30.07.2024, 13:05
(29.07.2024, 11:13)Schneemann schrieb: Interessant ist, dass die hier genannte Rebellengruppe CSP-DPA (aufgeschlüsselt ein sperriger Namen: Cadre stratégique permanent pour la paix, la sécurité et le développement) eine Gruppierung ist, die sich als Pro-MINUSMA definiert und zumindest erklärt hat, sie bekämpfe den Islamismus bzw. die nordafrikanischen IS-Ableger. Bis 2023 stand die Gruppe übrigens auf Seiten der Regierung, nach dem "Seitenwechsel" der Militär-Junta und nachdem diese mit Wagner kollaborierte, ging die CSP-DPA in die Opposition und bekämpft seitdem Wagner und die Regierung.
Dass diese Gruppe - die bislang als nicht gerade stark bekannt war - nun neuerdings anscheinend derart schlagkräftig geworden ist, könnte ein Hinweis darauf sein, dass es stille Unterstützer aus dem Ausland gibt, die den Einfluss Wagners/Moskaus und der Junta einerseits zurückdrängen und zugleich den Islamismus andererseits einhegen wollen. Wer weiß, vielleicht mischen irgendwo Franzosen oder auch Ukrainer mit und wir sehen langsam die ersten Regungen eines "Gegenschlages", um die russische Einflussnahme im Sahel zurückzudrängen.
Schneemann
Hier sieht man eher den Fehler des Westens Mali eine Zusammenarbeit mit so einer Plattform vorzuschreiben. Denn nichts Anderes wurde damals getan. Erinnert stark an Syrien. Eine auf dem Papier moderate Plattform für eben solche Milizen, die in Wahrheit zu großen Teilen kein Problem damit haben mit El-Kaida nahen Gruppen zusammen zu arbeiten. Man zieht den sprichwörtlichen Schwa... ein und hatte dieser Plattform quasi Autonomie in "ihrem" bzw. von ihr beanspruchten Gebiet gelassen. In Mali hatte aber ein sehr großer Teil der Bevölkerung und auch der Streitkräfte kein Interesse daran mit Islamisten und ihren Freunden Frieden zu schließen. Dann sucht man sich eben andere Verbündete.