hauptquartier an. Ein großes Loch im Boden und das Gebüsch direkt am Kraterrand steht noch und nicht mal die Scheiben der daneben parkenden Fahrzeuge sind zu Bruch gegangen. Fast so als hätte man ein gewisses Problem mit der Aufschlagszündung.
Fpr Flächenziele bräuchte es eine Luftdetonation, aber das hilft auch nicht wenn man nichts trifft außer leere Betonstrukturen oder gleich die Landebahn.
Zitat: Meine Vermutung geht in die Richtung, dass Nevatim von 10-11 Raketen mit 30-33 Submunitionsbehalltern getroffen wurde. Der Ovda Luftwaffenstützpunkt zeigt nach meiner Einschätzung aus der Ferne ein anderes Trefferbild. Weniger Treffer, größere "Brandflecken". Habe aber bisher leider keine wirklich hochauflösenden Bilder von Ovda gesehen.Die Bilder von Ovda sind wahrscheinlich nicht authentisch.
https://x.com/AuroraIntel/status/1842094968862654480
Kongo Erich schrieb:Wäre es da nicht auch schon möglich, mit einem "konventionellen" Sprengkopf hoher Sprengkraft - etwa einer Aerosolbombe - bereits verheerende Schäden anzurichten?Spezifisch Thermobarische Mittelstreckengefechtsköpfe gibt es nicht, die Verteilung des FAE Gemisch würde nicht funktionieren.
Lasst uns dem Katalog noch die israelischen Nuklearanlagen, das Negev Nuclear Research Center und das Soreq Nuclear Research Center dazu nehmen. Auch ein konventioneller Treffer kann hier zur massiven Verseuchung mit Nuklearmaterial führen. Da braucht es gar keine iranische Atombombe.
Die spannendere Frage in diesem Zusammenhang ist, welche Abschusskapazitäten der Iran überhaupt hat, wie rasch Absicht und Vorbereitung aufgeklärt werden können und wie widerstandsfähig die iranischen Kapazitäten gegen einen Erstschlag in einem taktschen Zeitrahmen sind.
Dass da beide Male keine Präventivangriffe geflogen worden sind halt ich für einen großen Fehler.
Kongo Erich schrieb:Ist es da wirklich sinnvoll, eine massive Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran voran zu treiben? Im "Kalten Krieg" hat das "Gleichgewicht des Schreckens" über Jahrzehnte hin den Ausbruch eines heißen Krieges verhindert. Wäre es nicht sinnvoll, auf dieser Basis die Existenz des Staates Israel möglichst lange zu sichern, anstatt in einem Vabanque-Spiel die Lebensfähigkeit des Staates selbst zu risikieren?
Im Kalten Krieg standen sich rationale Akteure gegen über, in Tehran hat ein apokalyptischer Endzeitkult das Sagen. Das Risiko, dass da einer auf den Knopf drückt um seinen 12. Iman herbabzuzitieren und ins Paradies aufzusteigen ist unkalkulierbar hoch.
Die langfristige Lösung kann da nur Regime Change oder Bürgerkrieg sein, mit einem Angriff auf die Atomanlagen verschafft man sich Zeit dafür und nimmt Druck aus dem Kessel.