19.08.2024, 19:28
(16.08.2024, 17:55)Old Boy schrieb: Persönlich hätte ich kein Problem damit, wenn jemand alle 'Traditionstruppenteile' auflösen und mit einem leeren Blatt Papier neu beginnen würde - solange etwas Gescheites dabei herauskommt!
Genau dass wurde 1956 bzw. 1950( Himmeroder Denkschrift) ja gemacht. In diesem Sinne gibt es keine eigentlichen Traditionstruppenteile wie bei anderen Staaten üblich.
Die Traditionlinie vom Ersten Garderegiment zu Fuß (1806) zum Wachbataillon (1957) ist künstlich konstruiert.
Der ältesten Truppenteile des Heeres müsste das Panzerbataillon 93 (01.04.1956), ältester Luftwaffenverband müsste die 1.Staffel des Geschwaders Boelcke ( 01.10.1957) sein.
Es könnte noch Bataillone geben deren Wurzeln in einem BGS-Verband , noch vor Gründung der Bundeswehr, liegen. Diese Geschichte wird jedoch häufig unterschlagen und schon garnicht gelebt.
Einzig die Marine kann mit den Minenstreitkräfte Einheiten vorweisen, welche von Kriegsmarine über allierten Minenräumdienst in den Seegrenzschutz und schliesslich in Bundesmarine überführt wurden.
---------------------------
Davon ab wird sich jeder Soldat, egal ob Mannschafter oder Offizier, früher oder später mit seinem Handwerk, seiner Truppengattung ,deren Kampfweise, Taktiken und Wurzeln auseinandersetzen.
Spätestens dann wird ein Blick in die Militärgeschichte fällig. Unabhängig davon ob man in der eigenen Familie Wehrmachtsangehörige hatte, wird man sich zwangsläufig mit der Organisation, Aufbau, Ausbildung, Tatiken und Kampfweise der WH auseinandersetzen müssen.
Dieser Schritt ist quasi vorprogrammiert, wurde nur zu Zeiten der Einsatzarmee weitesgehend verdrängt.
Der Krieg in der Ukraine und damit einhergehend Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung lenkt den Blick in die Aufbaujahre der BW und damit auf die kriegsgedienten Veteranen.
Die BW kann versuchen seine DNA zu ignorieren. Es wird nicht gelingen.