(Land) Fuchs-Nachfolge 6x6 (CAVS, "Fuchs Evolution", etc.)
(02.11.2023, 10:25)Quintus Fabius schrieb: ... Radpanzer wurden irgendwann auch eine Art Modeerscheinung und erfüllten sehr oft nicht die Erwartungen welche man ursprünglich an sie hatte.

Sie wurden Mode, weil analog zum Automobil die niedrigere Bodenreibung der Räder höhere Geschwindigkeiten erlaubt. Weil nur ein Radlager und das Rad selbst dem Verschleiß durch die Umwelt unterliegen (z.B. Boxer 8Lager) verglichen mit einem Kettenlaufwerk (z.B. Puma 20Lager für Lauf-/Stützrollen + ca. 300Lager da 2 pro Kettenglied).
Der genau gleiche hohe Verschleiß machte im Zivilen, Minibagger mit Stahlketten vollkommen unrentabel.
Die Kettenklötze als "Gummiprofil" kommen noch on top in die Rechnung.

Der Fehler entsteht durch die Namensgebung "Panzer" = Schild = Schutz wird als Aspekt hervorgehoben was durch die geringere Masse von Radfahrzeugen natürlich zum Problem wird.
Als man sich in Deutschland noch mit Kriegstauglichkeit beschäftigte hießen die Fahrzeuge "Panzerkampfwagen" damit auch die Assoziation "Wagen" = Bewegung = Mobilität. Das können auch Radfahrzeuge leisten.

(02.11.2023, 10:25)Quintus Fabius schrieb: Und in Bezug auf beispielsweise Aufklärungsaufgaben ist sie nun völlig unzureichend. Es hat schon seinen Grund warum die "Russen" in der frühen Bundeswehr für Aufklärungsaufgaben Kettenfahrzeuge wollten.

Das war erfahrungsbasiert, und da in Deutschland nun mal keine Gummibäume wachsen, es aber schon Eisenerz gab, waren Kettenfahrwerke mit niedrigem Gummi verbrauch das Geländefahrwerk der Wahl.
Was den spezifischen Bodendruck angeht, das ist der Punkt der klassisch besser ist bei Ketten, der lässt sich konstruktive auch mit Rädern erreichen wie uns Bauern mit ihren Traktoren und vor allem beladenen Anhängern bei jedem Blick aufs Feld beweisen. (man muss halt nur an den ganzen Kautschuk + Rohöl für die Reifen ran kommen)

(02.11.2023, 10:25)Quintus Fabius schrieb: ... Aufklärer ... Mörser immens vorteilhaft. Das reicht vom Verschuss von kleinen- aber durch den Verschuss reichweitengesteigerten Drohnen bis hin zu den immensen Vorteilen die Mörser für das Absetzen oder das Begegnungsgefecht mit irgendwelchen Sicherungskräften im rückwärtigen Raum des Feindes bieten, welche ja primär leichter gepanzerte Fahrzeuge und insbesondere Infanteristisch agierende Einheiten wären. Vom Niederhalten des Gegners um das Absetzen zu ermöglichen bis hin zum Verschuss großer Mengen an Multispektralnebel, gleich wie man es dreht und wendet, Mörser sind für Aufklärer immer immens nützlich. Und sie ermöglichen es zudem zeitkritische Ziele mit einem kleinen Zeitfenster für die Bekämpfung bei günstiger Gelegenheit gleich selbst angehen zu könenn und dies ohne sich zu exponieren.

Wofür gerade eben Mörser immense Vorteile bieten. Weshalb ein zukünftiger Fuchs / Fenneknachfolger meiner Ansicht nach explizit auch dafür geeignet sein müsste Mörser zu führen.

Aufklärer die Mörser effektiv einsetzen betreiben keine Aufklärung, betreiben Sie getarnt Aufklärung ist die effektive Einsatzreichweite eines vollwertigen Mörsers völlig überzogen z.B. Nebel = warum Nebelgranaten 2km weit feuern können wen der Aufklärer den Sichtschutz unmittelbar vor dem Fahrzeug brauch um sein ausweichen zu verschleiern? , Kampf = warum 2km weit Inf bekämpfen können wen man Überlegenheit beim zufälligen hineinfahren oder beim entdeckt werden durch Fusspatrouillen ca. 200m benötigt.

Ein akzeptabler Kompromiss für die Deutscher Doktrin (passive Späher) sind Wurfanlagen sowohl für Nebel wie auch für als aktive Panzerung besser und wen die Panzerung von Hand auslösbar ist reißen die Ladungen auch Inf ausreichend in Stücke (für die Französische Doktrin, aktiv kämpfender Teilzeitspäher, ein unbrauchbarer technischer Ansatz).
Aber den Fennek 2 könnte dann auch zurecht Igel taufen.

(02.11.2023, 10:25)Quintus Fabius schrieb: Nein sind sie nicht. Und selbst in der Bundeswehr hatte jedes entsprechende Aufklärungs-Bataillon von der Heeresstruktur 1 bis zur Heeresstruktur 3 Mörser mit dabei. ...

Das waren vollwertige Kampftruppen Btl die aufgrund der Zusatz-ATN "Kartezeichen" bei den Aufklärern aufgehängt wurden, so zu sagen 125% Französische Doktrin.
Entsprechend war tarnen, beobachten, warten auch nicht deren Hauptaufgabenfeld. Sondern im Sturm mit mitmischen und die Karten für die 2,3,4,5 Welle zeichnen

(02.11.2023, 10:25)Quintus Fabius schrieb: ... gedankliche Beschränkung durch vorherige Festlegung. Mittlere Kräfte können auf eigenen Rädern ganz ganz weit verlegen. Das ist alles. Punkt. ... ohne jeden logischen oder rationalen Grund auf etwas fest und baut dann alle Kausalketten von dieser einen zentralreduzierten Festlegung aus auf. Man legt einen Punkt fest, und alles weitere wird dann allein und ausschließlich auf diesen bezogen, dass ist äußerst fragwürdig.

Dazu noch ein weiterer ketzerischer Gedanke: was wenn Kettenfahrzeuge technisch möglich wären, die selbst auf eigenen Ketten über sehr weite Distanzen verlegen können ?! Es wird einfach grundsätzlich behauptet, dies ginge nicht, ich bezweifle das aber. Man wäre etwaig langsamer (wobei die theoretisch möglichen Geschwindigkeiten von Radpanzern überhaupt nicht ausgeschöpft werden) - man hätte wahrscheinlich einen etwas größeren Verschleiß - wobei auch Verbände von Radpanzern Ausfälle haben, aber warum diess Ausschließlichkeit in der Annahme?

Dieser logische Festlegungspunkt ist das A und O einer Ziel fokussierten Herangehensweise, erst durch eine solchen festgelegten Punkt lassen sich unterschiedliche Ideen gegeneinander abwägen.
Entsprechend fallen Ketten nicht raus weil sie Ketten sind, sondern weil bei der Langstreckenverlegung auf eigener Achse, der gleiche hohe Verschleiß wie im Gelände, auf der Autobahn den Benefit der besseren Geländefahrleistung 0,0 mit in die Waagschale werfen kann.
Dem gegenüber können Radfahrzeuge durch Gleitschutzketten oder Austausch gegen Ackerräder (siehe Lauster Wargel LW 5) in überschaubarer Zeit ihrer Geländefahrleistung deutlich steigern.

Entsprechend sind Kettenfahrwerke die mehr Ersatzteiltonnage und Ladevolume benötigen als z.B. 8 Ersatzräder für Boxer, keine Option für die Mittleren Kräfte.
Der unterschied zwischen der nötigen Inst-Ausrüstung möchte ich bewusst nicht hervorheben, da das großzügige montieren von Ackerrädern auf einen Verbandsfuhrpark, in meinen Augen, vergleichsweise genauso Arbeits-/ Ausrüstungsintensiv ist wie Kettenfahrwerkswartung zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

(02.11.2023, 10:25)Quintus Fabius schrieb: aber natürlich würde ein solcher Panzer dann auch in der von dir beschriebenen Weise per Lkw verlegbar sein. Was meiner Meinung nach auch Vorteile hätte im Vergleich zum Transport auf eigenen Rädern und die Vorteile dann vor Ort auf der operativen und vor allem auf der takischen Ebene sollten sofort offenkundig sein.

Das wollte man aber nicht, z.B. Wiesel auf Multi, weil man fasst 2/3 des max. Gesamtgewicht (40t) durch die Transportkomponente im eigentlichen Kampf an Gefechtstonnage verloren hätte.
Für Infanterietaktik wäre das uninteressant gewesen weil eh kaum Gefechtstonnage durch Panzerung verbraucht wird, ist das für Panzertaktik ein riesen Problem.
So lange mKr also "spar/gummibereifet" PzBrig sind, keine Chance. Und klassische InfBrig will die BW ja nicht, weil die nicht "Guderian"-sexy sind der OHG.
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