22.03.2024, 09:05
@Quintus
Erst nachdem man im Westen, gerade auch im State Department, erkannt hatte, dass der Osten "nicht nur unisono rot ist" - wie man nach 1949 zumindest zeitweise korrekt annahm -, sondern dass es zwischen Moskau und Peking ab den späten 1950ern massiv kriselte (Mao hatte ja auf die Entstalinisierung nach Chruschtschows Geheimrede 1956 sehr feindselig reagiert - angeblich hat er unter Peking auch Bunker anlegen lassen für den Fall eines sowjetischen Atomschlages), streckte man die Fühler nach Peking aus.
Übrigens geschah dies ausgerechnet durch Nixon, der nicht unbedingt für seine Toleranz ggü. dem Ostblock bekannt war. Ziel war es schlicht, einen weiteren Keil zwischen die beiden "roten Riesen" zu treiben - und dafür muss man eben Taiwan im Sicherheitsrat durch Peking ersetzen, was dann auch 1971 geschah. Insofern mag man von einer Rückwärtsrolle des Westens bzw. der USA sprechen, aber man kann deswegen die UN nicht verantwortlich machen - auch wenn sie ansonsten viel Mist produziert hatte.
Schneemann
Zitat:Die Republik China ist ein Musterbeispiel dafür, was für eine erbärmliche, nichtswürdige Veranstaltung die sogenannten UN sind und wie zutiefst ablehnenswert diese Organisation ist.Ich denke nicht, dass man hierüber eine eher pauschale Schelte für die UN ableiten sollte. Eher war es so, dass Taiwan wegen des Kalten Krieges ein vom Westen, vor allem den USA, hofiertes Land war. Rein machtpolitisch und vor dem Hintergrund des Ost-West-Konfliktes, bis hin zur Flucht der Kuomintang nach Taiwan 1949, war dies eigentlich logisch und auch nachvollziehbar. (Auch wenn das Taiwan unter Chiang Kaishek natürlich keine Demokratie war, sondern eine Militärdiktatur mit konservativem Einschlag.) Und der Westen hat auch konsequent Versuche des Ostblocks, Peking aufnehmen zu lassen, abgeblockt.
Erst nachdem man im Westen, gerade auch im State Department, erkannt hatte, dass der Osten "nicht nur unisono rot ist" - wie man nach 1949 zumindest zeitweise korrekt annahm -, sondern dass es zwischen Moskau und Peking ab den späten 1950ern massiv kriselte (Mao hatte ja auf die Entstalinisierung nach Chruschtschows Geheimrede 1956 sehr feindselig reagiert - angeblich hat er unter Peking auch Bunker anlegen lassen für den Fall eines sowjetischen Atomschlages), streckte man die Fühler nach Peking aus.
Übrigens geschah dies ausgerechnet durch Nixon, der nicht unbedingt für seine Toleranz ggü. dem Ostblock bekannt war. Ziel war es schlicht, einen weiteren Keil zwischen die beiden "roten Riesen" zu treiben - und dafür muss man eben Taiwan im Sicherheitsrat durch Peking ersetzen, was dann auch 1971 geschah. Insofern mag man von einer Rückwärtsrolle des Westens bzw. der USA sprechen, aber man kann deswegen die UN nicht verantwortlich machen - auch wenn sie ansonsten viel Mist produziert hatte.
Schneemann