30.07.2024, 12:09
(28.07.2024, 11:17)Kongo Erich schrieb: Du übersiehst die (Ver-)Bindung, die kulturelle und sprachliche Einheit verursachen. Diese Bindungswirkung ist deutlich nachhaltiger und tiefer als der Einfluss von einzelnen Politikern.
Welche sprachliche Einheit soll das sein? Man muss sich als Türke schon in Aserbaidschan konzentrieren, um dort ein Gespräch zu führen. In Usbekistan oder Kasachstan geht dann gar nichts mehr. Das ist in etwa so, als wenn du einem Italiener zuhörst und dann glücklich bist, weil du das Wort cisterna verstanden hast.
Ja, unter den türkischen Rechtsextremen findest du die Anhänger des türkischen Großreiches Turan. Das sind aber ideologisch geprägte Menschen, die das Großreich wollen, ohne sich den Menschen in den anderen Teilen wirklich verbunden zu fühlen. Auf der anderen Seite gibt es aber die westlich geprägten Türken in der Tradition Atatürks, die eben mit den anderen Turkvölkern nicht viel anfangen können, außer, dass sie auf TRT belgesel Dokumentationen schauen. Wenn andere politische Strömungen an die Macht kämen, dürfte das Interesse an Zentralasien auch wieder nachlassen. (Was natürlich nicht heißt, dass es ganz aufhört).
Die Gebiete des ehemaligen Osmansichen Reiches stehen dann natürlich auf einem anderen Blatt. Dass sind ja entweder direkte Nachbarstaaten der heutigen Türkei, europäische Balkanstaaten oder wenigstens Mittelmeeranrainer.