07.07.2024, 15:40
Zitat:Wäre Deutschland in der Lage, Kernwaffen in ausreichender Zahl zu entwickeln, um einen potentiellen Angreifer abzuschrecken? Was lange ein Tabu war, wird seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der wiederholten nuklearen Drohung Moskaus an die NATO hierzulande offen diskutiert.https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...87197.html
[...]
„In Deutschland betreibt das Unternehmen Urenco eine Anlage in Gronau, allerdings ausschließlich für Kernkraftwerke und andere zivile Zwecke“, sagt Clemens Walther, Radioökologe an der Leibniz Universität Hannover. Zur Gewinnung größerer Mengen an waffenfähigem Uran sind die Anlagen bei Urenco, die noch Standorte in den Niederlanden und England hat, nicht ausgelegt.
[...]
Für Deutschland bliebe als Quelle für Plutonium-239 nur der Weg über die abgebrannten Brennelemente in den Zwischenlagern. „Das darin enthaltene Plutonium müsste aus den Brennelementen in Wiederaufarbeitungsanlagen im Ausland extrahiert werden.“In Europa gibt es derzeit nur in La Hague in Frankreich eine solche Einrichtung.
[...]
Für Uranbomben bietet sich die sogenannte Kanonenanordnung an: Zum Zünden benötigt man zwei getrennte unterkritische Massen an Uran-235, die, wenn man sie mit herkömmlichem Sprengstoff aufeinanderschießt, eine kritische Masse bilden.
[...]
Gleich für welchen Bombentyp man sich auch entschiede, man bräuchte ein geeignetes Testgelände für die ersten Prototypen. Das wird in Deutschland kaum zu finden sein. Israel hat seine Bombe allerdings ohne bestätigte Tests gebaut. Und will man nukleare Sprengköpfe im Ernstfall an ihren Bestimmungsort transportieren, benötigt man geeignete Trägersysteme. Zwar verfügt die Bundeswehr über ausreichend Kampflugzeuge, die aufgrund der nuklearen Teilhabe mit nuklearen Waffensystemen der USA ausgerüstet werden können, aber sie hat derzeit weder Langstreckenbomber noch Raketen für mittlere und längere Reichweiten.