10.07.2024, 22:01
(10.07.2024, 20:29)Ottone schrieb: Aber auch wenn eine Marine einen einzigen Hersteller für die FüWES Software hat, so altern die IT Produkt so schnell dass 10 Jahre später für die nächste Schiffsklasse nichts mehr übrig bleibt bis auf den Marketingnamen.
Das ist in meinen Augen zu stark generalisiert, denn es gibt sehr große Unterschiede schon zwischen Hard- und Software, und in beiden Bereichen auch noch einmal unterschiedliche Ebenen sowohl hinsichtlich der grundsätzlichen Auslegung (auch geprägt von der Frage der jeweiligen Notwendigkeit) wie auch der technologischen Fortentwicklung.
Damit meine ich konkret etwa Themen wie eine Hardwarebindung der Software, technische Sonderlösungen auf Komponentenebene ohne langfristige Entwicklungsperspektiven, eine zu starke Integration bis hin zu geschlossenen Systemen ohne die Nutzung oder auch nur die Einplanung von dokumentierten Schnittstellen, usw.. Das ist alles natürlich tödlich für eine Langzeitnutzung, insbesondere ohne entsprechende Unterstützung und zeitnahe Obsoleszenzbeseitigung, die aber aufgrund der genannten Strukturen aufwändig und damit teuer ist (zudem auch Risikobehaftet).
Aber nichts davon ist zwingend. Ein langfristig gepflegter, leicht portierbarer und somit hardwareunabhängiger Kernel, eine darauf aufbauende modularisierte Software mit mindestens offenen Schnittstellen und eine weitgehende Öffnung des Quelltexts wirkt dem entgegen und ermöglicht durchaus auch eine kontinuierliche, über Jahre und Jahrzehnte fortgeführte Anpassung. Industrieseitig könnten auch proprietäre Module angebunden und gegebenenfalls dann irgendwann ohne unmittelbaren Zugriffe ausgetauscht werden. Das geht bis auf die Ebene AEGIS CSL für BMD. Und es ist keineswegs so, dass es derartiges nicht gäbe - es bräuchte nur mehr Unterstützung und eine konsequente Nutzung.