(Allgemein) Wiedereinführung einer Wehrpflicht und Personalgewinnung
Moin Kaufnix! Ich versuche mal ein Paar Punkte aufzunehmen.
(13.02.2024, 18:29)Kaufnix schrieb: Wo sind die Probleme der BW und warum bedarf es für die Lösung einer Wehrpflicht?

Das erste würde vermutlich den Rahmen sprengen, aber geht tatsächlich in erster Linie darum, die Lücke von ca. 30000 Soldaten mittelfristig zu füllen. Da sich die Masse der Zeitsoldaten traditionell aus den GWDL rekrutiert hat, ist die Bundeswehr seit der Aussetzung der Wehrpflicht nicht mehr in der Lage alle Dienstposten adäquat zu ersetzen

(13.02.2024, 18:29)Kaufnix schrieb: Fachkräftemangel? Man erwartet also mit einer Wehrpflicht, bei der überwiegend Schüler nach der Schule gezogen werden oder ehemalige Azubis, ein Fachkräfteproblem zu lösen? Da laufen überwiegend 17 bis 20 Jährige ohne Ausbildung und Berufserfahrung auf.

Es gibt eine Lücke von 30.000 Soldaten die nicht auf dem freien Markt angeheuert werden können weil ...?
Die Bundeswehr derzeit ein unattraktiver Arbeitgeber ist und nicht genug geeignete Leute für ihre vielseitigen Aufgaben findet. Mit Geld hat das nicht viel zu tun. Die finanziellen Rahmenbedingungen für neue SaZ waren noch nie besser als heute. Die Rechnung, dass ein Schulabbrecher ab Tag 1 SaZ in Besoldungsgruppe A3 Stufe 1 sozialversicherungspflichtig 3500,- Euro Brutto verdienen müsste habe ich hier schon einmal aufgestellt. Bei Bedarf bitte hier nachrecherchieren.
https://oeffentlicher-dienst.info/ Von den Verpflichtungsprämien die häufig im fünfstelligen Bereich liegen fang ich gar nicht erst an.
Durch den Wehrdienst eröffnet sich automatisch einer größeren Anzahl junger Leute dieses Tätigkeitsfeld. So erhofft man sich, dass hier der ein oder andere doch positive Erfahrungen macht und gerne länger bleiben möchte. So hat die Bundeswehr bis 2011 einigermaßen unproblematisch ihre Stellen besetzen können.
Auch wenn es für Schulabbrecher sicherlich Verwendung gibt, hat man den hier weniger im Sinn.

(13.02.2024, 18:29)Kaufnix schrieb: Die Bundeswehr zu doof ist mit den eigenen Resourcen umzugehen, ein miese Personalmanagement hat, der Job zu schlecht bezahlt ist, des Image durch ständige Skandale und fehlende Ausstattung nachhaltig ramponiert ist, man nicht mit der Wirtschaft konkurrieren kann...
Auch das ist ein Teil der Wahrheit!

(13.02.2024, 18:29)Kaufnix schrieb: Für ein Schwedisches Modell für 30.000 Soldaten müssten im Jahr 10.000 bis 15.000 gezogen werden, bei einer Basis von 750.000 Menschen eines Jahrgangs.
Damit dürfte das Thema durch sein.

Sehe ich anders! https://www.lto.de/recht/hintergruende/h...erfassung/
Ein wie ich finde sehr guter Artikel zum o.g. Modell und seiner Anwendbarkeit bzw. Problematiken seiner Einführung in Deutschland
(13.02.2024, 18:29)Kaufnix schrieb: Was machen wird denn sinvoll mit den Zivildienstleistenden?
Das ist wohl das kleinste Problem! Auch wenn sich hier die einiges verändert haben mag, besteht in allen Sektoren Bedarf an jungen Leuten, die sich mal ein Jahr nicht nur um sich selbst kümmern.
Ich verweise hier nochmal auf das o.g. Modell, welches sehr schön illustriert, dass man in Skandinavien (insbesondere Finnland) absolut verinnerlicht hat, dass die Landesverteidigung ein zivil/militärisches Gesamtkonzept ist. In einem solchen Konstrukt findet sich für jedermann/frau eine Aufgabe.

(13.02.2024, 18:29)Kaufnix schrieb: Ein weiteres Thema bei der Aussetzung der Wehrpflicht war, das die ehemaligen Dienstverpflichteten ein Jahr früher in die Sozialsysteme einbezahlen sollten. Für WDL'er wurde nur ein Mindestbetrag für diese Zeit in die Rentenkasse eingezahlt, über Arbeistlosen-, Pflege- und Krankenversicherung will ich noch gar nicht reden.

Das bedeutet, das wir jedem WDL'er vermitteln müssen, das er bei z.B. 12 M tatsächlich zwei Jahre für Deutschland opfert - eines für den Wehrdienst und eines um die Rentenrückstände aufzuholen. Über die restlichen Kosten für die Gesundheitsvorsorge will ich an dieser Stelle noch gar nicht reden.
Das stimmt so nicht! https://www.deutsche-rentenversicherung....seite.html
Damit sind die FWDLER sogar besser gestellt als viele SaZ, die nach ihrer tatsächlichen Besoldung + mittlerweile 0,2 Punkten nachversichert werden. Hier gibt es bei der Nachversicherung zugegebener Maßen großen Handlungsbedarf.
Das mit den Krankheitskosten kann ich auch nicht nachvollziehen.
Als Soldat/FWDL gibt es freie Heilfürsorge und danach geht es in die gesetzliche Krankenkasse! Für SaZ ggf. mit kleiner und BS mit großer Anwartschaft in die Beihilfe und private KV analog der Beamten.
(13.02.2024, 18:29)Kaufnix schrieb: Ach ja - Besoldung. 9,31 € Snickersgeld am Tag oder doch der Mindestlohn?
Nein! Vielleicht findest Du ja noch Dein altes Soldbuch Smile https://www.bundeswehrkarriere.de/freiwi...dienst-378 Die finanziellen Rahmenbedingungen waren wie gesagt nie besser als heute.

(13.02.2024, 18:29)Kaufnix schrieb: Zu all diesen Theman habe ich hier noch nicht viel gelesen - und da sind wir noch gar nicht beim Thema -Geld.
Ich hoffe jetzt schon.
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